(Minghui.org) Im vorletzten Jahr wurde eine Fa-Konferenz in meinem Ort veranstaltet. Hier möchte ich von einigen Erfahrungen bezüglich dieser Konferenz berichten.
Im Prozess der Vorbereitung und der Abgabe von Berichten wurde mir die Bedeutung von „die Erscheinung resultiert aus dem eigenen Herzen“ klar. Als wir einmal in einer großen Gruppe das Fa lernten, schlugen Mitpraktizierende vor, eine Fa-Konferenz zu veranstalten. Dabei sollten zwei bis drei Gruppen zusammenkommen, die Anzahl der Teilnehmer würde etwa zwanzig betragen. Als ich zu meiner Gruppe kam, berichtete ich den anderen über das Vorhaben.
Ich sagte damals: „Das Fa gemeinsam zu lernen und die Übungen gemeinsam zu praktizieren, sind die Kultivierungsform, die der Meister uns gegeben hat. In unserer Region gab es in den letzten Jahren fast gar keinen Austausch in einer großen Gruppe. Überlegt mal, ob eine solche Fa-Konferenz nicht notwendig ist. Wenn ja, dann schreibt einen Erfahrungsbericht.“ Als ich fertig war, herrschte in der Gruppe Stille. Am Schluss antwortete nur ein Mitpraktizierender: „Ich kann keinen Erfahrungsbericht schreiben, doch an der Fa-Konferenz kann ich teilnehmen.“
Später ging ich zu einem Praktizierenden, der in der Nähe meines Ortes wohnte, um etwas zu erledigen. Er sprach über die Erfahrungen seiner Gruppe, was meinen Wunsch verstärkte, die Fa-Konferenz zu veranstalten. Ich erkannte die Notwendigkeit einer Konferenz und verstand, dass sie rechtzeitig stattfinden musste. Ich sollte die Störungen der alten Mächte ablehnen. Ich erinnerte mich an das Fa des Meisters.
Der Meister erklärt:
„Die gewöhnlichen Menschen kennen diese Bedeutung von „Die Erscheinung resultiert aus dem eigenen Herzen“ nicht. In Wirklichkeit heißt es, dass die eigenen Faktoren die eigene Umgebung verändert haben. Sich selbst kultivieren und im Inneren suchen, diese Worte habe ich schon sehr klar, sehr deutlich gesagt. (Lacht.) Es gibt aber nicht so viele, die auf diese Sache achtgeben. Dies gilt auch für die Dinge, die die Dafa-Jünger tun.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Sitzung von The Epoch Times, 17.10.2009)
Nachdem mir die Notwendigkeit der Fa-Konferenz klar geworden war, sprach ich noch einmal in meiner Gruppe darüber. Diesmal änderte sich die Einstellung aller und sie zeigten Begeisterung. Einer sagte, dass er hauptsächlich über einen Eigensinn schreiben werde. Ein anderer meinte, dass er aus diesem Anlass genauer nach innen schauen wolle. Sogar ein Mitpraktizierender, der nur selten die Schule besucht hatte und deshalb nicht schreiben konnte, meinte, dass er seine Erfahrungen mündlich abliefern werde und dass andere es dann für ihn niederschreiben könnten.
Nachdem die Berichte abgegeben worden waren, war ich zuerst sprachlos. Es gab unterschiedliche Bildungsstufen und verschiedene Verständnisse über den Sinn der Fa-Konferenz. Deshalb sahen manche Erfahrungsberichte aus wie eine Erklärung der Standhaftigkeit, eine Beschreibung des Tagesablaufs oder eine Aufzählung der eigenen Fehler. Ich fragte mich, was ich tun sollte. Wir tauschten uns noch einmal über den Sinn und Zweck der Fa-Konferenz aus, damit es jedem klar wurde. Dann verfassten wir noch einmal unsere Berichte. Diesmal machte die Qualität einen Sprung: Die Mitpraktizierenden schrieben über Dinge, die sie schwer loslassen konnten. Sie fanden ihre Eigensinne, die bei ihnen tief verborgen waren, oder gaben etwas bekannt, für das sie sich schämten. Sie schafften es, wirklich nach innen zu schauen und entdeckten Probleme in ihrer Kultivierung. Ihre Verständnisse über die Anforderungen des Dafa wurden klar und sie wussten, was sie als Nächstes tun sollten.
Die Erfahrungsberichte wurden zweimal geschrieben und überprüft. In diesem Prozess machten die Praktizierenden in verschiedener Hinsicht eine Entwicklung durch und ihre Xinxing erhöhte sich. Der Praktizierende, der die Schule nur kurz besucht hatte, hielt seinen ausgedruckten Bericht in der Hand und war sehr aufgeregt. Er konnte es kaum glauben und fragte mit zitternder Stimme: „Ist das wirklich von mir?“ Manche Praktizierende hatten zuvor noch nie etwas vorgetragen. Während des Vortrags zitterten ihre Hände leicht und ihre Stimmen klangen nervös. Aber im Herzen waren sie froh.
Während der Vorbereitung der Fa-Konferenz gab es noch weitere Schwierigkeiten. Einmal lernten einige Mitpraktizierende bei mir zu Hause das Fa. Ich sagte, dass Praktizierende anderer Regionen auch Fa-Konferenzen veranstalteten. Der Effekt sei gut und alle Beteiligten hätten ihre Erhöhung bemerkt. Sie hätten die Erfahrungsberichte geprüft, wie es die Redaktion der Minghui-Website forderte. Dann gab ich bekannt, dass unsere Region das auch tun werde. Eine Mitpraktizierende antwortete sofort desinteressiert: „Ich schreibe aber nichts und will auch nicht an der Fa-Konferenz teilnehmen. Sie stört mich doch bloß bei der Erklärung der wahren Umstände.“
Ich war überrascht und verstand nicht, warum sie so dagegen war. Ich schaute nach innen und fand heraus, dass in mir Eigensinne steckten. Ich neigte dazu, Dinge schnell zu erledigen. Außerdem hatte ich gegenüber den anderen eine Abneigung. Es gab bei mir auch noch nicht wenige Dinge, die aus der Parteikultur stammten. Zum Beispiel sprach ich laut, mein Ton war nicht freundlich und ich hatte Geltungssucht. Deshalb hatte die Mitpraktizierende ablehnend reagiert.
Mir blieb aber auch ein fester Glaube: „Sie wird den Erfahrungsbericht auf jeden Fall schreiben.“ Zwei Tage später lernten wir wieder zusammen das Fa. Diese Praktizierende kam recht früh zu mir, als ich noch beim Essen war. Sie sagte: „Ich bin fast fertig mit meinem Bericht. Magst du ihn mal überprüfen?“ Ein anderer Praktizierender sagte ebenfalls: „Überprüfe bitte auch meinen Bericht.“ Ich war sehr froh, ihre Veränderungen zu sehen.
Drei Tage später kam ein Praktizierender am Abend zu mir. Er sagte gleich am Eingang: „Ich muss euch meinen Eigensinn gestehen. Als ich von dir gehört habe, dass die Erfahrungsberichte für diese Fa-Konferenz überprüft werden müssen, war mein Herz sehr unruhig. Ich dachte, wozu die Berichte überprüfen? Willst du damit zeigen, dass du dich gut kultiviert hast? Ich lasse dich doch nicht meinen Bericht prüfen! Aber als ich gesehen habe, dass die Mitpraktizierenden, die für die Überprüfung zuständig sind, bis tief in die Nacht arbeiten müssen, war ich sehr beeindruckt. So entstand bei mir auch der Wunsch, einen Bericht zu schreiben, und ich verstand, dass ich Unrecht hatte. Das war der Neid, der mich so durcheinandergebracht hat.“
Er schrieb danach nicht nur einen Bericht, sondern half auch aktiv dem Mitpraktizierenden, der nicht schreiben konnte, seinen Bericht anzufertigen. Er tauschte sich auch mit ihm über die Fa-Grundsätze aus. In diesem Prozess hatte er das Gefühl, dass sich seine Xinxing ein gutes Stück erhöhte.
Als der Termin der Fa-Konferenz festgelegt wurde, erhielt ich unerwartet die Nachricht, dass mein Vater ins Krankenhaus gekommen war. Mir war klar, dass die Fa-Konferenz trotzdem veranstaltet werden musste. So sandte ich aufrichtige Gedanken aus, um die Störungen der alten Mächte grundlegend zu beseitigen. Ich motivierte weiterhin die Mitpraktizierenden, Berichte zu schreiben. Dann nahm ich die abgegebenen Berichte mit ins Krankenhaus und bearbeitete sie, sobald ich Zeit hatte. Andere Mitpraktizierende waren auch aktiv und übernahmen die Aufgabe, die Berichte zu ordnen und auszudrucken.
Als ich den Verlauf der Fa-Konferenz plante, bekam ich plötzlich Angst vor möglicher Kritik, dass ich Geltungssucht hätte. Deshalb sagte ich zu einer langjährig Praktizierenden: „Die Fa-Konferenz findet bei dir zu Hause statt. Dann kannst du ja moderieren.“ Sie antwortete: „Ich bin Hausfrau und habe darin keine Erfahrung.“ Ich sagte: „Das macht doch nichts. Ich schreibe für dich die Grußworte für den Anfang, du brauchst sie dann nur vorzulesen.“
Innerlich war ich froh über meine Entscheidung. Ich fand, dass ich eine hohe Ebene erreicht hatte und die Chance, sich gut darzustellen, anderen überlassen hatte. Ich lobte mich noch und überlegte, wie viele das schaffen könnten.
Nach der Fa-Konferenz fragte mich ein Mitpraktizierender: „Warum hast du nicht moderiert? Schau mal, es gab einen Bruch. Der Anfang war gut und der Schluss war nichts.“ (Ich hatte vergessen, die Schlussworte für sie aufzuschreiben.) Ein anderer sagte auch: „Wenn du moderiert hättest, wäre der Effekt noch besser gewesen.“ Die Moderatorin fühlte sich auch ungerecht behandelt und beschwerte sich bei mir: „Du hast mir nicht gesagt, was ich am Schluss der Konferenz sagen soll.“
Ich verstand, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Ich hatte nicht überlegt, wie die Fa-Konferenz besser veranstaltet werden könnte, sondern nur daran gedacht, negative Meinungen der Mitpraktizierenden zu vermeiden. Ich war doch zu egoistisch.
Einmal druckte ich den Bericht eines langjährig Praktizierenden aus und wollte ihn zur Minghui-Website schicken. Als ich die Website öffnete, sah ich plötzlich einen ähnlichen Artikel. Sogar der Titel war gleich. Ich fragte mich, was ich tun sollte. Ich fand das sehr ärgerlich, fühlte mich innerlich unwohl und fragte mich, warum.
In diesen Jahren hatte mir dieser langjährig Lernende sehr viel geholfen. Wenn ich einen Fa-Grundsatz nicht verstehen oder einen Eigensinn nicht loslassen konnte, tauschte er sich immer mit mir geduldig auf der Grundlage des Fa aus. Deshalb hatte ich den starken Wunsch, seinen Artikel gut zu bearbeiten und auf der Minghui-Website zu veröffentlichen.
Als ich den ähnlichen Artikel sah, fragte ich mich, was ich tun sollte. Ich dachte zuerst: „Ich kann ja so tun, als ob ich nichts davon wüsste. Dann können wir alle unser Gesicht wahren.“ Danach nahm ich das Fa als Grundlage und fand eine solche Handlung unverantwortlich. Dann überlegte ich weiter, ob ich den Artikel noch einmal ändern sollte.
Egal wie, es schien keine wirklich gute Lösung zu geben. Ich war so gestresst, dass ich beim Lotussitz nicht zur Ruhe kommen konnte. Erst dann erkannte ich, dass mein Gefühl zu diesem langjährig Praktizierenden zu stark war. Als Praktizierender musste ich diese Sache offen und aufrichtig behandeln. Als ich das verstand, kam ich wieder zur Ruhe. Ich legte meine Gefühle beiseite und beseitigte meine Angst vor Gesichtsverlust. Dann besuchte ich den Praktizierenden zu Hause und sagte ihm, wie es war. Er sagte mir auch offen seine Meinung und am Schluss waren wir uns einig.
Als ich auf dem Rückweg war, spürte ich deutlich meine Erleichterung. Ich erlebte einmal mehr, wie gut es ist, nach innen zu schauen.
Einige Praktizierende bekamen folgendes Verständnis: Erfahrungsberichte zu schreiben, ist wie die vielen großen und kleinen Prüfungen in der Schule. Wenn ein Schüler nicht daran teilnimmt, wie kann er dann später beim Abitur erfolgreich sein und danach die Universität besuchen?