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Das Konkurrenzdenken beseitigen

20. April 2017 |   Von Qing Jing, einer Falun Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Durch den Einfluss der Parteikultur entwickelte ich schon als Kind ein sehr starkes Konkurrenzdenken und war sehr egozentrisch.

Ich bewunderte die Menschen in Fernsehshows, die sehr gut mit anderen debattieren konnten. Jedes Mal, wenn ich mir solche Sendungen anschaute, lernte ich von ihnen und verfeinerte in diesem Bereich meine Technik.

Wenn andere mir zustimmten, war ich glücklich und von mir überzeugt. Hatten sie aber eine andere Meinung, dachte ich, sie wüssten nicht so gut Bescheid wie ich. In Gesprächen mit Freunden dachte ich immer, ich sei besser als sie. Manchmal war ich so aufgeregt, dass ich dann lauter zu ihnen sprach und es sich wie Streit anhörte.

Später, als ich Falun Dafa praktizierte, dachte ich, ich hätte mein Konkurrenzdenken ganz gut wegkultiviert. Erst mit der Zeit erkannte ich, dass das nicht der Fall war. Der Kampfgeist war mir schon zur zweiten Natur geworden und zeigte sich sogar, wenn ich mit Menschen über Falun Gong sprach.

Zum Beispiel verwendete ich gerne extreme Beispiele und stellte rhetorische Fragen. Wenn andere mir nicht zustimmten, suchte ich alle möglichen Beispiele, um sie doch zu überzeugen. Wenn sie mir dann immer noch nicht zuhören wollten, wurde ich ungeduldig und dachte, dass diese Person nicht errettet werden könne. Das ausgeprägte Konkurrenzdenken blockierte mich dabei, die Lebewesen gutherzig zu behandeln.

Manchmal manifestierte es sich nicht nur im täglichen Leben: Der Meister enthüllte mir sogar in meinen Träumen, wie stark mein Eigensinn war.

Ich träumte, dass ich am nächsten Tag einen Kurs in Politwissenschaft besuchte. Dort sprach ein Lehrer hauptsächlich darüber, wie großartig das kommunistische Regime sei. Ich hörte ihm überhaupt nicht zu, doch plötzlich fing er an, Falun Gong zu verleumden.

Ich wurde so wütend, dass ich aufsprang und mit ihm zu streiten anfing. Das Wutgefühl war so real und fühlte sich an, als ob etwas, das seit langem unterdrückt worden war, plötzlich explodierte. Die ganze Klasse schaute auf mich, während der Lehrer nicht wusste, was er mit mir machen sollte.

Als ich aufwachte, spürte ich immer noch Wut in mir. Ich war schockiert. Warum war mein Kampfgeist so stark? In manchen anderen Träumen hatte ich nach hitzigen Konversationen sogar körperliche Auseinandersetzungen mit den anderen. In meinen Träumen verhielt ich mich wie ein anderer Mensch – wie jemand, der von Wut, Hass und dem Wunsch zu kämpfen erfüllt war.

Plötzlich fiel mir ein, was der Meister früher dazu erklärt hatte.

„Mancher Kultivierende sagt, dass er es am Tage gut machen kann, im Traum aber nicht. Der Grund dafür ist, dass er in der Tiefe seines Denkens noch nicht solide kultiviert ist. Im Traum wird geprüft, ob er sich solide kultiviert hat oder nicht, deshalb wird so etwas auftauchen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Sydney, 1996)

Als ich wach war, erkannte ich, dass mein Kampfgeist so tief in mir verborgen war, weil ich Angst hatte, mein Gesicht zu verlieren. Das war auch Grund, weshalb ich darauf achtete, vor anderen nicht die Beherrschung zu verlieren.

Tatsächlich war es so, dass sich mein Kampfgeist immer noch zeigte, wenn ich den Menschen die Zusammenhänge und Fakten erklärte. Andere zu hinterfragen, fühlte sich für mich natürlich an; damit konnte ich beweisen, dass ich Recht hatte. Niemals hätte ich daran gedacht, dass daran etwas falsch sein könnte. Erst als ich mich in die Lage der anderen hineinversetzte, erkannte ich, dass meine Aggressivität die Gefühle der anderen verletzte. Daher hatten viele Menschen kein Interesse daran, mit mir zu reden, und wollten nichts mit mir zu tun zu haben.

Was ich tun wollte, war, Lebewesen zu erretten, nicht sie wegzuschieben. Allein meine aggressive Stimme – eine Manifestation der mir innewohnenden Parteikultur – stieß andere ab. Solange meine Worte von dieser Unreinheit vergiftet waren, konnten sie nicht rein genug sein, um die bösen Faktoren hinter diesen Lebewesen zu beseitigen oder gar die Schönheit von Falun Dafa zu zeigen.

Ich erkannte, dass mein Kampfgeist viel mehr war als ein normaler Eigensinn. Er beeinträchtigte mich, das Fa zu bestätigen und Lebewesen zu erretten. Wenn ich die Ernsthaftigkeit dieses Problems nicht erkenne, kann er von den bösen Faktoren aufgegriffen und verstärkt werden. Wir erklären die Fakten und decken die Verbrechen der kommunistischen Partei auf, um die Menschen zu erretten und nicht um zu beweisen, dass wir Recht haben.

Als ich mein Problem erkannt hatte, achtete ich bei den Gesprächen besonders auf meine Wortwahl und den Tonfall. Ich versetzte mich in die Lage der anderen und fragte mich, ob ich mir das selbst auch anhören wollte. Allmählich kultivierte ich meinen Kampfgeist weg und spürte nach und nach, dass ich ruhiger und freundlicher wurde.

Der Meister sagte:

„In Gedanken haben die Menschen diesen Schwachpunkt. Dieses Problem habt ihr in den vielen Jahren der Erklärung der wahren Umstände auch entdeckt, nämlich der erste Eindruck ist am stärksten.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung während der Podiumsdiskussion von NTDTV, 6.06.2009)

Unser erster Eindruck auf Menschen ist wirklich wichtig. Falls ein Mensch vorher noch nie mit einem Falun Dafa-Praktizierenden gesprochen hat, wird er sich unserem Verhalten entsprechend sein Urteil bilden. Nur wenn wir mit reiner Gutherzigkeit und Barmherzigkeit mit den Menschen reden, können wir ihr Herz berühren und sie wirklich erretten.