(Minghui.org) Ich begann im Jahr 1997, Falun Dafa zu üben. Seitdem glaubte ich immer an den Meister und Dafa, konnte aber die Anhaftung der Angst nicht loslassen. Im Bus konnte ich mir nicht einmal die Schilder der „Öffentlichen Sicherheit“ direkt ansehen.
Dann wurde meine Schwester im Juli 2016 verhaftet, weil sie Informationsbroschüren über Falun Dafa verteilt hatte. Ihr Zuhause wurde durchsucht. Wir engagierten einen Anwalt für sie und ich entschloss mich, vor Gericht auszusagen.
Vor ihrer Verhaftung stand meine Schwester in engem Kontakt mit einer anderen Praktizierenden. Ich bat diese Praktizierende um Hilfe, um meine Schwester zu retten, aber sie weigerte sich und sagte, es würde nichts helfen. Das machte mich wütend und ich begann, ihr diese Haltung übel zu nehmen. Ich stellte in Frage, dass sie eine Praktizierende war.
Der Koordinator vor Ort sagte, ich sei nicht in einem aufrichtigen Kultivierungszustand, so könne ich es bei der Rettung meiner Schwester wahrscheinlich nicht gut machen. Er erinnerte mich daran, dass Praktizierende andere nicht hassen.
Auch mehrere andere Praktizierende tauschten ihre Erfahrungen mit mir aus, doch ich konnte meinen Groll immer noch nicht loslassen, bis eine Praktizierende dann sagte: „Barmherzigkeit kann einen Eisberg schmelzen lassen.“
Ihre Worte berührten mein Herz und ich brach in Tränen aus. Ich realisierte, dass es keinen Grund für mich gab, meinen Eigensinn nicht loszulassen.
Mit Hilfe anderer Praktizierender sagte ich vor Gericht für meine Schwester aus. Der Prozess endete ohne eine Urteilsverkündung, da es nur unzureichende Beweise gab. Dennoch wurde meine Schwester mehrere Tage danach zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
Zusammen mit dem Rechtsanwalt und anderen Familienmitgliedern suchte ich den Richter auf, der ihren Fall behandelte, aber er weigerte sich, sich unseren Appell anzuhören.
Das Mittlere Volksgericht hielt das erste Urteil aufrecht, doch wir gaben nicht auf und appellierten weiter. Im Januar wurde unsere Beschwerde eingereicht und im August 2017 ein neuer Gerichtstermin angesetzt.
Eine weitere Praktizierende und ich bereiteten unsere Aussagen für die Anhörung meiner Schwester vor, doch wenige Tage vor dem Gerichtstermin wurden wir darüber in Kenntnis gesetzt, dass ausschließlich Familienmitglieder aussagen dürften. Hinzu kam, dass Familienmitglieder, die keine Aussage machten, nicht bei der Anhörung anwesend sein durften.
Das hieß, dass ich im Gerichtssaal alleine sein würde. Da tauschte mein Eigensinn der Angst wieder auf. Ich wurde extrem nervös und konnte mehrere Tage nicht gut schlafen oder essen.
Ich wusste, dass dies kein Zustand war, in dem sich eine Kultivierende befinden sollte. Daher begann ich, das Gedicht „Was zu fürchten“ von Li Hongzhi aus Hong Yin II zu rezitieren. Nach und nach kam ich zur Ruhe.
Am Tag der Anhörung war ich ruhig und sagte mir, dass ich die aufrichtigste Sache tun würde. Außerhalb des Gerichtssaales sandten viele Praktizierende aufrichtige Gedanken aus, um mich zu unterstützen. Eine Praktizierende schaffte es irgendwie, in den Gerichtssaal zu gelangen und aus direkter Entfernung aufrichtige Gedanken auszusenden.
Ich fühlte, wie meine aufrichtigen Gedanken stärker wurden. Ich las meine Aussage vor und riet den Richtern, Praktizierende nicht zu verfolgen. „Werden Sie nicht zu Jiang Zemins Sündenböcken. Ich wünsche jedem von Ihnen eine glänzende Zukunft“, sagte ich zu ihnen.