(Minghui.org) Zheng Huiwang wurde 2008 rechtswidrig zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Zheng ist ein Falun Gong-Praktizierender aus dem Dorf Wangpo in der Stadt Bazhou, Provinz Hebei. Er befindet sich immer noch in Haft.
Mitarbeiter des Büros 610 in Peking überwachten 2016 die „Umerziehung“ von Falun Gong-Praktizierenden, darunter auch die von Zheng.
Zheng hatte seiner Familie erklärt: „Wenn mir irgendetwas passiert, müsst ihr diejenigen, die mich gefoltert haben, zur Verantwortung ziehen. Vergesst nie, dass diese Leute zu jedem Verbrechen fähig sind.“
Hier seine persönlichen Erlebnisse.
Um meine „Umerziehung“ zu gewährleisten, heckten sie einen Plan aus, der aus körperlichen und seelischen Foltermethoden bestand.
Er bestand aus zwei Teilen. Der erste begann nach dem Besuch meiner Familie am 27. Juli 2016 und dauerte bis zum 20. August an. Danach wurde ich am 27. August in die zweite Abteilung verlegt und dort bis zum 8. Oktober festgehalten.
Davor hatte mich im Mai der Instrukteur Zhang gefragt, ob ich Falun Gong aufgeben würde, wenn meine Haftzeit dadurch verkürzt würde. Ich lehnte ab.
Zuerst riegelten sie die Umerziehungsabteilung ab, um sicher zu gehen, dass niemand mich rufen oder mit mir in Berührung kommen konnte. Auch verweigerten sie jeglichen Besuch meiner Familie.
Liu Guanghui, ein boshafter Wärter des Gefängnisses Qianjin, setzte den Terminplan meiner „Umerziehung“ fest. Er ist bekannt für seine Grausamkeit und hat bereits viele Praktizierende „umerzogen“.
Am Tag nach dem Besuch meiner Familie wurde ich zwei Mal aufgefordert, mit einer Person aus Peking über Falun Gong zu diskutieren. Ich lehnte es ab, sie zu treffen.
Auf Befehl von Tian Silong von der Umerziehungsabteilung wurde ich daraufhin in ein Büro gebracht, wo ich den Abteilungsleiter Li Hongyou traf. Ich rief: „Falun Dafa ist gut!“ Li befahl seinen Untergebenen, mich davon abzuhalten; sie stopften mir etwas in den Mund.
Danach zerrten sie mich in einen Raum, wo Li Hongyou, Du Diu, stellvertretende Leiter des Büros 610, Liu Guanghui vom Gefängnis Qianjin sowie eine weibliche Beamtin bereits warteten. Später brachten sie mich in eine leere Zelle mit einem Holzbrett auf dem Boden.
Als ich gegen 22:30 Uhr schon halb eingeschlafen war, wurde ich von einigen Leuten der Umerziehungsabteilung geholt. Ich rief „Falun Dafa ist gut“ und wehrte mich. Ma Baohui schlug mir ins Gesicht und steckte mir ein Handtuch in den Mund.
Man brachte mich in ein anderes Büro und schlug mich bis zum Morgengrauen, während Hu Shiqing mich beschimpfte.
Am nächsten Morgen brachten sie mich in einen geschlossenen Bereich im zweiten Stock der Umerziehungsabteilung, wo ich von drei Gruppen überwacht wurde.
Ich musste auf einem dicken Wörterbuch sitzen, das auf einem Holzbrett in der heißen Sonne lag. Das war äußerst unbequem und mein Gesäß färbte sich durch das lange Sitzen schwarz und blau.
Auch legten sie mir an Händen und Füßen Handschellen an und banden diese zusammen. So war ich ab der Taille vorgebeugt und musste in dieser unbequemen Position sitzend verharren. Dabei musste ich mir Videos anschauen, die Falun Gong verleumdeten.
„Sie sind in großen Schwierigkeiten“, wurde mir eines nachmittags erklärt. „Wir haben viele Falun Gong Schriften bei Ihren Sachen gefunden. Sogar Ihr Instrukteur Tian wird bestraft und alle, die Sie überwacht haben, wurden eingesperrt.“
Ich belauschte jemanden, der sagte: „Ich habe gehört, dass auch seine Frau verhaftet wurde, weil sie häufig gekommen und Probleme gemacht hat. Vielleicht hat sie auch die Schriften gebracht.“
Liu kam und behauptete, dass sie über 800 Seiten an Falun Gong Materialien gefunden hätten. Er drohte mir mit acht weiteren Jahren Haft. Auch erklärte er mir, dass meine Frau und mein Sohn die Hauptverdächtigen seien. Wenn sie ähnliche Dinge in meiner Wohnung finden würden, würden auch die beiden bestraft. Er fuhr fort, mir zu drohen. Er meinte, wenn ich der „Umerziehung“ zustimmen würde, würde er die Situation mit Nachsicht behandeln.
Ihre Taktik war so durchschaubar. Das ließ mich noch entschlossener in meinem Glauben bleiben.
Als nächstes hielten sie mich vom Schlafen ab. Immer wenn ich meine Augen schloss, schlugen sie mich. Nach drei Tagen verhörten sie mich und forderten, dass ich die Quelle der Materialien über Falun Gong preisgäbe. Ich sagte kein Wort.
Sie mischten Abführmittel in mein Essen, doch ließen sie mich die Toilette nicht benutzen. Sie schrieben den Namen des Meisters auf ein Papier und befahlen mir, mich darauf zu setzen.
In der vierten Nacht ohne Schlaf kam eine weitere Person aus Peking. Zu diesem Zeitpunkt war ich nicht mehr bei klarem Verstand. Liu drohte, dass sie Elektrostäbe einsetzen würden, um mich zu schocken. Am fünften Tag begann mein Verstand umherzustreifen. Ich spürte, dass ich jeden Moment zusammenbrechen würde. Ich konnte die Qual nicht länger ertragen und stimmte zu, Erklärungen zu unterschreiben, wonach ich Falun Gong aufgeben würde.
Danach fühlte ich ein so starkes Bedauern und so große Scham, dass ich sogar daran dachte, mir das Leben zu nehmen. Doch ich wusste, dass ich das nicht durfte, weil es gegen die Prinzipien von Falun Gong verstieß und die Verfolger meinen Selbstmord benutzen würden, um dem Ruf von Falun Gong zu schaden.
Sie brachten mich in die zweite Abteilung zurück und forderten, dass ich Aussagen gegen Falun Gong machen sollte. Auch musste ich etwas Negatives über das Praktizieren von Falun Gong schreiben.
Später kamen Zhao Lihua, der Leiter des Büros 610 in Langfang, und jemand vom Büro 610 in Bazhou, um meine Situation zu beurteilen. Beide meinten, dass meine „Umerziehung“ ausreiche. Sie hielten mich jedoch weiterhin vom Schlafen ab, damit ich keinen klaren Kopf bekommen konnte.
Liu Guanghui blieb weitere sechs Tage, nur um sicherzugehen, dass ich „umerzogen“ war, und kehrte dann nach Peking zurück.
Ich musste das Buch Träume vom Paradies lesen. Es stammte von einer ehemaligen Praktizierenden mittleren Alters. Sie lebt in Shijiazhuan und behauptet, Schriftstellerin zu sein. Auch musste ich mir Videos anschauen, die Falun Gong verleumdeten.
Sie behielten mich ständig unter Kontrolle und bestimmten zwei Leute von der Umerziehungsabteilung und drei Strafgefangene, die mich bis zum 8. Oktober rund um die Uhr überwachten.