(Minghui.org) Mein jüngster Sohn wuchs sehr integer und mit reinsten Absichten auf. Er dachte immer an andere. Einmal half er einer älteren Nachbarin beim Einkaufen und ging mit bis zu ihrer Wohnung. Als einmal in der Mensa ein Feuer ausbrach, zertrümmerte er ein Fenster und führte einige Studenten in die rauchgefüllte Kantine, um den Tank zu entfernen und eine mögliche Explosion zu vermeiden.
Als er seine Arbeit aufnahm, war er den Kollegen ein vertrauter Mitarbeiter und guter Freund. Er tat Dinge für andere, damit die Leute bereit waren, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Als ich mir die Vorträge von Meister Li Hongzhi (dem Begründer von Falun Dafa) auf CD anhörte, hörte er auch zu und nahm die Lehren gerne an.
Als dann die Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas begann, war er davon betroffen. Er hatte einen unerträglichen Druck, weil seine Eltern Praktizierende waren.
Bald nach Beginn der Unterdrückung von Falun Dafa gingen die Mitpraktizierenden und ich in die Provinzhauptstadt, um Gerechtigkeit für unser Recht auf Glaubensfreiheit zu ersuchen. Das Amt für öffentliche Sicherheit hielt uns jedoch bis zum Abend in einer Schule fest. Als mein Sohn davon erfuhr, lief er von der Schule zu meiner Arbeitseinheit und öffnete weinend jede Bürotür auf der Suche nach mir.
Als er nach Hause kam, saß ich auf dem Bett. Er fragte mich: „Mama, willst du Falun Dafa oder mich?“ „Ich will beides“, erwiderte ich. Ich könne nur eins auswählen, sagte er. Ich dachte lange nach und wusste nicht, wie ich antworten sollte, ohne ihn zu verletzen. Schließlich antwortete ich: „Falun Dafa.“
Die Praktizierenden praktizieren Falun Dafa in der normalen Gesellschaft. Dafa ist Teil der Gesellschaft und Familie. Mein Glaube und meine Kinder sind für mich untrennbar miteinander verbunden. Aber diese Verfolgung kam so plötzlich! Ich war in diesem Moment unklar und fand daher nicht die passenden Worte. Sofort fing er an zu weinen und lag lange Zeit auf dem Bauch.
Er war ein stabiler, introvertierter junger Mann, der unter der Obhut ihn liebender Eltern aufgewachsen war. Aber er hatte eine starke Bindung zu meinem Mann und mir und war von uns abhängig. In der harten Verfolgung hatte ich als seine Mutter den Eindruck hinterlassen, als hätte ich ihn aufgegeben. Das war ein schwerer Schlag für ihn und ließ ihn verzweifeln.
Seitdem bildete sich ein unsichtbarer Eisklumpen in seinem Geist, der ihn gleichgültig, ängstlich und verlassen machte. Dieses Eis blockierte seine Liebe zu mir und auch, dass er Falun Dafa akzeptieren konnte.
Still und zurückhaltend, wie er war, wollte mein Sohn nicht über seine Gefühle sprechen. In den 18 Jahren der Stille durchlebte er viele Höhen und Tiefen. Aber sein gutes, reines Herz fing langsam an zu heilen.
Er heiratete. Seine Frau war gütig und tugendhaft und brachte eine schöne Tochter zur Welt. Seine Familie war glücklich. In dieser Zeit erwähnte er kein einziges Mal das Wort Falun Dafa vor meinem Mann und mir.
Als meine Enkelin vier Monate alt war, bekam sie plötzlich Fieber. Sie hörte auf, Milch zu trinken, und hielt ihre Augen geschlossen. Mein Sohn und meine Schwiegertochter machten sich fertig, sie ins Krankenhaus zu bringen. Ich sagte zu meiner Schwiegertochter: „Gib mir das Baby, damit du aufräumen kannst.“ Ich nahm das Kind mit ins Wohnzimmer und flüsterte ihr ins Ohr: „Sprich mit Oma: Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit - Güte - Nachsicht - ist gut.“ Ich wiederholte diese Sätze eine halbe Stunde lang immer wieder sanft. Da öffnete sie schließlich ihre Augen und ihr mühsamer Atem normalisierte sich. Sie schloss die Augen wieder und wurde ganz ruhig. Als mein Sohn und seine Frau bereit waren zu gehen, sagte ich, ich würde mit ihnen gehen.
Wir stiegen ins Auto, während ich das Kind hielt und immer wieder sagte: „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit – Güte – Nachsicht ist gut“, als meine Enkelin die Augen öffnete und begann, die Landschaft vor dem Fenster zu betrachten. Ich bemerkte, dass sie von Kopf bis Fuß schwitzte. Sie hatte aber keine erhöhte Temperatur und war gut gestimmt.
Im Krankenhaus untersuchte der Arzt das Baby und sagte, dass es ihr gut gehe. Wir gaben nur 17 Yuan für Medizin aus und gingen dann nach Hause. Während der ganzen Zeit sprachen mein Sohn und meine Schwiegertochter kein Wort.
Als mein Sohn im Winter 2015 einmal zu Besuch kam, bekam meine Enkelin wieder Fieber. Ich war mit ihr in einem Zimmer und mein Sohn in einem anderen. Ich sagte zu meiner Enkelin, sie solle „Falun Dafa ist gut“ rezitieren und „Wahrhaftigkeit – Güte – Nachsicht ist gut“. Sie rezitierte diese Worte immer lauter und lauter, was meinen Sohn aufweckte.
Als er hörte, wie wir „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit – Güte – Nachsicht ist gut“ rezitierten, sprang er vom Bett auf, packte seine Tochter und brachte sie ohne ein Wort zu seiner Tante nach Hause.
Am nächsten Tag brachte er meine Enkelin zurück. Ich berührte ihren Kopf und das Fieber war weg. An meinen Sohn gewandt, stellte ich fest: „Ihr Fieber ist weg, richtig?“ Er antwortete nicht.
Wann immer er zu Besuch kam, suchte ich nach einer Gelegenheit, ihm zu sagen, er solle „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit – Güte – Nachsicht ist gut“ rezitieren, damit er in Sicherheit sei. Manchmal runzelte er deswegen die Stirn, sagte aber weiterhin nichts.
Ich wusste, dass das Eis in seinem Herzen schwer zu schmelzen war, aber ich glaubte daran, dass es mit der Zeit schmelzen würde. Geduldig versuchte ich, ihn mit meinem Herzen und meinem Verhalten zu beeinflussen.
Ich bin dieses Jahr 72 Jahre alt. Mein Mann und ich kultivieren uns im Falun Dafa schon seit 21 Jahren. Wir sind gesunde, glückliche und freundliche Menschen. Und wir kümmern uns selbstlos um unsere Enkelkinder. Es gibt elf Mitglieder in der Familie und wir versuchen unser Bestes, ihnen zu helfen, wer auch immer in Schwierigkeiten ist. Das hat der Familie Harmonie und Glück gebracht und meinen Kindern geholfen, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, ohne sich um die Enkelkinder kümmern zu müssen. Sie haben tiefe Erfahrungen damit gemacht, dass diese Segnungen vom Falun Dafa kommen.
Meine drei Kinder sind alle verheiratet, so dass unsere Familie angewachsen ist zu einer Gruppe von Dutzenden von Menschen. Sie alle haben die Schönheit des Falun Dafa erlebt, wie mein Mann und ich die Dinge tun und wie wir andere behandeln. Sie wissen, dass wir gesund und sehr optimistisch sind. Selbst während der schlimmsten Zeit der Verfolgung haben einige unserer Verwandten andere Menschen darüber aufgeklärt, dass Falun Dafa gut ist. Einige von ihnen wurden sogar Praktizierende.
Mein Sohn hatte nichts gesagt, weil er nicht verstanden hatte, warum der Falun Dafa über Nacht verboten wurde und warum seine geliebten Eltern von der Kommunistischen Partei Chinas unterdrückt wurden. Er verstand nicht, warum seine Mutter den Falun Dafa auserwählt hatte. Also war Schweigen sein einziger Weg, mit der Situation fertig zu werden.
Die 18 Jahre des Schweigens wurden während des diesjährigen Neujahrsfestes des Mondes aufgebrochen. Als wir allein waren, sagte er plötzlich: „Ich glaube jetzt daran und stimme auch zu.“
Obwohl es nur ein paar Worte waren, wusste ich, dass sich sein Herz geöffnet hatte. Ich spürte tiefe Dankbarkeit. Auf dem Heimweg erzählte ich ihm, warum die Dafa-Schüler den Leuten sagen, dass sie sich nur an diese Worte erinnern sollten: „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit – Güte – Nachsicht ist gut“. Er hielt mich davon ab, dies zu sagen, hörte aber jetzt aufmerksam zu.
Nach dem Neujahr mussten er und seine Kollegen zu ihrer weit entfernten Arbeitseinheit zurückkehren. Ich sagte ihm am Telefon, er solle vorsichtig fahren und über die Worte nachdenken, an die ich ihn gebeten hatte, sich zu erinnern. Er sagte fröhlich: „Ich weiß es schon.“
Mein Herz setzte in diesem Moment für einen Schlag aus – auf diese Worte hatte ich die letzten 18 Jahre gewartet. Seine Bitterkeit war durch die Wärme und das Licht des Dafa geschmolzen.
Dank an den barmherzigen großen Meister! Dank an Dafas mächtige Tugend!