(Minghui.org)
1. Erkenntnis über das Dafa – von Gefühl zu Vernunft
Am Anfang erkannte ich das Dafa vom Gefühl her. Erst zehn Jahre später begann ich, das Dafa mit Vernunft zu verstehen. Es begann damit, dass die Wohnung des Betreuers renoviert und das Fa-Lernen zu mir nach Hause verlegt wurde. Obwohl es bei mir stattfand, lernte ich selten mit den anderen zusammen das Fa. Ich war mir der Wichtigkeit des gemeinsamen Fa-Lernens nicht bewusst, deshalb kamen viele Mitpraktizierende ungern zum Fa-Lernen zu mir. Das führte dazu, dass wir in unserer Region keinen gemeinsamen Körper bilden konnten.
Dieser Zustand hielt bis zum Jahr 2012 an. Es war die Zeit nach dem Laternenfest, als ich erkannte, wie wichtig das gemeinsame Fa-Lernen ist. Der bisherige Betreuer war der Meinung, dass ich die Betreuung für diese Region übernehmen und die Verantwortung dafür tragen sollte. Ich besprach das mit den anderen und ermutigte sie, öfter zum gemeinsamen Fa-Lernen zu kommen.
Als Betreuer sollte ich zunächst selbst das Fa gründlich lernen.
Der Meister sagt:
„Die hier anwesenden Betreuer sollen der Verpflichtung nachkommen; es reicht noch nicht, nur die Verantwortung für die Betreuung der Übungen zu übernehmen, ihr sollt das Fa tiefgründig verstehen und wirklich beherrschen. Ihr sollt das Buch viel lesen und die Tonbandaufnahmen viel hören, zumindest soll es euch klarer sein als den normalen Lernenden, erst dann könnt ihr gute Betreuer sein. Ihr sollt unbedingt ein klares Verständnis über das Fa haben.“ (Li Hongzhi, Erläuterung des Fa für die Falun Dafa-Betreuer in Changchun, 18.09.1994)
Deshalb stellte ich an mich selbst die Anforderung, das Fa mit ruhigem Herzen zu lernen und nicht als eine Formsache zu erledigen. Oft spürte ich die noch tiefere Bedeutung im Fa. Je mehr ich das Fa lernte, umso glücklicher wurde ich.
Der Meister sagte auch:
„... wenn du es zum dritten Mal lesen kannst, wirst du feststellen, dass es ein Himmelsbuch ist; wenn du es noch weiter liest, kannst du es nicht mehr aus der Hand geben.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Sydney, 03.03.1996)
Früher las ich das Buch Zhuan Falun (Li Hongzhi) einfach durch. Aber jetzt habe ich nach jedem Mal eine andere Empfindung. Ich weiß: Wenn ich das Fa gut lerne, wird mein Kultivierungszustand stabil. Erst dann kann ich noch mehr von der Bedeutung des Dafa erfahren und was meine Aufgabe ist. Und dann kann ich besser mit den Praktizierenden Verständnisse und Meinungen austauschen, damit sie zusammen heraustreten können, um das Fa zu bestätigen und die wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung zu erklären. Jede Woche gibt es zwei Termine zum gemeinsamen Fa-Lernen. Wenn wir die Gelegenheiten nicht schätzen, erweisen wir uns der Form, die der Meister uns hinterlassen hat, als nicht würdig.
Zu der Zeit, als ich das Dafa nur vom Gefühl her erkannte, machte ich beim Austausch nach dem Fa-Lernen den Mund zu. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Damals war mein Kopf nicht mit Fa gefüllt, sondern mit den Dingen der alltäglichen Menschen. Seit ich den Zustand des Fa-Lernens berichtigt habe, bin ich anders geworden.
Der Meister erklärt es so:
„Wenn man beim Fa-Lernen den Schritt mithalten kann, dann wird es einen Durchbruch geben. Erst wenn man das Fa gut gelernt hat, kann man das Fa bestätigen. Erst wenn man das Fa gut gelernt hat, kann man es noch besser machen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2007 in New York, 07.04.2007)
2. Den Eigensinn beseitigen, das Gesicht wahren zu wollen
Eigentlich ist der Betreuer, so wie alle anderen, auch ein Praktizierender. Ich sollte mich nicht höher stellen als die anderen.
Der Meister erklärte:
„Vor allem sich selbst als einen Lernenden betrachten und nicht die Gesinnung haben, höher als die anderen Lernenden zu sein. Wird bei der Arbeit etwas nicht verstanden, soll mit den anderen bescheiden diskutiert werden. Wenn ein Fehler auftaucht, den Lernenden ehrlich sagen: „Ich bin auch ein Kultivierender wie ihr alle. Es ist unvermeidlich, dass ich bei der Arbeit Fehler mache. Das hier habe ich falsch gemacht, dann machen wir es so, wie es richtig ist.“ (Li Hongzhi, Wie man betreut, 10.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Wenn es Probleme unter den Mitpraktizierenden gibt, spreche ich mit gutem Willen mit ihnen und tausche mich mit ihnen aus. Auch gebe ich ihnen Hinweise. Manchmal reizt jemand mein Herz. Dann weiß ich, wo mein Eigensinn ist.
Am 13. Mai, dem Welt-Falun-Dafa-Tag 2016, gingen wir in den Park. Die Sonne brannte. Eine neue Praktizierende sprach in meiner Anwesenheit zu den anderen, dass ich hohe Anforderungen an meine Mitpraktizierenden stellen würde. Einer von ihnen sagte dazu, dass ein Betreuer nicht dieses oder jenes fordern solle, sondern schauen, ob die Mitpraktizierenden es annehmen könnten. Damals dachte ich, dass ich mich nicht so verhalten hätte. Ich hoffte, dass alle ihr Bestes versuchen würden. Warum redete er so über mich? Plötzlich wurde mir klar, dass es eine Prüfung war, weil ich mein Gesicht wahren wollte. Denn seit Langem wies mich kaum jemand auf meine Mängel hin. Möglicherweise hatte es meinen Eigensinn, immer Recht haben zu wollen, verstärkt. Der Meister sah meinen Eigensinn und erinnerte mich durch den Mund der neuen Praktizierenden daran. In jenem Moment war die Prüfung wirklich groß. Ich war mir bewusst, dass ich dieses Herz, mein Gesicht wahren zu wollen, beseitigen musste. Im Innern war mir ein bisschen unangenehm, aber das Gefühl ging schnell vorbei.
Wenn ich mich heute daran erinnere, bin ich dieser neuen Praktizierenden sehr dankbar. Sie hat mir viele Gelegenheiten zur Erhöhung der Xinxing gegeben. In der ersten Zeit, als sie bei mir zu Hause das Fa lernte, achtete sie sehr darauf, wie ich mich kultivierte. Sie achtete auf jeden Satz, den ich sagte. Wenn meine Worte nicht ihrer Denkweise entsprachen, reagierte sie sofort darauf. Eigentlich wurde mir durch sie eine andere Seite von mir gezeigt, da wir beide sehr stark und stürmisch sind. Hätte ich jedes Mal ihre Meinung negativ verstanden, dann hätte sich meine Xinxing nie erhöht.
3. Der Betreuer spielt eine wichtige Rolle für den gesamten Kultivierungszustand einer Region
Der Einfluss des Betreuers eines Übungsplatzes oder einer Fa-Lerngruppe ist sehr groß. Damit ist nicht gemeint, dass alle auf den Betreuer schauen sollen, wie er sich kultiviert, sondern ob er seiner Rolle, alle zusammenzubringen, gerecht wird. Wenn der Betreuer eine positive Wirkung ausübt, kann sich der Kultivierungszustand dieser Region erhöhen. In den zehn Jahren, als ich das Dafa nur vom Gefühl her erkannte, waren die meisten Praktizierenden unserer Region in der Kultivierung nicht fleißig. Nach dem Fa-Lernen und nach dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken gingen wir nach Hause, wir hatten nichts, worüber wir uns austauschen wollten. Jetzt ist es viel besser. Die Mitpraktizierenden betrachten die Kultivierung mit Vernunft und kommen fleißig voran. Sie kultivieren sich wirklich. Alle wissen, wie sie nach innen suchen sollen. Alle sind erfahren bei der Erklärung der wahren Umstände. Tatsächlich muss der Betreuer auch nicht denken, dass er alles machen muss. Jeder Praktizierende muss seinen eigenen Weg gehen und eigene Pässe überwinden. Wenn sich der Betreuer um alles kümmert, machen sich die anderen leicht abhängig von ihm und nehmen ihn zum Vorbild. Wenn sich der Kultivierungszustand einer Region verbessern soll, müssen die Praktizierenden dieser Region unbedingt das Fa gut lernen und auch nach dem Fa handeln.
Früher stand uns für die Erklärung der wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung an die Besucher des Chiang Kai-shek-Mausoleums nur ein Auto zur Verfügung. Seit drei Jahren sind jeder Zeit drei Autos verfügbar. Am Anfang waren alle noch darin ungeübt, den Menschen persönlich über die wahren Geschehnisse in China zu berichten. Deshalb wollten nur wenige von uns dort hinfahren. Seitdem in der Fa-Lerngruppe über die Erfahrungen am Mausoleum und deren Wichtigkeit sowie über Erfahrungsberichte der Minghui-Webseite gesprochen wird, erkannten immer mehr Praktizierende die Bedeutung der dortigen Aktivitäten für die Touristen aus Festlandchina. Ich ermutige die Mitpraktizierenden dorthin zu fahren. Aber was tun, wenn ein Praktizierender noch nichts erklären kann? Das macht nichts.
Er kann vorübergehend Informationsmaterialien verteilen oder die Übungen vorführen. Samstags fahren oft viele Praktizierende hin, dann können wir neben der Brücke gemeinsam die Übungen praktizieren. Das hat eine sehr gute Wirkung auf die Touristen aus Festlandchina und Taiwan. Einige Touristen fragen, ob sie Fotos von uns machen dürfen. Ein andermal – unsere Gruppe zeigte gerade die zweite Übung „Falun Pfahlstellung“ – wurde ich gefragt, ob das echte Menschen seien, die dort praktizierten, weil alle so ruhig und unbewegt waren.
Ob wir beim Mausoleum die wahren Umstände über Falun Dafa erklären oder bei den Sehwürdigkeit in Hsinchu Unterschriften sammeln, betrachten es die Menschen so, dass wir es für Dafa tun. In der Tat errichten wir unsere eigene mächtige Tugend. Der Meister erklärte es so:
„Das Ziel ist, während ihr die Arbeit der Fa-Berichtigung macht, gleichzeitig eure eigene Welt zu vollenden, indem ihr durch die Erklärung der Wahrheit die noch zu rettenden Leben einsammelt. Während ihr eure eigene Welt vollendet, wird auch euer letztes Karma beseitigt, die menschlichen Gedanken werden allmählich entfernt und ihr werdet wirklich aus dem Menschlichen heraustreten. Im Grundlegendsten gesagt, werdet ihr in dem Prozess, in dem ihr die Verfolgung der alten Mächte durchbrecht, noch die großartige mächtige Tugend errichten, um zu eurer höchsten Position zurückzukehren.“ (Li Hongzhi, Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung, 15.08.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
Bei beiden Aktivitäten wird die Xinxing der Mitpraktizierenden gefordert. Ob im heißen Sommer oder kalten Winter steht man dort ca. drei Stunden. Alle möglichen Gedanken kommen hoch. Wir Praktizierenden sind zwar an gleichen Projekten beteiligt, machen aber auf Grund unterschiedlicher Herzenszustände unterschiedliche Erfahrungen. Wenn man selbst im Fa ist, wird man mehr Erkenntnisse haben und es immer besser machen, ganz gleich in welchem Projekt. Wenn man es aber nur der Form halber tut, wird man nichts erreichen.