(Minghui.org) Ich möchte einige Gedanken über die Barmherzigkeit mit euch teilen.
Vor kurzem habe ich mitbekommen, dass einige Praktizierende über etliche Dinge bei der Erklärung der wahren Umstände nicht einverstanden waren. Mein Eindruck war, dass sie nicht daran interessiert waren, ein besseres Verständnis über ein bestimmtes Thema zu gewinnen, viel mehr wollten sie ihre eigenen Themen in den Mittelpunkt der Diskussion stellen. Sie konkurrierten zwar nicht untereinander, aber ich bemerkte, dass sie keine Barmherzigkeit in ihren Herzen hatten.
Die Kontaktperson meiner Übungsgruppe ist in China geboren und aufgewachsen. Sie scheint in einigen ihrer Erkenntnisse von der Parteikultur beeinflusst zu sein. Seit Jahren nimmt sie regelmäßig an der Übungsgruppe teil und organisiert einige Projekte zur Erklärung der wahren Umstände.
Ihre Herausforderungen bestehen darin, die abweichenden Verhaltensweisen, die aus der Parteikultur stammen, abzulegen und die Xinxing zu erhöhen. Leider verärgerte ihr Verhalten einige westliche Praktizierende, sodass das Ergebnis einiger Projekte zur Erklärung der wahren Umstände nicht zufriedenstellend war. Es ist nicht so, dass sie nicht zuhörte oder nicht versuchte, ihr Verhalten zu verbessern. Das Problem war, dass niemand einen Schritt zurückging und die menschlichen Anschauungen sie daran hinderten, von Herz zu Herz und mit Barmherzigkeit miteinander zu sprechen.
Zum Beispiel gab es in einer anderen Region eine Praktizierende, welche die Herzen einiger Praktizierenden aufwühlte. Diese Praktizierenden führten ein bestimmtes Projekt nicht sorgfältig aus. Als sie versuchte, ihnen ihr Verständnis mitzuteilen, widersetzten sich die meisten von ihnen. Anstatt nach innen zu schauen und zu versuchen, den Konflikt zu lösen, wies jeder auf die Fehler des anderen hin. Da jeder darauf bestand, dass er Recht hatte, schien der Konflikt unlösbar zu sein.
Dieselbe Praktizierende beschwerte sich auch darüber, dass manche das Wort „Meditationspraktik“ nutzten, wenn sie Westlern erklärten, was Falun Dafa ist. Sie dachte, es sei angebrachter, es eine „Qigongart“ zu nennen. Jedoch wissen die meisten Westler nicht, was Qigong ist, aber sie wissen, was Meditation bedeutet und sie wissen, dass es aus dem Osten kommt.
Der Meister sagt:
„Wenn Qigong dazu dient, warum nennen wir es Qigong? In Wirklichkeit heißt es nicht Qigong. Wie heißt es denn? Es heißt „Xiu Lian“(das Kultivieren und das Praktizieren), eben Xiu Lian. Natürlich gibt es noch andere konkrete Namen, das Ganze heißt Kultivierung.Warum heißt es denn nun Qigong? Ihr wisst, Qigong wird schon seit mehr als 20 Jahren in der Gesellschaft popularisiert, in der Mitte der Kulturrevolution hat es begonnen, gegen Ende der Kulturrevolution hat es seinen Höhepunkt schon erreicht. Überlegt einmal, damals war die linksextremistische Strömung noch sehr vorherrschend.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 37f)
„Manche wollen noch den Fachausdruck Qigong erforschen, es gibt aber nichts zu forschen, früher hieß es eben Kultivierung. Qigong ist nur ein neuer Fachausdruck, der erfunden wurde, um dem Denken der modernen Menschen zu entsprechen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S.39)
Es scheint mir, dass es am besten ist, sich dem Erkenntnishorizont der jeweiligen Person anzupassen, damit diese leichter verstehen kann, was Falun Dafa ist und warum es verfolgt wird. Dies bedeutet für mich „ein Herz der Barmherzigkeit“ zu haben.
Der Meister sagt:
„Wenig argumentierenStarke Argumentation - nicht um Worte kämpfenGrund im Inneren suchen, ist KultivierungJe mehr sich erklären, desto schwerer das HerzGroßmütig, frei von Eigensinn, klares Verständnis erscheint“ (Li Hongzhi, Wenig argumentieren in: Hong Yin III)
In einigen Projektgruppen lernen die Praktizierenden das Fa gemeinsam. Diejenigen, die nicht daran teilnehmen, werden gebeten, nicht mehr am Projekt teilzunehmen. Das Fa in der Gruppe zu lernen hat seine Vorteile und ist etwas, was der Meister uns gebeten hat zu tun.
Aber ich frage mich, ob einige Praktizierende bedacht haben, warum der Meister uns empfiehlt in der Gruppe zu lernen. Ich habe bemerkt, dass jeder beim gemeinsamen Fa-Lernen das Fa von einem anderen Blickwinkel her versteht. Ich habe auch das Verständnis, dass die aufrichtigen Gedanken gefestigt werden. Aber ist das Lesen in der Gruppe das gleiche wie die Kultivierung an sich?
Der Meister sagt:
„Wenn du einige Stunden länger praktizierst, kann dann deine Kultivierungsenergie schon wachsen? Das hat nur die Wirkung, den Benti umzuwandeln. Und es braucht noch Energie, um es zu verstärken. Das hat keine Wirkung auf die Erhöhung der Ebene. Das Leiden des Herzens ist erst der Schlüssel zur wirklichen Erhöhung der Ebene. Wenn man sich allein durch das Strapazieren der Sehnen und Knochen schon erhöhen könnte, dann sage ich, die chinesischen Bauern leiden am meisten, sollten sie dann alle große Qigong-Meister sein? Wie sehr du auch deine Sehnen und Knochen strapazierst, du kannst dich doch nicht mit ihnen vergleichen: Jeden Tag arbeiten sie unter der brennenden Sonne auf dem Feld, leidend und müde. Also so einfach ist das nicht. Deshalb sagen wir, sich wirklich erhöhen zu wollen, dann das Herz wirklich erhöhen lassen, nur so kann man sich wirklich erhöhen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, S.229)
Nach meinem Verständnis ist das Lernen in der Gruppe nicht die Kultivierung an sich und es garantiert auch nicht den Erfolg des Projektes. Aber es hilft uns dabei, standhaft bei den drei Dingen zu bleiben. Wenn Praktizierende sich in einer Situation befinden, in der sie nicht am gemeinsamen Fa-Lernen teilnehmen können, können sie dann automatisch nicht mehr am Projekt teilnehmen? Wie kann das sein?
Zum Beispiel gibt es einen Praktizierenden, der viele Stunden am Tag arbeiten muss. Er arbeitet sehr gewissenhaft und beschwert sich nicht über sein Schicksal. Zusätzlich ist er ein guter Vater und ein guter Ehemann und ist immer bemüht, das Gleichgewicht zwischen Familie und Kultivierung aufrechtzuerhalten. Um dies zu erreichen, hat er keine Freizeit mehr und hat wenig Zeit zum Schlafen. Trotz dieser Anstrengungen lässt er sich nicht durch negative Zustände beirren und bemüht sich, diejenigen barmherzig zu behandeln, die ihn verletzen oder ausnutzen. Hat er nicht seine Xinxing kultiviert? Er möchte sich an Dafa-Projekten beteiligen, hat aber nicht die Zeit, am täglichen Fa-Lernen in der Gruppe teilzunehmen. Sollte ihm deswegen die Gelegenheit verwehrt werden am Projekt teilzunehmen? Zeigt die Gruppe wirklich das Herz der Barmherzigkeit?
Ich glaube, dass der Grund für viele Konflikte das Festhalten an einer bestimmten Form ist. Jeder Fall sollte individuell mit dem Herzen der Barmherzigkeit untersucht und gelöst werden. Ich merke, dass wir nicht als ein Körper zusammenarbeiten können, wenn strenge und vorgeschriebene Regeln erzwungen werden, ohne die individuelle Situation des anderen zu berücksichtigen.
Der Meister sagt:
„Bei der früheren absoluten Gleichmacherei wurde gesagt, alle seien ganz gleich geboren und das nach der Geburt Erworbene habe die Menschen verändert. Ich sage, das ist zu absolut; wenn etwas zu absolut ist, dann stimmt es nicht.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, S.422)
Ich glaube, dass es wichtig ist, uns auch an diese Worte des Meisters zu erinnern:
„Wenn es durch den Bedarf bestimmt wird, dann überlegt einmal: Angenommen, der Meister ließe euch gerade in der politischen Form der Gesellschaft kultivieren, würde es gehen? (Beifall) Es würde gehen! Es würde bestimmt gehen. Es funktioniert mit Sicherheit! Solange es die Maßstäbe des Fa gibt, mit denen sich die Lebewesen erhöhen können, solange die Lebewesen hohe Ebenen erreichen können, geht es mit Sicherheit.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in San Francisco 2005, 05.11.2015)
„Nur hat der Meister für euch nicht diesen Weg ausgewählt, ich habe euch nicht diesen Weg der Kultivierung gehen lassen. Was ich euch gegeben habe, ist eine noch breitere und die beste Kultivierungsform, einen großen Weg ohne Form! (Beifall) Jeder ist ein Teil der Gesellschaft, jeder befindet sich in unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten, jeder hat eine andere Arbeit in der Gesellschaft und unterschiedliche Fähigkeiten, die er gelernt hat. Jeder kann sich in seiner eigenen Umgebung, ohne Form und doch unter der Anleitung des Dafa kultivieren, es gibt keinerlei festen Rahmen, keine religiösen Formen und auch keine Verbote.“ (ebenda)
Ich teile mein Verständnis mit euch, weil ich mich selbst frage: „Wird in Zukunft das Falun Dafa des Meisters an die künftige Generation hinterlassen, oder wird es ein anderer Weg sein, einer den wir verändert haben?“ Der Meister hat uns bereits gewarnt über das, was mit dem Buddhismus in Indien geschah. Die Arhats veränderten das Fofa von Shakyamuni. Das führte zum Ende der Verbreitung des Fa unter dieser Gruppe von Menschen.
Der Meister sagt:
Es gab noch manche Mönche, die Dinge ihrer eigenen Erleuchtung für Worte von Shakyamuni nahmen, die nicht mehr die ursprünglichen Worte von Shakyamuni wiedergaben. Auf diese Weise bekam das Fofa ein ganz anderes Gesicht und war überhaupt nicht mehr das Fa, das Shakyamuni verbreitet hatte; zum Schluss hat es dazu geführt, dass das Fofa im Buddhismus in Indien verschwand. Das war eine wichtige historische Lektion, daher gab es später in Indien keinen Buddhismus mehr.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S.146)
Lasst uns nicht an irgendeiner Form festhalten! Lasst uns aufrichtig kultivieren, sodass wir Falun Dafa keinen Schaden zufügen.