(Minghui.org) Ladakh – der raue Norden Indiens. Hierher ist eine Falun-Dafa-Praktizierende, die in einem anderen Teil Indiens lebt, nach zwei Jahren Unterbrechung erneut gereist. In den vergangenen 27 Jahren hatte sie diese Region fast jeden Sommer besucht.
Ladakh ist ein Land mit vielen Gebirgspässen und eisigen kargen Landschaften, es ist eines der höchstgelegenen bewohnten Plateaus der Welt. Abgelegen, aber nicht isoliert, ist dieses trans-himalayische Land ein Ort unzähliger kultureller und religiöser Einflüsse aus Indien, Tibet und Zentralasien.
Beim Verlassen eines buddhistischen Festes bleiben viele Besucher bei den Schautafeln zu Falun Dafa stehen.
Es war das erste Mal in 27 Jahren, dass die Praktizierende zwei Jahre lang nicht mehr hier gewesen war. In diesem Sommer blieb sie für fast vier Monate da. Eine Praktizierende aus den Vereinigten Staaten schloss sich ihr für einen Monat an. Was die beiden sahen, waren rapiden Veränderungen in der Region, besonders in der Hauptstadt Leh.
Die Veränderungen in Ladakh vollziehen sich im Vergleich zu anderen Teilen Indiens und der Welt rasant. Sie bringen Massen von einheimischen Touristen aus ganz Indien in diese ehemals abgelegene Gegend. Überall schießen Hotels wie Pilze aus dem Boden – Hotels, die immer höher und immer größer werden und oft eins neben dem anderen gebaut werden. Felder sind verschwunden oder liegen brach. Gärten, wenn sie überhaupt existieren, werden immer kleiner. Überall sind Autos und an vielen Orten gibt es bereits Staus. Man kann die Berge, den Himmel oder den berühmten Leh Palast aufgrund der hohen Gebäude oft schon nicht mehr sehen – vor wenigen Jahren einfach undenkbar.
Das Gravierendste und Tragischste ist jedoch der weitverbreitete Verlust von traditionellen Werten und der traditionellen Kultur. Das äußern auch viele Besucher und Ortsansässige. Überall wird man mit diesen Problemen konfrontiert – nicht nur äußerlich sichtbar durch die Autos, Gebäude usw., sondern auch in vielen Gesprächen.
Trotz all dieser raschen Veränderungen haben Einheimische jeglichen Alters in den verschiedenen Orten weiterhin ein Herz für Falun Dafa und sind über die Menschenrechtsverletzungen gegen die Praktizierenden in China zutiefst entsetzt und besorgt. Bei einigen scheint sich das Verständnis in den Jahren noch weiter vertieft zu haben. Vertieft hat sich auch ihr Respekt vor der Falun-Dafa-Praktizierenden, die sie seit Jahren sehen, wie sie große Mengen an Informationsmaterialien mit sich herumträgt und verteilt.
Ein ortsansässiger Filmproduzent sagte einmal zu ihr: „Es ist sehr lobenswert, was du da machst. Viele Menschen wissen nun über Falun Dafa Bescheid. Es ist sehr leicht, in Mumbai oder Delhi über Falun Dafa zu sprechen, doch hier sind wir schon in der Nähe von China.“
In vielen Teilen der Welt wissen die Menschen immer noch nicht, was Falun Dafa ist. In Leh jedoch haben die meisten von dem Kultivierungsweg gehört. Als eine der beiden Praktizierenden Kopien in einem Geschäft machte, bemerkte der Besitzer ihr gelbes Falun Dafa T-Shirt. Er hatte sie noch nie zuvor gesehen, kannte aber schon Falun Dafa. Sofort bot er ihr einen Rabatt auf die Kopien an.
Ein Mann, der von Falun Dafa und der Verfolgung in China gehört hat, übersetzt die Informationen für andere.
Die Praktizierende hatte an vielen Orten Plakate aufgehängt. Es war berührend zu sehen, dass immer noch viele Plakate hingen, oft sogar noch in einem perfekten Zustand. Dieses Jahr wurden zum ersten Mal Informationen über Shen Yun Performing Arts aufgehängt. Ein Reisevermittler hängte ein Plakat sogar auf die Wand seiner Agentur – gerahmt und hinter Glas. Andere erhielten Fotos und Berichte, die sie in ihre Auslagen hängten.
Das beliebteste Plakat seit Jahren ist das mit einem Foto der jährlichen Kerzenlichtmahnwache vor dem Monument in Washington DC mit dem Gedicht in englischer Sprache „Sit by My Side“. Die Menschen scheinen es überall sehr zu schätzen.
Gemeinsam mit den Plakaten wurden in den Restaurants, Geschäften, Hotels und Reiseagenturen Flyer in über 30 verschiedenen Sprachen ausgelegt und bei Ausstellungen und Schulbesuchen verteilt. In einem kleinen Restaurant, wo die beiden Praktizierenden häufig aßen, ermutigte der Besitzer seine Gäste voller Enthusiasmus und mit einem breiten Lächeln einen Flyer zu nehmen. Die Box, die speziell für die Flyer gemacht wurde, musste ständig neu befüllt werden, weil so viele Menschen einen mitnahmen. Auch viele andere Bewohner waren ähnlich hilfsbereit.
An einer Schautafel auf dem Haupt-Basar in Leh liest ein älterer Mann die Plakate.
Ein älterer Herr in traditioneller Ladakhi-Kleidung liest im Vorbeigehen die Plakate am Basar in Leh.
Ein Mädchen hält ein Baby im Arm und sitzt vor einem Plakat auf dem ein Kleinkind die Falun Dafa Meditationsübung macht.
Ein junger Mann erfährt vor der Schautafel auf der Hauptstraße von Leh von Falun Dafa. Im Hintergrund der Leh Palast.
Auf dem Haupt-Basar, der Hauptstraße in Leh und der einzigen Fußgängerzone der Stadt, fand an sechs Sonntagen die Ausstellung der Schautafeln statt. Sie begann mit dem Wichtigsten rund um den 20. Juli (an diesem Tag begann 1999 die Verfolgung von Falun Dafa). Das war eine ziemliche Tortur – aufgrund der Höhe, der großen Hitze, der vielen Menschen, die gerne informiert werden wollten und weil fast immer nur eine Praktizierende vor Ort war.
Wie in früheren Jahren kamen viele Schulkinder vorbei, wie auch viele Bewohner und Touristen von anderen Teilen Indiens und aus der ganzen Welt. Viele Kinder erinnerten sich daran, dass die Falun-Dafa-Praktizierende ihre Schule besucht hatte. Einige sangen „Falun Dafa ist gut“ und viele unterschrieben die Petition von Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH), die an die Vereinten Nationen geht mit dem Ziel, den Organraub an lebenden Gefangenen aus Gewissensgründen in China zu beenden.
Viele Menschen nahmen Flyer für ihre Angehörigen und Freunde an fernen Orten mit. Die meisten sahen sich die Plakate lange Zeit sehr aufmerksam an oder kamen mehrmals zurück, besonders Kinder, um den Inhalt zu lesen.
Es war berührend zu sehen und zu hören, wie manchmal sehr junge Kinder ihren Eltern erklärten, was Falun Dafa ist und wie die Praktizierenden in China verfolgt werden, wenn sie die Plakate wiederentdeckten, die sie in ihren Schulen gesehen hatten.
Ein tibetischer Ladenbesitzer kam vorbei und sagte mit Tränen in den Augen: „Ich unterstütze alles, was ihr macht. Ich habe alles gelesen, was ihr mir in den vergangenen zehn Jahren gegeben habt. Ihr leistet wirklich ganze Arbeit!“
Vor der Schautafel im Norden Indiens lesen zwei indische Soldaten die Information über die Menschenrechtsverletzungen in China.
Eine buddhistische Nonne erinnert sich an die Falun-Dafa-Praktizierende und begrüßt sie herzlich.
Ein buddhistischer Mönch liest die Information über Falun Dafa in seiner Sprache.
Außerhalb von Leh wurde während einer buddhistischen Veranstaltung mit Tausenden Besuchern eine besondere Schautafel gezeigt. Die beiden Praktizierenden platzierten die Tafel einfach vor einem der Haupteingänge in der Nähe der Hauptstraße. Menschen kamen ständig in sehr geordneten Reihen vorbei, sahen sich die Plakate an und nahmen Flyer mit.
Auch hier war die Hitze enorm und viel Geduld war erforderlich, da die Veranstaltung um 6 Uhr begann und ununterbrochen bis zum späten Nachmittag andauerte. Die Menschen schienen die Tafel und die Flyer zutiefst zu schätzen, die in ihrer Sprache geschrieben waren, was als heilig gilt. Diese überwältigende Reaktion machte es für die Praktizierenden leichter durchzuhalten.
Am zweiten Tag blieb ein tibetischer Lama vor den Plakaten stehen. Eine der Praktizierenden erwähnte die weltweite Austrittsbewegung von Chinesen aus der Kommunistischen Partei Chinas und sagte: „Wenn China frei ist, wird auch Tibet frei sein.“ – „Und die ganze Welt“, ergänzte der Lama sofort.
(wird fortgesetzt)