(Minghui.org) Ich hatte immer den Grund für die menschliche Existenz hinterfragt, aber nie eine befriedigende Antwort auf meine Fragen gefunden – bis ich Ende 2012 das Buch Zhuan Falun (Li Hongzhi) las, das Hauptwerk von Falun Dafa. Dort wurde ich von diesem Satz angezogen:
„Der Mensch soll zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren, das erst ist der wahre Zweck des Menschseins. Deshalb, sobald sich der Mensch kultivieren will, wird das als Erscheinen der Buddha-Natur betrachtet.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 7)
Das war die Antwort, nach der ich gesucht hatte, und so fing ich an, Falun Dafa zu praktizieren. Durch das Praktizieren habe ich viele Eigensinne gefunden, die ich aufgeben musste.
Als junge weibliche Praktizierende (die Generation der 80er Jahre) hatte ich den Eindruck, dass meine Kleidung ziemlich anständig und angemessen war.
Vor kurzem ging ich wegen der Hitze in Shorts hinaus. Auf meinem Weg zur Arbeit bemerkte ein männlicher Kollege: „Du bist heute so leicht gekleidet, dass wir uns alle erfrischt fühlen, wenn wir dich nur ansehen.“
Ich dachte mir nichts dabei und alberte mit ihm und den anderen Männern herum, mit denen er zusammen war. Als ich aus dem Bus ausstieg, schrammte ich mir den Schenkel an einem Stück Metall auf dem Sitz auf und riss mir dabei etwas Haut ab. Es war so schmerzhaft, dass ich warten musste, bis der Schmerz nachließ, bevor ich zur Arbeit gehen konnte. Noch immer dachte ich nicht weiter über diesen Vorfall nach.
Als ich nach Hause kam, meinte meine Mutter, auch eine Falun-Dafa-Praktizierende: „Deine Hosen sind zu kurz und zu entblößend. Das ist unanständig!“
„Es ist so heiß“, argumentierte ich, „jeder trägt solche Sachen auf der Straße. Mach nicht so ein Theater!“ Dennoch stellte ich mir selbst die Frage, ob ich so kurze Shorts tragen sollte. Aber wieso nicht? An diesem Abend kam eine ältere Praktizierende bei uns vorbei und meinte: „Du musst in der heutigen Zeit auf viele Verhaltensweisen der Jugend achten.“
Nachdem ich darüber nachgedacht hatte, wurde mir bewusst, dass der Kommentar des männlichen Arbeitskollegen auf die Wirkung meiner kurzen Shorts abgezielt hatte: Sie ließen mich verführerisch und sexy aussehen, das förderte den Eigensinn der Lust. Ich hatte die Angelegenheit nicht aus der Perspektive einer Praktizierenden betrachtet. Deshalb hatte ich mir beim Aussteigen aus dem Bus den Schenkel aufgeschrammt.
Früher haben sich die Menschen viele Gedanken über ihre Kleidung gemacht. Menschen, die sich anständig und bescheiden kleiden, verdienen den Respekt von ihren Mitmenschen. Praktizierende sollen darauf achten, wie sie sich anziehen. Jeder Schritt, den Praktizierende machen, wird für die zukünftige Generation hinterlassen. Viele Dinge scheinen richtig zu sein, aber nach dem Maßstab des Fa sind sie es nicht.
Ich kaufte häufig Dinge online ein und verglich die Preise mehrerer Läden, um zu sehen, wer den besten Preis anbot. Manchmal verbrachte ich einige Stunden oder sogar mehrere Tage damit, online zu suchen, bevor ich dann endlich ein Kleidungsstück kaufte.
Dann wurde mir bewusst, dass Preisvergleiche und das Auffinden von Schnäppchen in den Augen der alltäglichen Menschen normal ist. Praktizierende jedoch, die den Grundsatz „dem natürlichen Lauf folgen“ kennen, wissen, dass egal was du aussuchst und deine Hand erreicht, ein Stück ist, das eine vorherbestimmte Schicksalsverbindung mit dir hat. Also war all die Zeit, die ich online verschwendet hatte, kostbare Zeit, die der Meister uns zur Kultivierung und zum Erretten der Menschen gegeben hat.
Wenn ich neue Kleider trug, wollte ich, dass die Menschen sie sehen. Ich war erfreut, wenn Leute mir Komplimente für meine Kleidung, für den Preis oder für meine Figur machten. Wenn ich das Gefühl hatte, dass die Kleidung von schlechter Qualität oder zu teuer war, war ich deprimiert. Meine Erwartungshaltung, Komplimente zu bekommen, entstammte meiner Geltungssucht.
Wenn ich mir online Kleidung ansah, kommentierte ich dabei auch die Erscheinung der Models. Ich kultivierte dabei weder meinen Mund noch kontrollierte ich meinen Eigensinn der Lust.
Viele Läden erstatten als Belohnung einige Dollars zurück, wenn die Kunden bereit sind, positive Kommentare zu hinterlassen. Wenn die Qualität der Güter schlecht ist und wir positive Kommentare abgeben, nur um etwas Geld und reduzierte Preise zu bekommen, dann sind wir nicht ehrlich und leiten zukünftige Kunden fehl. Als Dafa-Praktizierende sollten wir entsprechend den höchsten Maßstäben des Universums handeln, nach Wahrhaftigkeit - Gutherzigkeit - Nachsicht.
Bevor ich angefangen habe, Falun Dafa zu kultivieren, hätte man mich „Game Master“ (Spielleiter) des Internets nennen können. Ich hatte mehr als 10 Jahre sowohl Einzel- als auch Cyberspiele gespielt. Ein Spielanbieter machte mich sogar zur Moderatorin, um Veranstaltungen im Austausch gegen Spielgeräte und Kredite zu organisieren. Ich war sehr stolz auf mich wegen meiner so wichtigen Rolle in der Szene.
Aber nachdem ich angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, wurde mir klar, dass Internetspiele Menschen zerstören und dass Praktizierende diese Spiele nicht einmal anfassen sollten. Es ist nicht nur zeitraubend, sondern es hat auch katastrophale Konsequenzen. Die heutigen Spiele verlangen von den Spielern normalerweise, dass sie Quests [1] bestehen müssen, um ihr Level zu erhöhen. Einige dieser Quests beinhalten das Töten von Monstern, Tieren, Pflanzen und sogar Menschen in diesen Spielen.
Der Meister sagt:
„Jede Substanz im Kosmos, einschließlich aller Substanzen, die überall den ganzen Kosmos erfüllen, sind intelligente Wesen und haben Gedanken, sie alle sind Existenzformen des kosmischen Fa auf unterschiedlichen Ebenen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 42)
Sind die Pflanzen und Tiere in den Spielen nicht auch Lebewesen? Objektiv betrachtet sind sie es.
Sie zu töten, ist also gleichbedeutend mit dem Töten eines Lebewesens. Wie viele Leben töten wir, um nur einen einzigen Quest zu vervollständigen? Wie viele sind nach einer Stunde Spielzeit getötet? Wie viele nach einem Tag? Welche ernsthaften Folgen haben diese Spiele?
Viele Softwareprogramme zur Fotobearbeitung können ein Bild verschönern oder eine Person attraktiver aussehen lassen. Ich benutzte diese Methode oft an meinen eigenen Fotos. Das Endprodukt war dann so perfekt, dass ich mich manchmal selbst gar nicht mehr erkennen konnte.
Wenn andere mir Komplimente für meine Bilder machten, war ich glücklich. Das verstärkte meine Abhängigkeit von der Bildbearbeitungssoftware noch mehr, bis zu dem Punkt, dass ich gar keine Fotos mehr von mir zeigte, ohne sie vorher bearbeitet zu haben.
Seitdem ich angefangen habe, Falun Dafa zu praktizieren, ist mir klar geworden, dass ich diese bearbeiteten Fotos absichtlich verschickt habe, in der Hoffnung, Komplimente zu bekommen, was meinen Eigensinn des Ruhms noch weiter vergrößerte. Aber die editierten Bilder sahen nicht mehr aus wie ich. Wenn ich das tue, täusche ich dann nicht die anderen? Das widerspricht ebenfalls dem Dafa-Prinzip der Wahrhaftigkeit.
Ich liebe es zu singen und habe sogar mehrere Alben aufgenommen und sie veröffentlicht. Eines Tages kam eine Praktizierende zu mir nach Hause und sah eines meiner Alben. Sie fragte, ob ich dies wirklich gesungen hätte. Ich versicherte ihr, dass ich es gewesen sei, und bot ihr eine CD an. Aber sie schüttelte den Kopf und sagte: „Ich will das nicht. Die Fa-Berichtigung ist fast am Ende angelangt, du solltest auf deinem Weg bleiben.“ Ich hatte gedacht, da ich keine kommunistischen Lieder sang, sollte es bei meinem Gesang kein Problem mit meiner Kultivierung geben.
In dieser Nacht träumte ich, dass ich in mein Elternhaus zurückkehrte. Zu dieser Zeit erhielt meine Mutter gerade das Fa. Im Wohnzimmer hing ein Porträt von Meister Li und unter dem Bild stand ein Sofa. Ich räumte meinen Schreibtisch auf. Als ich mich umdrehte, sah ich eine alte Dame auf dem Sofa sitzen. Ich hatte das Gefühl, dass die alte Dame der Meister war. Ich fragte: „Wie soll ich Sie anreden?“ Die alte Dame lächelte und sagte nichts. Ich wollte fragen, ob sie den Nachnamen Li hätte, aber stattdessen fragte ich: „Wo kommen Sie her?“ Die Dame zeigte auf das Portrait des Meisters und sagte: „Ich bin von da gekommen! Bitte rezitiere ein paar Verse aus dem Hongyin und sing einige Dafa-Lieder für mich, willst du?“ Mein Geist war vollkommen leer, aber nachdem sie mich weiterhin dazu aufforderte, stammelte ich einige Zeilen eines Dafa-Liedes.
Ich wurde vom Wecker aufgeweckt und mir wurde bewusst, dass der Meister mir im Traum einen Hinweis gegeben hatte, das Fa auswendig zu lernen und mich auf das Singen von Dafa-Liedern zu konzentrieren, anstatt alltägliche Lieder zu singen.
Der Meister sagte:
„Bei der Kultivierung wurde schon immer von „keine zweite Schule“ gesprochen; wenn du dich wirklich in dieser Schule kultivieren willst, dann lies nur die Bücher dieser Schule.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 378)
Die Praktizierenden sollten wirklich mit ihrer ganzen Energie mit dem Fa verschmelzen. Um sich zu entspannen, sollten sie sich besser Dafa-Musik anhören anstatt Lieder der alltäglichen Menschen.
Dafa-Lieder sind rein, aber die Lieder, die von alltäglichen Menschen geschrieben wurden, beinhalten ihre eigenen Botschaften. Wenn wir sie uns also anhören und in uns aufnehmen, dann möchten wir diese Sachen tatsächlich haben. Das wird unsere Kultivierung stören.
Als ich einmal mit meiner Mutter zusammen das Fa lernte, sagte sie mir, dass ich beim Lesen einen Fehler gemacht hätte, also las ich die Textstelle noch einmal. Dabei bemerkte ich, dass ich die Stelle nicht falsch gelesen hatte, und dachte, meine Mutter müsse abgelenkt gewesen sein und hätte nicht richtig zugehört. Nach einer Weile sagte meine Mutter wieder, dass ich falsch gelesen hätte. Ich schaute genau hin und fand nichts falsch, also grummelte ich: „Ich habe keinen Fehler gemacht, du hast das schon einige Male zu Unrecht gesagt.“
Meine Mutter antwortete: „Wenn du die Einstellung hast, dass wenn andere deine Fehler korrigieren, dies manchmal an dir liegt oder weil sie manchmal vielleicht nicht ganz genau zugehört haben, dann liegst du falsch. Ich korrigiere dich ab jetzt nicht mehr.“ Obwohl ich mich unfair behandelt fühlte, hielt ich meine Zunge im Zaum und sagte mir, ich sollte toleranter sein. Trotzdem fühlte ich mich in meinem Herzen immer noch unwohl. Dann ging mir das Wort „Demut“ durch den Kopf. Ich beruhigte mich und schaute nach innen.
Wenn wir in der Gruppe das Fa lernten, dann tendierte ich dazu, das Fa mit wenigen Fehlern zu lesen, was mir Komplimente von anderen Praktizierenden einbrachte. Wenn ich die langsame Lesegeschwindigkeit und die zahlreichen Fehler anderer Praktizierender hörte, korrigierte ich sie in einem irritierenden Ton.
Wenn ich anderen Praktizierenden zuhörte, wie sie ihre Erfahrungen mit mir teilten, langweilte ich mich entweder durch den sich wiederholenden Inhalt oder ich hatte ein Gefühl der Überlegenheit gegenüber denen, die weniger gut lesen als ich.
Was für eine arrogante, selbstgefällige Einstellung hatte ich!
Der Meister ist zu jedem immer so freundlich und wohlwollend. Ich hatte nur einen Bruchteil des Fa gelernt, mich aber dennoch selbst so hochgeschätzt. Ich schämte mich wirklich.
Ich hatte die Gewohnheit entwickelt, von meinem Mann Komplimente erhalten zu wollen und meine guten Taten hervorzuheben, und war zufrieden, wenn er jedes Mal seine Wertschätzung zum Ausdruck brachte.
Als ich ihn wieder einmal dazu bringen wollte, mich zu loben, machte er mir nicht wie erwartet Komplimente, sondern schrie mich an: „Hör auf, ständig Komplimente zu erwarten! Willst du deine Arbeit gegen etwas eintauschen?“
Da fragte ich mich, warum ich nach Lob trachtete. Das hieß, Anerkennung und Dankbarkeit von anderen zu verlangen. Ich verlangte eine Bestätigung vom anderen. Wie egoistisch es von mir war, meine eigenen Wünsche befriedigen zu wollen!
Dafa-Praktizierende sollten wohlwollend und barmherzig sein und aufrichtig an andere denken, ohne nach etwas zu trachten.
Ich danke dem Meister für seine Barmherzigkeit, ich danke allen Praktizierenden für ihre Unterstützung. Ich wünsche mir, dass jeder Praktizierende sein Gelübde erfüllen und mit dem Meister zurückkehren kann.
[1] Quest - Aufgabe, Auftrag in Rollenspielen und rollenspielähnlichen Computerspielen