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Mutter eines Zweijährigen zu Gefängnis verurteilt – Familie fordert bedingungslose Freilassung

20. Mai 2017 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Shandong

(Minghui.org) Der freudig erwartete Besuch eines Kleinkindes in der Heimatstadt seiner Mutter im Januar 2016 wurde schon bald darauf zum Alptraum. Der zweijährige Xuanxuan aus der Stadt Qingdao befand sich im Haus seiner Großeltern im Bezirk Changle und musste dort miterleben, wie sich seine Großmutter verstecken musste und seine Mutter verhaftet wurde.

Die beiden waren zur Zielscheibe der Polizei Changle geworden, weil sie sich weigerten, Falun Gong aufzugeben. Falun Gong ist ein Kultivierungsweg, der vom kommunistischen Regime in China verfolgt wird.

Das erste Mal kamen die Beamten am 10. Januar zu Shi Baohuas Wohnung und wollten sie verhaften. Sie schaffte es zu entkommen, musste jedoch ihrem Zuhause fernbleiben, um einer Festnahme zu entkommen.

Einen Tag später kamen die Polizisten wieder und brachten Shis Tochter, Qin Lili, dazu, mit ihnen zur Polizeiwache zu gehen. Qin ging mit und kam nicht mehr zurück. Ihrer Familie und auch ihrem Sohn war es seitdem nicht erlaubt, sie zu sehen.

Qin Lili

Qins Sohn Xuanxuan

Zu Gefängnis verurteilt, Berufung 

Qin stand am 20. Juli 2016 vor dem Bezirksgericht Changle. Ihr Anwalt betonte, dass es kein Gesetz in China gebe, das Falun Gong für illegal erkläre. Er forderte Freispruch für seine Klientin. Richter Liu Qian vertagte die Anhörung ohne eine Urteilsverkündung.

Drei Monate später verkündete Liu einen Schuldspruch gegen Qin und verurteilte sie zu drei Jahren Gefängnis.

Qin legte sofort Berufung ein. Das Mittlere Gericht der Stadt Weifang gab den Fall daraufhin an das Bezirksgericht Changle zurück, das seitdemjedoch nichts unternommen hat, um den Fall voranzutreiben.

In der Zwischenzeit verblieb Qin im ersten Untersuchungsgefängnis von Weifang.

Besuche der Familie sind nicht erlaubt

Seit Qins Verhaftung lebt ihr kleiner Sohn bei ihren Schwiegereltern. Xuanxuans Großeltern nahmen ihn mit zur Staatsanwaltschaft und zum Gericht des Bezirks Changle, wo sie für seine Mutter appellierten. Doch Staatsanwalt Wang Shonghai und Richter Liu Qian lehnten ein Treffen mit dem Paar ab und bewilligten auch keinen Besuch bei Qin im Untersuchungsgefängnis.

Xuanxuan weint seit einem Jahr und vier Monaten nach seiner Mutter. Er weigert sich, in die Tagesstätte zu gehen, aus Angst, seine Mutter nie wieder zu sehen. Ihre Familie wendet sich nun an die Öffentlichkeit und bittet diese um Mithilfe, dass Qin freigelassen wird. Sie hat kein Gesetz gebrochen.

Familie erpresst

Polizisten versuchten ihre eigenen Taschen zu füllen, indem sie von Qins Schwiegereltern Geld erpressten. Shan Jicheng von der Staatssicherheit des Bezirks Changle rief ihren Schwiegervater an und forderte 20.000 Yuan (ca. 2.700 EUR) [1] für Qins Freilassung. Der betagte Mann überwies ihm das Geld, danach passierte nichts. Als der Schwiegervater nachfragte, forderte Shan weitere 10.000 Yuan (ca. 1.350 EUR).

Qins Schwiegervater schickte rasch auch diese geforderte Summe, trotzdem blieb seine Schwiegertochter in Haft. Später erfuhr er, dass Shan die Fallakte bereits an die Bezirksstaatsanwaltschaft Changle weitergegeben hatte, nachdem die erste Summe gezahlt worden war. Er war außer sich, als er realisierte, dass Shan niemals vorgehabt hatte, Qin zu helfen.

Daraufhin erstattete der Schwiegervater Strafanzeige gegen Shan, der das Geld schließlich in zwei Teilbeträgen zurückzahlte.


[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 EUR.