(Minghui.org) Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende, die sich mehr als 20 Jahre lang kultiviert. Hier möchte ich zwei kleine Erfahrungen aus der letzten Zeit niederschreiben, um mich mit anderen darüber auszutauschen.
Am 17. Juli ging ich mit der Mitpraktizierenden A zu einem Geschäft, um die Menschen dort über Falun Dafa aufzuklären. Unterwegs trafen wir die Mitpraktizierende B, die schon seit langer Zeit Schwierigkeiten beim Gehen hat. Aber sie überwand diese körperliche Einschränkung und ging hinaus, um mit den Menschen über Falun Dafa zu sprechen. Sie wollte in das gleiche Geschäft wie wir, um dort mit den Leuten zu reden. Als ich sie an diesem Tag traf, war ich überrascht, in ihrem Einkaufswagen einen neuen Gehstock zu sehen. Ich sprach sie darauf an. Sie meinte, dass ihre Tochter ihr den Stock geschenkt habe. Daraufhin gab ich zu bedenken: „Wenn deine Tochter ihn dir geschenkt hat, benutzt du ihn dann schon? Hältst du dich denn für krank?“ Mein Ton war unfreundlich, kritisierend.
B wohnt in meiner Nähe und wir lernen schon seit mehr als zehn Jahre lang das Fa zusammen. Vor ein paar Tagen kam ihre Tochter aus einer anderen Stadt angereist und wollte B zu sich nehmen. Ihre Tochter äußerte den Wunsch, dass B lange bei ihr bleiben solle, und sagte, dass sie ihr eine Wohnung kaufen werde. Als ich davon hörte, dachte ich daran, dass B dann weit von mir entfernt wohnen und an ihrem neuen Wohnort eine andere Fa-Lerngruppe besuchen würde. Sie würde dann nicht mehr mit uns zusammen das Fa lernen. Und nun hatte ich, als ich sah, dass sie einen Gehstock benutzte, auch noch etwas Unfreundliches zu ihr gesagt!
Später ging ich zu unserem Betreuer und berichtete ihm davon. Er meinte, dass ich keine Barmherzigkeit gezeigt und eine Mitpraktizierende weggestoßen hätte. Da kam ich wieder zur Ruhe und lernte zu Hause konzentriert das Fa.
Der Meister erklärt:
„Du bist immer barmherzig und gut zu allen, ganz gleich, was du tust, du denkst immer an andere. Jedes Mal, wenn du auf Probleme stößt, denkst du zuerst, ob es andere ertragen können oder nicht und ob es anderen schadet, dann wird es keine Probleme mehr geben. Deshalb sollst du dich beim Praktizieren mit hohem Maßstab, noch höherem Maßstab messen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 243)
Durch den Vergleich mit dem Fa des Meisters erkannte ich, dass ich mich in diesem Fall wirklich nicht kultiviert hatte. Diese Praktizierende befand sich in einer dämonischen Störung. Egal was passieren würde, ich sollte eine großzügige Haltung einnehmen. Ich sollte tolerant sein und sie mit meinen aufrichtigen Gedanken unterstützen und wohlmeinend mit ihr austauschen, damit wir uns gemeinsam erhöhen können. Es war falsch, dass ich Wörter, die die Parteikultur beinhalten, benutzt hatte, um sie zu kritisieren und zu verändern. Ich sollte doch an sie denken. Sie befand sich in Schwierigkeiten. Auch wenn sie wirklich in eine andere Stadt umziehen würde, sollte ich sie dort besuchen, um mit ihr gemeinsam das Fa zu lernen. Das erst hieße, an sie zu denken.
Am nächsten Morgen ging ich zu B, um mich zu entschuldigen. B sagte dann, dass sie sich entschieden habe, nicht umzuziehen und keine neue Wohnung zu kaufen. Alles blieb also wie vorher. Ich habe dies so verstanden, dass die Mitpraktizierende sich veränderte, als ich meine Haltung korrigierte.
Einmal machte eine Mitpraktizierende im August beim Vorlesen Fehler. Die anderen korrigierten sie einige Male. Als sie wieder Fehler machte, korrigierte ich sie auch. Ich fand, dass meine Stimme dabei ganz normal klang. Aber eine Mitpraktizierende sagte direkt zu mir: „Du hast Parteikultur in dir. Du bist zu laut, wenn du andere auf ihre Fehler hinweist.“ Sofort entstand in mir eine Abneigung ihr gegenüber. Ich dachte: „Wieso sagt sie so etwas über mich? Ich war doch gar nicht laut!“ Auch der Praktizierende, der neben mir saß, meinte, dass ich nicht laut gewesen sei und dass ich es nur gut gemeint hätte. So fühlte ich mich umso mehr ungerecht behandelt. Ich sagte zwar, dass ich die Kritik zur Kenntnis genommen hätte und meinen Fehler beim nächsten Mal korrigieren würde, aber im Herzen dachte ich überhaupt nicht so.
Innerlich war ich sehr unruhig und fühlte mich unwohl. Ich wusste, dass ich bestimmt einen Eigensinn hatte, der durch Kultivierung beseitigt werden musste, und fragte mich, was für ein Eigensinn das sein könnte. Nachdem ich wieder zur Ruhe gekommen war, erkannte ich, dass ich keine Kritik annehmen wollte. Ich hatte mich innerlich beschwert und Verachtung, Egoismus und Unausgeglichenheit gezeigt. Ich erinnerte mich an das Fa des Meisters.
Der Meister erklärt:
„Ihr wisst, wenn einer die Ebene des Arhats erreicht hat, nimmt er sich nichts zu Herzen, egal was ihm begegnet, alles unter den alltäglichen Menschen nimmt er sich überhaupt nicht zu Herzen und bleibt immer fröhlich. Egal wie sehr er den Kürzeren gezogen hat, er bleibt fröhlich, es ist ihm egal.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 569)
Als ich an dieses Fa dachte, verschwand mein Unwohlsein. Ich verstand, dass die Mitpraktizierende mir bei der Erhöhung geholfen hatte und dass ich ihr danken sollte.