(Minghui.org) Zhao Li, 36, wurde vor kurzem verhaftet, weil sie Strafanzeige gegen den Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas, Jiang Zemin, erstattet hatte.
In ihrer Strafanzeige bezeichnete sie Jiang als Hauptverantwortlichen der Verfolgung von Falun Gong und beschrieb das Leid, dass sie und viele andere Praktizierende durchgemacht haben. Zhao wurde während ihres Hochschulstudiums für eineinhalb Jahre in ein Zwangsarbeitslager gesperrt. Später verlor sie ihre Arbeitsstelle.
Nachdem Zhao Anfang Oktober 2015 ihre Strafanzeige eingereicht hatte, begannen das Nachbarschaftskomitee und Beamte der Polizeistation ihre Familie zu schikanieren. Zhao befand sich zu dieser Zeit bei einer beruflichen Fortbildung außerhalb der Stadt. Beamte der Polizeistation Xigucheng fragten sie am 4. November, ob sie eine Strafanzeige erstattet habe.
Nach ihrer Rückkehr zum Arbeitsplatz am 1. Juli 2016 bekam sie ständig Besuch von Regierungsbeamten, die sie schikanierten und von ihr verlangten, die drei Erklärungen zu schreiben. Sollte sie dies nicht tun, so werde man ihr die Arbeitsstelle kündigen und sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung bringen, so drohten sie ihr.
In der Zeit um den 2. August wurden die Schikanen so massiv, dass Zhao ihre Arbeitsstelle verließ und untertauchte.
Am 2. November 2016 wurde Zhao nach ihrer Verhaftung von Beamten der Polizeistation Xinanlu geschlagen und getreten, dabei rief sie laut: „Falun Dafa ist gut!“ Anschließend wurde sie in der Polizeistation mit Handschellen an ein Rohr gefesselt. Am Abend brachte man sie in die Haftanstalt Siergou.
Nach sieben Tagen in Haft trat sie in den Hungerstreik, um gegen die gesetzwidrige Verhaftung zu protestieren und ihr gesetzliches Recht auf Berufung und Überprüfung ihres Falles einzufordern. Daraufhin zwangen die Beamten sie, in der Kälte zu stehen.
Obwohl sie am 23. November freigelassen wurde, behielten die Polizisten Zhaos privates Eigentum ein, das sie unrechtmäßig konfisziert hatten.
Zhao beantragte eine Überprüfung, um ihren Arbeitsplatz zurück zu erhalten. Am 18. Januar 2017 wurde sie mündlich über ihre Entlassung informiert. Fünf Tage später erhielt sie eine schriftliche Benachrichtigung darüber. Später erfuhr sie, dass ihre Mutter, die Analphabetin ist, mit einem Trick dazu gebracht wurde, am 19. November die Entlassungsbestätigung zu unterschreiben.
Im zweiten Jahr an der Hochschule war Zhao schon einmal wegen ihres Glaubens verhaftet, in ein Zwangsarbeitslager gesperrt und gefoltert worden. In ihrer Strafanzeige hat sie darüber berichtet:
„Ich war im zweiten Jahr an der Hochschule, als die Kommunistische Partei 1999 mit der Verfolgung von Falun Gong begann.
Im Herbst 2000 wurde ich verhaftet, weil ich Informationsmaterialien über Falun Gong verteilt hatte. Man brachte mich in eine Haftanstalt in Peking.
Dort drohte man mir, mich auf unbegrenzte Zeit einzusperren, falls ich mich weigerte, den Wärtern meinen Namen und meine Adresse bekanntzugeben. Mir war nicht erlaubt mit den anderen Praktizierenden zu sprechen, die ebenfalls verhaftet worden waren. Weil ich auf meinem Recht zu Sprechen bestand, wurde ich grausam geschlagen.
Als ich aus Protest gegen die Verfolgung in den Hungerstreik trat, fesselten mich Mitgefangene auf dem Totenbett. Dann wurde ich 21 Tage lang mit einem Schlauch durch die Nase zwangsernährt. Da ich nicht auf die Toilette gehen durfte, waren das Bett und die Kleidung von Urin durchnässt und ich bekam Geschwüre. Ich nahm etwa 9 Kilo ab.
Folternachstellung: Auf dem „Totenbett“ gefesselt
Im Winter 2000 wurde ich auf dem Platz des Himmlischen Friedens von Zivilpolizisten erneut verhaftet und zum Verhör auf eine Polizeistation gebracht. Als ich mich weigerte meinen Namen zu nennen wurde ich geschlagen und zu Boden gestoßen.
Am Abend brachten sie mich in die Haftanstalt Haidian. Es befanden sich bereits sehr viele Praktizierende dort. Dreizehn von uns wurden am nächsten Tag an einen schäbigen Ort gebracht. Wir traten gemeinsam in den Hungerstreik und wurden zwangsernährt.
Danach brachten sie mich zur Polizeistation Liangjiadian, wo ich von den Polizisten am ganzen Körper mit elektrischen Schlagstöcken traktiert wurde. Die Schmerzen waren entsetzlich.
Obwohl ich die Zähne zusammenbiss, um die schmerzhafte Folter zu ertragen, konnte ich irgendwann nicht mehr und gab nach. So ging es auch meinen Mitpraktizierenden.
Nachdem sie unsere Namen und Adressen kannten, brachten sie uns in das Verteilungszentrum Peking.
Im Verteilungszentrum durften wir nur auf den Boden sehen, ansonsten wurden wir von den Wärtern mit elektrischen Schlagstöcken geschockt. Dann wurden wir nackt ausgezogen und durchsucht.
Das Verteilungszentrum Peking war ein bösartiger Ort. Man teilte uns in zehn Gruppen zu je 18 Personen ein und ließ uns von kriminellen Mitgefangenen überwachen. Jede Gruppe wurde in einen kleinen Raum gepfercht, in dem es nur vier Etagenbetten gab. Zehn von uns mussten auf dem Boden schlafen.
Jeder von uns bekam nur zwei Minuten Zeit, um das Badezimmer zu benutzen. Deshalb kamen viele von uns nie zum Duschen.
Wir mussten jeden Morgen um 5:00 Uhr aufstehen und bis 22:00 Uhr arbeiten. Manchmal mussten wir bis nach Mitternacht arbeiten. Normalerweise verpackten wir Essstäbchen. Wir klebten auch Seidenstoffe auf Kartons für Schuhpolster.
Im Verteilungszentrum ging es zu wie beim Militär. Wir mussten jeden Morgen zum Appell antreten. Bei den Mahlzeiten mussten wir unsere Schalen vor unsere Brust halten und auf einem Bein niederknien, um nach Essen zu fragen.
Eines Morgens verweigerten wir den Befehl, um gegen die Misshandlungen zu protestieren. Darauf wurden wir getrennt und an unterschiedlichen Orten gefoltert. Mich brachte man in ein kleines Haus, wo mehrere Mitgefangene warteten. Sie versuchten mich mit barbarischen Methoden zum Essen zu zwingen. Als ich mich weigerte, drückten sie mich auf den Boden und führten eine Zwangsernährung durch.
Am nächsten Tag brachte mich eine bösartige Wärterin erneut an diesen Ort und befahl mir zu essen. Als ich mich weigerte, schockte sie mich mit einem elektrischen Schlagstock. Die Funken des Schlagstocks erinnerten mich an ein schreckliches Erlebnis von früher. Aus Angst gab ich nach und aß.
Drei Monate später kam ich in das Zwangsarbeitslager Xinan in Peking.
Ich war ein Jahr im Zwangsarbeitslager. In dieser Zeit erlebte ich persönlich Folter und war auch Zeugin unterschiedlichster Methoden, mit denen sie uns folterten. Je standfester wir waren, umso schlimmere Praktiken verwendeten sie, um uns „umzuerziehen“.
Wir mussten Zwangsarbeit verrichten und manchmal bis nach Mitternacht arbeiten. Wir wurden auch gezwungen, lange Zeit in der Sonne zu stehen oder ohne Pause hin und her zu rennen. Während des langen Stehens durften wir die Toilette nicht benutzen, folglich konnten viele ihre Notdurft nicht mehr zurückhalten.
Uns wurde auch lange Zeit der Schlaf entzogen, einigen bis zu drei Monaten.
Unsere gesamte Kommunikation wurde zensiert und niemand durfte uns besuchen.
Mahlzeiten gab es nur ein oder zweimal am Tag. Die Qualität des Essens war sehr schlecht und die Wassermenge war rationiert.
Die Wärter ermutigten die kriminellen Gefangenen uns mit allen möglichen Methoden „umzuerziehen“. Ihnen wurde gesagt, wenn es ihnen gelingen würde, uns „umerziehen“, würde ihr Strafmaß verkürzt werden.
Kriminelle Gefangene und Kollaborateure wachten penibel über jeden Praktizierenden. Sie schlugen und beschimpften uns, wie es ihnen in den Sinn kam.
Wir mussten Berichte lesen, Programme anhören und Filme ansehen, die Falun Gong verleumdeten. Sie drohten uns, uns solange einzusperren, bis wir „umerzogen“ wären.
Ihr Ziel war, uns solange psychisch und körperlich zu foltern, bis wir die drei Erklärungen schrieben, dass wir Falun Dafa aufgeben. Ich war Zeugin, wie die Praktizierende, Zhang Yijie gefoltert wurde, bis sie fast zusammenbrach. Ihr Bauch war komplett grün und blau verfärbt. Sie war in einem kleinen Raum in Einzelhaft eingesperrt.
Die psychischen und körperlichen Qualen führten dazu, dass meine Denkfähigkeit und Auffassungsgabe eingeschränkt war. Außerdem waren mein Gedächtnis und meine Konzentrationsfähigkeit nicht mehr so gut wie früher. Deshalb brauchte ich zwei Jahre länger für den Hochschulabschluss und meine Noten waren nicht gut.
Weil ich Falun Gong praktizierte, musste ich nach meinen Abschluss Gelegenheitsarbeiten verrichten. Nach einer bestanden Prüfung 2009 erhielt ich einen Job im öffentlichen Gesundheitszentrum der Gemeinde Hekou. Das war der Arbeitsplatz, den ich später wegen der Strafanzeige gegen Jiang verlor.
Als ich im Zwangsarbeitslager war, verhafteten Beamte der Polizeistation Xigucheng meinen Vater im Beisein meiner Mutter. Sie brachten ihn zur „Umerziehung“ in eine Gehirnwäsche-Einrichtung.
Mein Vater war früher einmal 11 Jahre unschuldig im Gefängnis gewesen, weil ihn jemand falsch beschuldigt hatte. Diese Tragödie brachte unserer Familie damals nicht nur finanzielle Schwierigkeiten, sondern belastete meine Mutter so sehr, dass sie psychisch erkrankte. Als mein Vater erneut verhaftet wurde, verschlechterten sich ihre Symptome wieder.
Mein Vater hatte 1997 begonnen, Falun Gong zu praktizieren. Danach verschwanden seine körperlichen Leiden. Er war sehr gesund und voller Energie, so dass er im Alter von 63 Jahren noch Fahrradtaxi fahren konnte. Er wurde auch barmherziger und vergab der Person, die ihm etwas angehängt hatte.
Als ich sah, wie sehr sich mein Vater verändert hatte, begann ich ebenfalls zu praktizieren. Früher hatte ich starke Magenschmerzen und Dysmenorrhö. Als ich mit der Kultivierung begann, verschwanden alle meine gesundheitlichen Probleme.
Durch Falun Dafa verstand ich den Sinn des Lebens und mein Herz erstrahlte. Falun Dafa schenkte mir auch Weisheit. Ich bestand die Aufnahmeprüfung für die Hochschule und wurde 1998 von der Universität für chinesische Medizin in Peking angenommen.
Als Kultivierende beseitigte ich allmählich meinen Egoismus, meinen Kampfgeist und meine Eifersucht. Ich dachte an andere und lernte mich, in sie hineinzuversetzen. Außerdem entschuldigte ich mich bei meinen Angehörigen für alles, was ich ihnen angetan hatte.“
Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.
Die Verfolgung hat in den vergangenen 17 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.
Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.
Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.