(Minghui.org) 2016 belästigten mich einige Polizisten bei mir zu Hause unter dem Vorwand, dass sie die Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den früheren Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas untersuchen sollten. Obwohl sie dabei nichts erreichen konnten, suchte ich nach innen und fand einige große Lücken bei mir, die das Böse ausgenutzt hatte.
Wenn die Polizisten mich rechtswidrig verhörten, hatte ich voller Groll und Rachsucht geantwortet. Als ich ihnen klar machte, dass ihr Verhalten ein Verbrechen war, waren meine Worte nicht gutherzig gewesen. Ich hatte sie angebrüllt, dass ich sie anzeigen würde. Es war genauso, als wenn die alltäglichen Menschen mit bösartigen Methoden gegeneinander kämpften.
Danach las ich die Antwort des Meisters auf die Frage einer Praktizierenden in der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2015“:
„Jünger: Die Jünger sind unterschiedlicher Meinung über die Funktionäre der mittleren und niedrigen Ebenen der bösartigen Partei, ob wir sie wegen Entführung, Folter, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit anklagen sollten. Manche sind dafür, während andere finden, dass wir sie nicht anklagen, sondern nach innen suchen sollten.
Meister: Ich denke so: Für die Dafa-Jünger ist die Errettung von Menschen das Grundlegende. Ich habe eben gesagt, an sich sind viele Menschen, einschließlich der Funktionäre und Polizisten, nicht böse. Ursprünglich sind diese Lebewesen keine bösartigen Funktionäre. Möglicherweise sind sie sogar sehr gute Lebewesen. Von den Lügen der Kultur der üblen Partei beeinflusst, sind sie aber irregeführt worden und haben Untaten begangen. Natürlich gibt es Menschen, die Bescheid wissen, dennoch machen sie, von Profit getrieben, mit. Wir sollten ihnen trotzdem Gelegenheit geben, die Wahrheit zu erfahren. Ihr sollt sie nicht alle vor Gericht bringen. Wir wollen die Verfolgung beenden. Rachegedanken, also wer uns verfolgt hat, und wer wie gewesen ist, solche Rachegedanken sollt ihr nicht haben. Die Kultivierenden möchten eben Menschen erretten. Wenn du denkst: Wenn einer uns verfolgt hat, muss ich mich unbedingt in Zukunft an ihm rächen. Bist du dann nicht ein gewöhnlicher Mensch? Wir sollen keine Rachegedanken haben.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2015, 14. Mai 2015)
Ich erkannte, dass mich in jenem Moment der Groll und die Rachegedanken total überschwemmt hatten. Aber wie waren solche Gesinnungen entstanden? Ich suchte nach innen und fand die Wurzel: Als Jiang Zemin 1999 die Verfolgung von Falun Gong in Gang setzte, wurde meine Familie zerstört. Meine Eltern wurden nacheinander eingesperrt, im Arbeitslager und Gehirnwäsche-Einrichtungen verfolgt und zum Schluss zu Tode gefoltert.
Diese unerwarteten Erlebnisse hatten die Wurzel meines Grolls tief in meinem Leben verankert. Als ich aufwuchs, war ich stets kalt gegenüber den Polizisten gewesen. Ich dachte nicht, dass ich Groll gegen sie hatte, aber ich hatte auch keine Barmherzigkeit. Es war wie eine Schutzfolie. Meine Apathie hinderte mich daran zu erkennen, dass es eigentlich ein Verdecken meines Grolls war. Gleichzeitig stellte ich mir oft vor, wie die Polizisten in der Zeit der Fa-Berichtigung in der Menschenwelt göttliche Vergeltung erhalten würden. Wenn ich jetzt daran denke, waren es alles Rachegedanken.
Die Praktizierenden erinnerten mich mehrmals daran, dass meine Worte gegenüber den Polizisten nicht so gutherzig waren. Aber ich war vom Groll gefesselt und dachte mir, dass den Polizisten gegenüber keiner gutherzig zu sein brauchte.
Jetzt erkannte ich, dass jeder in die Welt kommende Mensch auf Errettung wartet. Diese Polizisten waren nur durch die Lügen betrogen worden, hatten ihre Vernunft verloren, und taten deshalb diese sündhaften Dinge. Wenn wir sie nicht erretten würden, welchem tragischen Ende würden sie dann gegenüberstehen. Meine Verantwortung ist eben, die Lebewesen zu erretten. Ich sollte diese Gruppe von Menschen doch nicht verpassen.
Zwei Tage nach der Belästigung lud ein Praktizierender mich zu seiner Fa-Lerngruppe ein, damit ich mich über meine Erkenntnisse und Erfahrungen mit ihnen austauschte, und auch darüber, wie ich meine Eigensinne beseitigt hätte. Sie hatten von anderen Praktizierenden davon erfahren, wie ich mich gegen die Polizisten gewehrt hatte. Obwohl ich die Einladung ablehnte und sagte, dass ich mich nicht so gut kultiviert hätte, freute ich mich jedoch darüber.
Aber am gleichen Tag lernte ich einen Abschnitt aus dem Buch Zhuan Falun:
„In diesem Kurs gibt es jetzt auch schon Menschen, die selbstgefällig sind, die Art und Weise, wie sie reden, ist schon anders als die der anderen. Was mit einem Menschen eigentlich los ist – auch im Buddhismus ist das ein Tabu.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, S. 363)
Ich war plötzlich wach, als ob mir jemand kaltes Wasser über den Kopf gegossen hätte. Meine Selbstzufriedenheit war ganz weg.
Wenn ich zurückblicke, wurde mir klar: Vor der Kultivierung war ich so dumm gewesen, dass ich mir nicht einmal eine Farbe merken konnte. Aber nach der Kultivierung hatte ich sehr gute Schulleistungen und hatte die Aufnahmeprüfung für die Universität so gut bestanden, dass ich an einer Eliteuniversität studieren konnte. Bei der Arbeit konnte ich alles ganz schnell lernen. Daher bekam ich immer viel Lob. Und dadurch waren auch meine arroganten Gesinnungen und meine Geltungssucht entstanden.
Ich war noch relativ jung und konnte die Dinge oberflächlich von den Fa-Grundsätzen her analysieren. Auch in der alltäglichen Gesellschaft war ich redegewandt. Dadurch hatten einige Praktizierende, die in den Fa-Grundsätzen nicht so klar waren, einen falschen Eindruck, dass ich sehr gut kultiviert sei und die Fa-Grundsätze ganz gut verstanden hätte. Deshalb tauschten sich viele Praktizierende mit mir aus, wenn sie Unklarheiten hatten. Sie wollten von mir Vorschläge bekommen, die auf dem Fa basierten. Am Anfang machte ich ihnen sehr warmherzig Vorschläge und sagte ihnen auch, dass sie mehr Fa lernen sollten.
Allmählich waren meine Geltungssucht und mein Frohsinn unbemerkt immer stärker geworden. Wenn ich an die Zeit vor der Belästigung durch die Polizisten dachte, konnte ich mich damals nicht richtig positionieren. Wenn die Praktizierenden etwas machten, das meinen Anschauungen nicht entsprach, kritisierte ich es sehr streng. Ich dachte mir, dass ich dadurch das Fa bestätigte, aber eigentlich bestätigte ich mich nur selbst. Von Geltungssucht und Frohsinn stark verwirrt, war ich vom Dafa weit abgewichen.
Einmal las ich in einem Erfahrungsbericht: Die Praktizierenden, die sich gut kultivierten, seien meistens ganz unauffällig. In den Fa-Lerngruppen seien sie unscheinbar, machten die drei Dinge einfach völlig unbemerkt nach den Anforderungen des Meisters und waren stets fleißig. Erst jetzt erkannte ich wirklich, wie weit entfernt ich von den Anforderungen des Meisters und von diesen fleißigen Praktizierenden war. Das Dafa hat mir alles, was ich habe gegeben. Ohne Dafa wäre ich nichts. Wenn ich mich für besonders gut hielt und mich als überlegen betrachtete, war ich schon vom Dafa abgewichen und heruntergefallen. Wenn ich mich selbst nicht einmal klar erkennen konnte, wie konnte ich auf dem Kultivierungsweg aufrichtig weitergehen?
Wenn die Praktizierenden mir halfen, die Gründe für die Belästigung zu analysieren, fand ich meine tief versteckte Gesinnung, dass ich nämlich anderen nicht erlaubte, meine Probleme anzusprechen. Das war so tief versteckt. Wenn ein Praktizierender mich auf meine Eigensinne hinwies, lehnte ich das nicht direkt ab und verneinte es auch nicht gleich. Stattdessen unterbrach ich ihn nach einem oder zwei Sätzen und sagte ihm, dass ich diesen Eigensinn vor langer Zeit schon selber gefunden hätte, – nicht nur diesen Eigensinn, sondern sogar noch weitere – und zählte sie auf. Dann dachte der Praktizierende, dass ich den Eigensinn, den er erwähnen wollte, ja schon gefunden hätte und sagte deshalb nichts mehr. Eigentlich ist das in Wirklichkeit noch ein weiterer Eigensinn: nicht zuzulassen, das andere das Problem ansprechen.
Der Meister lehrt uns in der „Fa-Erklärung in Los Angeles City“:
„Manche sind wie ein Streichholz, mit einem Streich sind sie schon angezündet; so wie eine Mine, mit einem Tritt explodieren sie schon. ‚Du darfst mir nichts sagen, sobald du mir etwas sagst, kann ich es nicht aushalten.‘ Sie können keinerlei andere Meinungen hören. Ob es nun aus einer guten oder schlechten Absicht ist oder ob man dabei überhaupt eine Absicht hat, alles wird abgelehnt, noch weniger schauen sie bei sich selbst nach. Es ist schon sehr schlimm geworden. Aber ihr habt euch deshalb nicht schuldig gemacht, von nun an sollt ihr alle bei diesem Problem aufmerksam werden. Ihr müsst es schaffen, dass ihr euch von jedem etwas sagen lassen könnt. Wenn es zutrifft, korrigiert ihr euch, wenn nicht, dann seid hellhörig. Wenn du es schaffst, angesichts von Kritik und Vorwürfen im Herzen unbewegt zu bleiben, dann hast du dich erhöht.“
„Seid unbedingt aufmerksam dabei. Von nun an, wer sich nichts von anderen sagen lässt, er gilt als nicht fleißig. Wer sich nichts von anderen sagen lässt, der ist nicht im Zustand eines Kultivierenden, zu mindestens nicht in diesem Punkt. (Beifall.) Wer diesen Pass immer noch nicht überwinden kann, so sage ich euch, das ist einfach zu gefährlich! Denn das ist etwas, was ein Kultivierender von Grund auf und am ehesten loslassen muss. Das ist auch etwas, was man unbedingt loslassen muss, sonst kann man nicht zur Vollendung kommen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Los Angeles City, 25.02.2006)
Ich überlegte mir genau, warum ich die anderen Praktizierenden jedes Mal unterbrach. Sobald andere Praktizierende mich ansprachen, wurde ich streitlustig und mein Kampfgeist kam hoch. Ich fühlte mich, als ob ich mein Gesicht verloren hätte, wenn die anderen meine Probleme ansprachen. Darum wollte ich ihn unterbrechen, jedoch nicht so direkt. Sonst sähe es so aus, als ob ich es nicht zulassen würde, meine Dinge anzusprechen oder als ob ich die Kritik der anderen nicht aufnehmen könnte. Jedes Mal war ich erleichtert, wenn ich die anderen unterbrochen hatte. Ich wusste aber nicht, dass ich die Gelegenheiten, mich zu erhöhen und nach innen zu suchen, immer wieder verpasst hatte.
Das Ende der Fa-Berichtigung ist nah. Aber ich forderte mich gar nicht streng. Wenn ich die Eigensinne beseitigte, ließe ich immer noch etwas davon übrig. Ich war jedoch der Meinung, dass ich vieles beseitigt hätte und fand, dass ich viel besser war als früher. Aber ich war immer noch sehr weit entfernt von den Anforderungen des Dafa. Die Kultivierung ist sehr ernsthaft. Ich hatte darüber nie tiefgehend nachgedacht. Ich hatte meine Eigensinne immer locker behandelt und wollte sie nicht gründlich entwurzeln. Somit musste ich die Prüfungen bei vielen Eigensinnen wiederholen. Es behinderte meine eigene Erhöhung und die Wirkung der Errettung der Menschen. Ich muss nun alles in dieser letzten Zeit beseitigen, mit Fleiß stetig vorankommen, die drei Dinge gut machen und mit aufrichtigen Gedanken und aufrichtigem Verhalten mehr Menschen erretten.