(Minghui.org)
Am Abend des 22. Februar 2016 schloss meine Tochter aus Versehen uns beide aus der Wohnung aus. Ich fing dann an, mich über sie zu beschweren. Als Lösung schlug sie vor, einen Schlüsseldienst zu finden. Dann kam mein Trachten nach finanziellen Vorteilen zum Vorschein. Ich stand wütend vor der Haustür und sagte: „Wer weiß, wieviel das kostet!“ Später kam meine Tochter zurück und erklärte, dass der Schlüsseldienst schon Feierabend habe.
Als wir ratlos da standen, bot eine Nachbarin uns eine Leiter an. Meine Tochter kletterte hinauf, war aber immer noch etwa einen Meter vom Fenster entfernt. Das Haus wurde in den 70er-Jahren gebaut und die Fassade bröckelte. Sie konnte sich nirgendwo festhalten und wir mussten es von einer anderen Seite aus nochmal probieren. Während ich die Leiter festhielt, machte ich ihr immer noch Vorwürfe und vergaß dabei vollkommen, dass ich eine Kultivierende bin. An einer anderen Stelle neben dem Fenster sah meine Tochter ein paar große Nägel zur Befestigung der Stromkabel und trat darauf. Gleichzeitig bat sie den Meister um Unterstützung. Schließlich konnte sie die Fensterbank erreichen und sich ins Zimmer ziehen. Als ich das sah, war mein Herz erfüllt von Dankbarkeit gegenüber dem Meister. Hätte meine Tochter das Fa nicht gelernt, könnte sie nicht so mutig sein. Sie lachte auch und sagte: „Meine Ebene ist erhöht. Ich habe meine Xinxing bewahrt.“
Dann dachte ich über mich nach. Ich erkannte: Wenn mir etwas Unangenehmes begegnet, denke ich nicht daran, die Fehler der anderen zu verzeihen, sondern halte mich an ihren Fehlern fest. Außerdem lebte ich jahrzehntelang in der Parteikultur und hatte die Anschauung, dass ich das Sagen hatte, weil ich älter war. Dies ist aber eine Eigenschaft der alten Mächte und verursachte in meiner Familie oft Disharmonie. Tatsächlich ist meine Tochter ein Spiegel meiner Kultivierung und sie reflektiert viele meiner Unzulänglichkeiten. Ich verstand, dass ich mich bei meiner Tochter entschuldigen sollte.
In den dreieinhalb Jahren, in denen ich verfolgt wurde, hatte mein Mann die Hoffnung aufgegeben. Er war im Glückspiel versunken. Dadurch verlor er nicht nur alle unsere Ersparnisse von 110.000 Yuan (ca. 84.601 Euro), er machte auch noch Schulden in Höhen von mehreren hunderttausend Yuan.
Im Herzen wusste ich, dass er Opfer der Verfolgung war, wie so viele andere Lebewesen. Als ich wieder zuhause war, sagte ich mit ruhiger Stimme zu ihm: „Lass uns neu anfangen und Jobs in den großen Städten suchen.“ Er antwortete aber: „Ich habe so viel Geld verloren. Durch Jobben werde ich die Schulden nie zurückzahlen können, selbst wenn ich den Rest des Lebens arbeiten würde.“
Das Leben muss doch weitergehen. Deshalb verließen meine Tochter und ich unser Zuhause, um zu arbeiten. Manchmal, wenn ich sehr müde war, machte ich ihm im Herzen Vorwürfe und wollte nichts von ihm wissen. Wenn er uns anrief, ließ ich immer meine Tochter ans Telefon gehen. Wenn wir zum traditionellen chinesischen Neujahrsfest nach Hause kamen, beschäftigten meine Tochter und ich uns mit Fa-Lernen, Übungen machen und Aussenden der aufrichtigen Gedanken. Auch wenn mein Mann erkältet war, kümmerte ich mich nicht wirklich um ihn. Am Tag vor der Abreise sagte er zu unserer Tochter: „Ihr braucht nicht mehr zurückzukommen. Es fühlt sich gar nicht wie eine Familie an.“ Als ich das hörte, fühlte ich mich ungerecht behandelt. Ich sagte nichts und ging.
Nach einem Monat rief mein Mann an und kündigte an, dass er ein paar Tage später in die Stadt Shenzhen fahren und arbeiten werde. Als ich das hörte, sagte ich meiner Tochter: „Dein Vater schaffte es nicht einmal, sich zu Hause herumzulümmeln. Er hat sogar Probleme, sich etwas zu kochen.“ Meine Tochter antwortete: „Mutter, sei nicht so fies!“
Ich erkannte sofort, dass ich meinem Mann im Herzen nicht verziehen hatte. Meine Wut ihm gegenüber war immer noch groß. Wenn ich nachdenke, weiß ich, dass die Angehörigen und Freunde unter großem Druck standen und viel Leiden ertrugen, als die Dafa-Jünger verfolgt wurden. Sie befinden sich im Nebel und sehen keine Hoffnung. Sie sind die wahren Opfer. Egal wie schwer es die Dafa-Jünger haben, sie haben das Fa im Herzen und wissen, dass der Meister sie schützt. Als ich darüber nachdachte, war meine Wut ihm gegenüber verschwunden. Ich wünschte nur, dass er die wahren Umstände versteht und errettet wird.
Deshalb beschloss ich, nach Hause zurückzukehren. Ich wollte ihn unterstützen, damit er sich keine Sorgen machen musste und sich auf seine Arbeit konzentrieren konnte. Außerdem musste ich ihm sowieso die wahren Umstände erklären. Früher hatte ich immer einen Widerstand gespürt, das zu tun. Indem ich nach innen schaute, erkannte ich, dass ich lange Zeit wütend auf ihn gewesen war. Bei der Kultivierung hatte ich nicht wirklich meine Interesse leicht genommen und an ihn gedacht, sondern wurde von meinen Anschauungen beeinflusst. Ich hatte Egoismus, Wut, Kampfgeist und empfand Verachtung ihm gegenüber. Deshalb war der Effekt nicht zufriedenstellend, als ich ihm die wahren Umstände erklärte. Wenn Konflikte in der Familie auftauchten, hatte ich mich nicht als Kultivierende betrachtet und meine Xinxing nicht bewahrt. Als Folge davon konnten die Verwandten in meiner Nähe Falun Dafa nicht verstehen und sie konnten nicht errettet werden. Der barmherzige Meister gab mir erneut eine Chance. Ich werde meine Anschauungen beseitigen und nach den Fa-Grundsätzen handeln, damit meine Familie wieder harmonisch wird.
Einmal nahm ich die Mitpraktizierende C aus meiner Heimat mit in die Stadt, wo ich arbeitete, damit sie einen Job finden konnte. Ich kannte sie nicht gut. Eines Abends rief mich die Mitpraktizierende Y an und sagte, dass der Kultivierungszustand von C nicht gut sei. Sie sei egoistisch und könne die Meinungen der anderen nicht akzeptieren. Außerdem habe sie selten mit der Gruppe kooperiert und sie sei unvernünftig.
An dem Abend fragte ich C nach ihrer Situation. Sie redete aber nicht darüber. Ich war mir unsicher, ob ich sie zurück in die Heimat schicken sollte. Ich überlegte, dass die Lage bei mir komplizierter war, als in der Heimat. Ich fürchtete, dass sie aus Unvernunft Schwierigkeiten verursachen würde. Ich fand aber auch, dass es C so viele Jahre nicht gut gegangen war und wollte ihr eine Chance geben. Mit der Zeit bemerkte ich, dass ich bei vielen Dingen nicht mit ihr kommunizieren konnte und wir beide auf unserer Meinung beharrten. Deshalb entschied ich mich, C zurück nach Hause zu schicken.
Am nächsten Tag begleitete meine Tochter sie zum Bushaltstelle. Unterwegs begegnete ihnen ein Bekannter, der mit mir zusammen Geschirr spülte. Er brauchte dringend jemanden in seinem Team und wollte C bei sich arbeiten lassen. Ich folgte dem natürlichen Verlauf und war einverstanden damit, dass C doch blieb. Wir gründeten zusammen eine Wohngemeinschaft.
Am Morgen unseres zweiten gemeinsamen Tages in der Wohnung machten wir die Übungen und wollte gerade mit dem Fa-Lernen beginnen. Da entdeckte meine Tochter, dass C den Glücksbringer von Falun Dafa auf dem Kopf trug, den meine Tochter aus Taiwan mitgebracht hatte. Sie fand es sehr merkwürdig und fragte: „Wieso tragen Sie meinen Glücksbringer auf dem Kopf?“ Sie antwortete: „Ich habe ihn gestern hier gefunden. Wenn ich Dinge von Falun Dafa finde, dann gehören sie mir. Warum soll ich ihn dir geben?“ Meine Tochter fand das irrational und nahm den Glücksbringer von ihrem Kopf. Sie fingen an zu streiten. Ich konnte C auch nicht verstehen und erinnerte sie, dass wir leiser sein sollten, um die anderen in der Wohnung nicht zu stören.
Nachdem wir eine Lektion gelernt hatten, entschuldigte sich meine Tochter bei C und meinte: „Tante [1], wenn Sie ihn haben wollen, dann können Sie ihn nehmen.“ C lachte.
Am Abend berichtete ich C, dass die anderen Mitbewohner gefragt hätten, was mit uns am Morgen los gewesen sei. C antwortete: „Anzeichen von menschlichen Gesinnungen.“ Wenn wir gegenseitig Verständnis zeigen und tolerant sind, wird die Trennung durch die bösartigen Faktoren beseitigt. Dann können wir einen Körper bilden, die drei Dinge gut tun und mit dem Meister nach Hause kehren.
Dies sind ein paar Verständnisse von mir. Wenn etwas nicht dem Fa entspricht, bitte ich um barmherzige Hinweise der Mitpraktizierenden.
[1] Eine höfliche Anrede auf Chinesisch für Frauen im Alter der Mutter