(Minghui.org) Mein Mann und ich betrieben einen Nudelladen, in dem wir täglich 14 Stunden arbeiteten. Dadurch stand mir nur beschränkte Zeit zum Fa-Lernen zur Verfügung. Als die taiwanesischen Praktizierenden beschlossen, das Fa auswendig zu lernen, bekam ich ein Problem mit der Zeit.
Neulich zeigten die taiwanischen Praktizierenden großes Interesse, das Fa auswendig zu lernen. Allerdings war ich nicht gut im Auswendiglernen, was mir Sorgen bereitete, denn vor allem die Praktizierenden in meiner Region waren stark interessiert daran, das Fa zu rezitieren. In der sonntäglichen Fa-Lerngruppe wurde ab sofort immer ein Praktizierender bestimmt, einen vorgegebenen Absatz des Fa zu rezitieren.
Als ein Koordinator mich aufforderte, einen Absatz zu rezitieren, erklärte ich ihm, dass ich nicht gut sei im Auswendiglernen und dass ich außerdem keine Zeit dazu hätte. Ich bat ihn, jemand anderen auszuwählen. Der Koordinator wollte mich ermutigen und las mir die folgende Stelle aus dem Fa vor:
Der Meister sagte:
„Du meinst, dass du es dir beim Fa-Lernen nicht merken kannst, das macht nichts. Du kannst es dir beim ersten Mal nicht merken, beim zweiten Mal kannst du es dir auch nicht merken, dann lerne es noch konzentrierter, du wirst sicherlich einen Durchbruch erleben. Wenn du dir wirklich Mühe gegeben hast und du es dir immer noch nicht merken kannst, dann ist das ein Pass, der vor dich gestellt worden ist. Wenn das aber nicht der Fall ist, sondern weil du dir keine Mühe gegeben hast und du es dir deshalb nicht merken kannst, dann heißt das, dass du dich anstrengen musst.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in San Franzisco 2005, 05.11.2005)
Das gab mir den Anstoß, den Absatz, der mir zugewiesen wurde, auswendig zu lernen. Um es mir besser einprägen zu können, schrieb ich den besagten Absatz zunächst mehrmals ab; ich schrieb ihn auch auf ein Stück Papier, das ich immer bei mir trug. Weil ich häufig vor mich hinmurmelte, machte sich mein Sohn lustig über mich, dass ich in meinem Alter noch etwas auswendig lernen wollte. Aber ich blieb standhaft, bis mein Sohn sein Verhalten schließlich änderte und mich sogar ermutigte.
Es war leichter gesagt als getan, denn ständig vergaß ich irgendwelche Sätze, die ich mir eingeprägt hatte. Als ich dann ungeduldig wurde, bemerkte ich meine verborgene Angst vor dem Auswendiglernen. Diese Angst gründete darin, dass ich mich um Ruhm sorgte und Angst hatte, ausgelacht zu werden – Eigensinne, die ich beseitigen musste! Sobald ich diese Eigensinne losgelassen hatte, wurde mir leicht ums Herz.
Immer wenn ich Zeit hatte, rezitierte ich das Fa, auch wenn ich Nudeln kochte oder Knödel füllte. Währenddessen erlangte ich ein tieferes Verständnis vom Fa. Jedes Wort drang tief in mein Herz ein – und mein Herz wurde immer reiner.
Wenn ich mich an den Prozess des Auswendiglernens erinnere, fällt mir auf, dass mein Widerwille aufgrund von menschlichen Anschauungen entstanden war. Ich dachte, ich hätte ein schlechtes Gedächtnis, sei zu alt, zu beschäftigt, hätte keine Zeit ... und es gab noch Eigensinne.
Der Meister sagte zu uns:
„Als wahre Praktizierende sollen wir diese Sache auf sehr hohen Ebenen betrachten und nicht mit den Ansichten alltäglicher Menschen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 325)
Als Kultivierende müssen wir gewöhnliche Gedanken von aufrichtigen Gedanken unterscheiden können. Wenn Praktizierende ihre gewöhnlichen Anschauungen von Grund auf ändern können und nicht eigensinnig sind, werden sie jede Schwierigkeit durchbrechen können.
Jedoch hatte ich immer noch das Gefühl, dass ich das Fa nicht genug und auch nicht solide genug lernte. Ich war auch nicht besonders gut, wenn es darum ging, die wahren Umstände über Falun Dafa zu erklären. Wenn ich die drei Dinge nicht gut machen konnte, wie konnte ich dann als Dafa-Jüngerin bezeichnet werden?
Nachdem ich die Shen Yun Aufführung 2016 gesehen hatte, erkannte ich die Wichtigkeit des Fa-Lernens. Nach einigen Überlegungen beschloss ich, meinen Beruf aufzugeben, in dem ich 20 Jahre lang gearbeitet hatte. Stattdessen nahm ich mir vor, meine alte Mutter zu pflegen, was mir mehr Zeit zum Fa-Lernen geben würde.
Allerdings war es nicht so einfach wie ich gedacht hatte. Meine über 90-jährige Mutter litt an Demenz und war schon lange nicht mehr die sanfte und elegante Frau, wie ich sie kannte. Außerdem kamen ständig Nachbarn, Freunde und Verwandte zu Besuch. So konnte ich noch nicht einmal das grundlegende Fa-Lernen erledigen, geschweige denn irgendeine Aufgabe, die ein Praktizierender tun soll.
Ich beruhigte mich und schaute nach innen. In dieser hektischen und chaotischen neuen Umgebung hatte ich völlig vergessen, warum ich meine Arbeit aufgegeben hatte. Deshalb steigerte ich mein tägliches Fa-Lernen von einem Kapitel auf zwei Kapital und las zusätzlich in jeder freien Minute die neuen Fa-Erklärungen des Meisters.
Als ich das eine Weile standhaft durchhielt, besserte sich die Situation. Es kamen keine Menschen mehr an unsere Tür und meine Mutter verhielt sich auch besser.Als ich einmal die zweite Übung machte, rief meine Mutter unentwegt nach mir. Es war schwer weiterzumachen, bis mir das Fa des Meisters einfiel:
„Horchen ohne hören – Das Herz nicht gerührt.“(Li Hongzhi, Im Dao, 04.01.1996, in: Hong Yin I)
Innerhalb eines Augenblickes waren alle Störungen vorbei.
Es gab ständig Prüfungen und Schwierigkeiten, während ich meine alte Mutter pflegte. In der Zeit der Shen Yun Promotion hatte ich einmal einen Termin, aber meine Schwester behauptete, dass sie sich nicht um unsere Mutter kümmern könne. Als ich aufrichtige Gedanken aussendete, beruhigte ich mich und sendete einen starken Gedanken aus: „Ich muss gehen, um Shen Yun zu promoten!“ Ungefähr eine Stunde später rief mich meine Schwester an und sagte, dass sie sich um unsere Mutter kümmern könne.
In diesem Moment verstand ich die Worte des Meisters:
„Wenn aufrichtiger Gedanke der Jünger ausreicht
Der Meister hat die Kraft, zum Himmel zurück zu führen.“
(Li Hongzhi, Gnade von Meister und Jünger, 01.02.2004, in: Hong Yin II)
Solange ich aufrichtige Gedanken bewahrte, konnte jedes Problem, das ich mit meiner Mutter bekam, gelöst werden. Daran erkannte ich, dass bei den Dafa-Jüngern nichts zufällig geschieht.
Als ich diesen Bericht schrieb, machte meine Mutter ständig irgendwelche Geräusche. Ich ignorierte sie einfach und brachte meine Sache zu Ende. Denn ich hatte verstanden, dass das nicht zufällig war und mit meiner Kultivierung zu tun hatte.
Vielleicht werden weiterhin solche Dinge geschehen. Jedoch bin ich entschlossen, strikter mit mir selbst zu sein und standhaft das Fa zu lernen. Ich werde jede Prüfung und Schwierigkeit bestehen, wenn ich dem Meister vertraue und aufrichtig an Dafa glaube. Ich habe im Innersten keinen Zweifel, dass ich mich solide und fleißig kultivieren werde.