(Minghui.org) Im Gedenken an den friedlichen Protest vom 25. April 1999 von Falun Gong-Praktizierenden in Peking fanden vor kurzem in Großstädten Kanadas etliche Veranstaltungen statt. Damals vor 18 Jahren hatten sich über 10.000 Praktizierende im nahegelegenen Peking versammelt, um die Freilassung von 45 Falun Gong-Praktizierenden, die zuvor in Tianjin rechtswidrig inhaftiert worden waren, zu fordern. Drei Monate später gab der damalige Staatschef Jiang Zemin den Befehl zur landesweiten Unterdrückung von Falun Gong-Praktizierenden.
Die folgenden Berichte stammen aus Vancouver, Edmonton, Ottawa und Montreal.
In der Innenstadt von Vancouver machten die Praktizierenden am 22. April gemeinsam die Übungen in der großen Gruppe, veranstalteten eine Kundgebung und eine Kerzenlichtmahnwache. Zheng, eine Zeugin des Protests von 1999, erinnerte sich, warum sie und andere sich daran beteiligt hatten.
Gruppenübung in der Innenstadt von Vancouver am 22. April 2017
„Die meisten von uns hatten bereits einige Jahre Falun Gong praktiziert und sowohl körperlich als auch geistig davon profitiert“, erklärt Zheng. „Wir fühlten uns verantwortlich, der Regierung zu sagen, was Falun Gong ist – nicht nur für uns, sondern für die Gesellschaft im Allgemeinen.“
Darum waren sie zum Petitionsbüro in Peking gegangen. „Wir wollten den Beamten erklären, dass Falun Gong-Praktizierende den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht folgen und sie tief im Herzen bewahren.“
Eine Passantin unterschreibt die Petition, um den Praktizierenden zu helfen.
Eine Praktizierende erzählt einem Passanten von der Unterdrückung in China.
Trotz des Regens unterhielten sich viele Passanten mit den Praktizierenden und unterschrieben als Unterstützung die Petition.
Arman nahm mit seiner Frau und seinem Sohn an der Kerzenlichtmahnwache teil. „Ich höre nun schon seit etlichen Jahren von der Verfolgung in China. Ich freue mich, heute hier mitzuhelfen, weil das für meine Familie und mich wichtig ist.“
Versammlung am 22. April 2017 im Dr. Wilbert McIntyre Park in Edmonton
Jiang Hongs Vater, Jiang Xiqing, wurde von Beamten eingeäschert, nachdem er durch Folterungen das Bewusstsein verloren hatte.
Am 22. April versammelten sich Praktizierende im Dr. Wilbert McIntyre Park in Edmonton, um des Protests vom 25. April 1999 in Peking zu gedenken. Jiang Hong aus Chongqing in China erinnerte sich daran, wie ihr Vater Jiang Xiqing wegen des Praktizierens von Falun Gong eingesperrt und gefoltert wurde. „Medizinische Aufzeichnungen zeigten, dass drei seiner Rippen durch Schläge am 28. Januar 2009 gebrochen waren. Als sein Körper noch warm war, brachten ihn die Beamten ins Krematorium. Meine Familie forderte nachdrücklich eine Notversorgung, was jedoch abgelehnt wurde“, berichtet Jiang unter Tränen.
„Die Polizisten erklärten, dass sie Dokumente besitzen würden, die beweisen könnten, dass mein Vater tot gewesen sei, deshalb hätten sie tun können, was sie wollten“, ergänzt sie.
Michael Cooper, Abgeordneter für Edmonton-St. Albert, forderte China auf, die Verbrechen gegen Falun Gong-Praktizierende zu beenden.
Zwei Parlamentsabgeordnete besuchten die Veranstaltung trotz des Regens. „Es ist mir eine Ehre, hier zu sein und in Solidarität mit den Falun Gong-Praktizierenden für Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht einzustehen, und um der tapferen 10.000 und mehr Frauen und Männer zu gedenken, die sich an diesem schicksalshaften 25. April 1999 in Peking versammelt hatten“, sagt der Abgeordnete Michael Cooper. „Es war ein Tag, an dem das Gute wirklich triumphierte.“
Cooper erklärte der Menge, dass er und andere Abgeordnete die kanadische Regierung weiter unter Druck setzen wollten, um an der Beendigung der Verfolgung in China mitzuhelfen und um „Freiheit, Demokratie und Menschenrechte“ zu unterstützen.
Parlamentsabgeordneter Garnett Genuis sagte, dass unzählige Beweise gezeigt hätten, dass eine große Anzahl Praktizierender Opfer des Organraubs in China seien.
Der Parlamentsabgeordnete Garnett Genuis hatte vor kurzem den Gesetzesentwurf C-350 vorgestellt, der den Schwarzhandel von Organen verbietet. Er hielt ebenfalls eine Rede bei der Versammlung der Praktizierenden. „China versucht sein Bestes, sein internationales Image reinzuwaschen. Dabei eskaliert die Verfolgung immer mehr. Es erfordert eine starke Erwiderung vom Westen und von der ganzen Welt, die Gerechtigkeit und Menschenrechte hochhalten.“ Unzählige Beweise hätten gezeigt, dass eine große Anzahl Praktizierender Opfer des Organraubs in China seien, so der Abgeordnete.
Laut Untersuchungen des ehemaligen kanadischen Staatssekretärs David Kilgour, des kanadischen Menschenrechtsanwalts David Matas und des amerikanischen Untersuchungsjournalisten Ethan Gutmann werden in China jährlich bis zu 90.000 Transplantationen durchgeführt. Die meisten unfreiwilligen Spender sind inhaftierte Falun Gong-Praktizierende, die für ihre Organe getötet werden.
Eine Darbietung der Tian Guo Marching Band zog eine große Menge nach Chinatown in Montreal. Sowohl Ortsansässige als auch Touristen waren beeindruckt von der Musik und wollten mehr über Falun Gong erfahren.
„Das ist großartig!“, sagt ein chinesischer Tourist, als er Fotos macht, „wirklich erstaunlich!“
Der Umzug der Falun Gong-Praktizierenden am 22. April 2017 durch Chinatown in Montreal
Tracy, die 1999 an der Oberstufe in Tianjin war, berichtet von ihren Eltern, die damals nach Peking gegangen waren. „Niemand hat von ihnen verlangt, dorthin zu gehen. Sie wussten, dass Falun Gong gut ist, und sie wollten nicht, dass die Praktizierenden ungerecht behandelt werden. Sie haben alles aus tiefster Überzeugung gemacht.“
Die Praktizierende Yang sagte, dass die ausländischen Praktizierenden das Gleiche machen würden. „Meister Li, der Gründer von Falun Gong, lehrt uns, stets den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht zu folgen. Das ändert sich nicht, egal wie andere uns behandeln.“
Versammlung der Falun Gong-Praktizierenden vor der chinesischen Botschaft am 22. April 2017
Am 22. April veranstalteten die Praktizierenden vor der chinesischen Botschaft in Ottawa eine Kundgebung. Lu Hongyan sagte, dass man anhand der Erlebnisse ihrer Familie schon sehen könne, wie die Verfolgung zig Millionen chinesischer Familien in Mitleidenschaft gezogen habe.
Sie sagt: „Meine Mutter Chen Huixia ist 60 Jahre alt und hat 1998 mit dem Praktizieren von Falun Gong angefangen. Innerhalb weniger Monate sind Hepatitis sowie ihre Gebärmutter- und Magenbeschwerden verschwunden. Wir haben uns sehr für sie gefreut, da sie immer gesünder und fröhlicher wurde.“
Doch der Frieden hielt nicht lange an, da ein Jahr später die Unterdrückung begann. Ihre Mutter wurde ständig wegen ihres Glaubens schikaniert und misshandelt. Lu erinnert sich: „Im Jahr 2003 war sie drei Monate lang eingesperrt. Dann im Juni vergangenen Jahres haben sie sie zusammen mit acht weiteren Praktizierenden wieder rechtswidrig inhaftiert. Ich war sehr besorgt, weil wir nicht wussten, wo sie war und wie es ihr ging.“
Lu Hongyan berichtet, dass ihre Mutter Chen Huixia in China wegen ihres Glaubens eingesperrt ist.
Ungefähr einen Monat später erfuhr sie von freigelassenen Praktizierenden, dass ihre Mutter in eine Gehirnwäsche-Einrichtung eingewiesen worden war. „Die körperlichen und geistigen Misshandlungen haben sie sehr geschwächt. Sie kann weder stehen noch laufen.“ Dennoch würden sie sie weiterhin festhalten, so Lu. Die Familie hat einen Anwalt für sie engagiert, doch die Beamten verweigern ihm die Akteneinsicht.
Lu: „Meine Mutter ist immer noch im Untersuchungsgefängnis.“
Li Xun, der Vorsitzende des kanadischen Falun Dafa Vereins, erklärte, dass die landesweite Verfolgung von Falun Gong in China mit einem hohen Preis verbunden sei. „Sie hat nicht nur den Praktizierenden und deren Familien Schaden zugefügt, sondern auch das soziale Gewissen zersetzt, das ein Grundpfeiler der Gesellschaft ist.
China hat eine Geschichte von 5.000 Jahren und die Herrlichkeit wurzelt größtenteils in der traditionellen Kultur. Wenn die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht angegriffen werden, sollte sich jeder von uns Gedanken machen, was das für ihn und seine Zukunft bedeutet“, so Li.