(Minghui.org) Als ich jung war, ging es mir gesundheitlich nicht gut und ich fragte mich, warum es zwischen den Menschen so viele Spannungen gibt. Sie schreien sich gegenseitig an, sobald sie den Mund öffnen. Mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, dass das Leben so ist, und machte es genauso.
Eines Tages fand ich auf der Toilette unserer Fabrik einen goldenen Ohrring. Ich fand die Besitzerin und gab ihn ihr zurück. Sie nahm den Ohrring und bedankte sich nicht einmal. Das gefiel mir nicht und ich beschloss, dass ich das nächste Mal, wenn ich etwas finden würde, den Gegenstand behalten würde!
Einen Monat später fand ich auf der Toilette wieder einen goldenen Ohrring. Dieses Mal behielt ich ihn. Als ich herausfand, dass er einer meiner Kolleginnen gehörte, schämte ich mich, und sagte deshalb nichts und behielt den Ohrring.
Im Jahr 1996 hatte ich das Glück, auf Falun Dafa zu stoßen und mit der Kultivierung zu beginnen. Ich verstand, dass der Lehrer von uns forderte, dass wir uns in Übereinstimmung mit Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht verhalten und nach hohen moralischen Maßstäben handeln.
Ich las folgenden Absatz im Zhuan Falun:
„Da gab es einen Lernenden aus einer Textilfabrik in einer Stadt in Shandong. Nachdem er Falun Dafa gelernt hatte, brachte er ihn auch anderen Kollegen bei, sodass die ganze Fabrik dadurch ein neues geistiges Antlitz bekam. Früher war es üblich, dass die Mitarbeiter die Handtücher nach Hause mitgehen ließen. Nachdem er den Kultivierungsweg gelernt hatte, nicht nur, dass er nichts mehr mitgehen ließ, er brachte auch noch das zurück, was er schon nach Hause mitgenommen hatte. Andere Kollegen sahen, dass er so handelte, dann ließ keiner mehr etwas mitgehen; manche Mitarbeiter brachten auch das wieder zurück, was sie früher mitgenommen hatten. Das geschah in der ganzen Fabrik.“ (Li Hongzhi, 2012, Seite 245 f.)
Mir wurde diese Anschauung allmählich klar. Ich dachte an den goldenen Ohrring, den ich nicht zurückgegeben hatte. Rasch gab ich ihn zurück und entschuldigte mich aufrichtig bei der Besitzerin. Ich sagte ihr, dass ich Falun Dafa praktizieren würde und dass mein Lehrer mich auffordere, ein guter Mensch zu sein.
Einmal machte meine Kollegin Lu einen recht großen Fehler bei der Arbeit. Obwohl das Problem aus dem Zusammenspiel der Fehler mehrerer Personen entstanden war, trug sie die Hauptverantwortung dafür. Der Manager erzählte mir, dass Lu eine Strafe von 300 Yuan (ca. 38 €) [1] bezahlen müsse und der Vorfall nichts mit mir zu tun habe.
Ich dachte, dass 300 Yuan für Lu sehr viel seien. Es schien kein Zufall zu sein, dass ich dieser Sache begegnete.
Der Meister sagte:
„Du bist immer barmherzig und gut zu allen, ganz gleich, was du tust, du denkst immer an andere. Jedes Mal, wenn du auf Probleme stößt, denkst du zuerst, ob es andere ertragen können oder nicht und ob es anderen schadet, dann wird es keine Probleme mehr geben. Deshalb sollst du dich beim Praktizieren mit hohem Maßstab, noch höherem Maßstab messen.“ (ebenda, Seite 243)
Ich bin ein Dafa-Jünger und sollte immer zuerst an andere denken. Daher ging ich zum Manager und sagte ihm, dass ich einen Teil der Strafe von Lu übernehmen würde. Der Manager lachte und ließ mich Lu holen.
Vor Lu fragte er mich, wieviel ich von der Strafe übernehmen wolle. Ich antwortete: „Die Hälfte.“ Der Manager war nicht damit einverstanden und sagte, dass dann nicht klar sei, wessen Schuld es gewesen sei. Lu schwieg. Der Manager sagte daraufhin, dass ich 100 Yuan (ca. 13 €) bezahlen könne, wenn ich wirklich helfen wolle. Schließlich nahm die Firma nur 50 Yuan (ca. 6,50 €) von mir an.
Ich möchte dem Meister und Dafa danken. Seitdem ich praktiziere, hat sich mein moralischer Maßstab erhöht. Ich denke jetzt zuerst an andere und streite mich nicht mehr um Dinge. Ich war in den vergangenen 20 Jahren so glücklich und gesund. Ich musste nie ins Krankenhaus gehen und keinen Cent für Medikamente ausgeben. Ich möchte jeden wissen lassen, wie wundervoll Falun Dafa ist, damit sie auch dieses Glück erleben und eine wundervolle Zukunft haben können.
[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €.