(Minghui. org) Dai Qiyuan war draußen mit einem Freund im Gespräch, als er bemerkte, dass ihm jemand folgte. Er sei dann sofort weggelaufen, erinnert sich der Freund.
Einige Tage später ging der Freund zu Dais Wohnung, für dessen Tür er einen Schlüssel bekommen hatte. Dort sah er, dass alles seit Tagen unberührt geblieben war, offensichtlich war Dai nie nach Hause zurückgekehrt. Das geschah am 18. März 2017 um 20 Uhr. Seitdem hat Dai, Einwohner der Stadt Chishui in der Provinz Guizhou, keinen Kontakt mehr zu seiner Familie.
Dais Sohn fragte bei allen Verwandten und Freunden nach, aber niemand wusste, wo sein Vater war. Auch die örtlichen Polizeistationen und Haftanstalten hatten keine Ahnung, wo sich Dai aufhielt, wie der junge Mann erfuhr.
Vor kurzem stellte sich allerdings heraus, dass man Dai insgeheim zu drei Jahren Gefängnis verurteilt hatte. Er befindet sich jetzt im Untersuchungsgefängnis Zunyi.
Dai hatte kurz vor seinem mysteriösen Verschwinden Besuch von der Polizei erhalten, wie sich die Familie erinnert. Die Polizei befragte Dai wegen seiner Strafanzeige gegen Chinas Ex-Staatschef Jiang Zemin, der vor 18 Jahren die Verfolgung von Falun Gong befohlen hatte. Falun Gong (auch Falun Dafa genannt) ist eine spirituelle Praxis, die auf den drei Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht basiert. Dai hatte dieses Jahr eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin eingereicht.
Dai und seine Frau Huang Jialan waren in der Vergangenheit bereits mehrfach verhaftet worden. Weil sie sich weigerten, Falun Gong aufzugeben, wurden sie 2003 zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Als Dai freigelassen wurde, hatte er fast alle Haare verloren und seine rechte Hand war behindert. Der einst gesunde Mann war nur noch Haut und Knochen. 2008 wurde er erneut verhaftet und im September des Jahres zu weiteren fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Dort hielten ihn die Wachen für lange Zeit in einem Kellerraum ohne Fenster in Isolationshaft.