(Minghui.org) Der Meister sagt uns:
„Es sind die Menschen, die sich kultivieren, nicht die Gottheiten. Wenn der Mensch sich kultiviert, hat der Mensch eben menschliche Gesinnungen. In den menschlichen Gesinnungen ist die berufliche Gewohnheit eingeschlossen, darin gibt es Eigensinne und erworbene Gewohnheiten, die durch den Beruf bedingt sind. Das alles übt unabsichtlich eine Wirkung aus." (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA 2004, 28.02.2004 in Los Angeles)
Koordinatoren in China sind meist diejenigen, die in gewisser Hinsicht ziemlich tüchtig sind und deshalb von den Praktizierenden der jeweiligen Umgebung akzeptiert werden. Die Koordinatoren sind zum Bespiel Führungskräfte bei Arbeitseinheiten, Lehrer oder sie haben in der Familie das Sagen. Ihre gesellschaftliche Rolle bringt es mit sich, dass sie bestimmte Anschauungen gebildet haben. Diese Anschauungen beeinflussen die Koordination der Kultivierenden.
Der Meister hat uns gesagt:
„Wir haben keine Form der Organisation. Dieser Weg ist ein großer Weg ohne Form, ohne Geld einzusammeln, ohne Dinge aufzubewahren, ohne Ämter zu besetzen und ohne dienstliche Verpflichtungen.“ (Li Hongzhi, An die langjährig Lernenden in Beijing, 25.12.1998, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Obwohl der Meister das Fa erklärt, haben viele Praktizierende es vernachlässigt, ihre Anschauungen in dieser Hinsicht loszulassen.
Ich hatte eine Führungsposition in einem Unternehmen für mehrere Jahre inne. Durch meine Kultivierung in Dafa glaubte ich zu wissen, was ein Amt erfordere. Mir war es nicht wichtig, ein Amt zu haben. Während der Verfolgung drohte mir die Partei, dass ich meine Position verlieren würde, wenn ich Dafa nicht aufgäbe. Das konnte ich leichtnehmen. Ich war mir sicher, dass ich mich in dieser Hinsicht nicht sonderlich kultivieren müsse. Doch existierten bei mir Anschauungen, die ich in der Gesellschaft gebildet hatte. Ich koordinierte manches in der Kultivierungsumgebung, um das Fa zu bestätigen, doch betrachtete ich mich dabei als Leiter. Wenn ich eine Idee hatte, wollte ich, dass alle Mitpraktizierenden bei meiner Idee bedingungslos mit mir kooperierten. Wenn jemand nicht aktiv genug auf meine Ideen reagierte, wurde ich innerlich unruhig.
Sich als einen Leiter zu betrachten, kann bei einem die Gier nach Macht erzeugen. Als ein Praktizierender 2012 verhaftet wurde, kritisierte mich die Koordinatorin A eines anderen Gebietes und meinte, dass ich meinen Bereich nicht gut koordiniert hätte. Ich erwiderte: „Wenn mir die Fähigkeit fehlt, dann mach‘ du das doch mal. Du kannst das Gebiet übernehmen.“ Das rutschte mir so heraus, ohne dass ich das ernst gemeint hatte. A hörte mir genau zu und sagte: „Kein Problem, diese Sache kann ich übernehmen, aber du behältst den Titel des Koordinators.“ Als sie weg war, fühlte ich mich unwohl und mir war flau im Magen.
Einige Tage später suchte mich die Koordinatorin B auf und wollte das Geld zurückhaben, das sie mir Tage zuvor gegeben hatte. Es war dazu bestimmt, einen Anwalt zu bezahlen, der das Mandat für einen gefangenen Praktizierenden übernehmen sollte. Sie wollte es zu der neuen Koordinatorin A bringen, da ich ja kein Koordinator mehr war. Als sie weg war, war ich etwas unausgeglichen. Am Abend lernte ich das Fa und merkte, dass ich neidisch war. Außerdem stellte ich bei mir die Anschauung fest, dass ein Koordinator eben ein Leiter sei. Nach der Entmachtung empfand ich Einsamkeit im Herzen und fühlte mich verloren, weil ich nun nicht mehr koordinieren konnte.
Koordinatorin C wohnt in der Umgebung unserer Stadt und hat eine Führungsposition in der Gesellschaft. Sie betrachtet mich als ihre Leiterin. Eines Tages tauschte sich der Koordinator D mit mir über ein Anliegen in ihrem Gebiet aus. Ich fand es wichtig und sprach dann mit einigen Koordinatoren aus ihrem Gebiet. Danach war C ungehalten und suchte auch nach einer Gelegenheit, um D zu kritisieren, weil D mir über C hinweg von der Sache berichtet hatte. Mir war dies sehr unangenehm, jedoch merkte ich nicht, dass es ein Hinweis für mich war, meine Anschauungen in dieser Hinsicht zu beseitigen.
Einen Koordinator als einen Leiter zu betrachten, stärkt die Bürokratie unter den Koordinatoren. Manche Koordinatoren nutzen ihre Aufgabe, um ihre eigene Macht auszuüben, zum Beispiel wie ein Informationsstand abzulaufen habe, wie das Geld für Projekte zu verwalten sei, wie die Telefonkarten verteilt werden oder wie eine Gruppe von Praktizierenden gemeinsam Fa lernen sollte. Gleichzeitig sind manche Praktizierende auch daran gewöhnt, geleitet zu werden. Sie wären verunsichert, wenn es keinen Leiter gäbe, um ihre Angelegenheiten zu kontrollieren.
Der Meister hat uns gesagt:
„Ganz gleich um wen es geht, unter den Dafa-Jüngern gibt es keine Amtstitel. Die Zuständigen sind nur Kontaktpersonen. Jeder befindet sich in der Kultivierung.“ ( Li Hongzhi, Fa-Erklärung am Welt Falun Dafa Tag, 13.05.2014)
„In Wirklichkeit ist ein Verantwortlicher auch ein Kultivierender. Er sorgt nur bei den Gruppenaktivitäten dafür, dass ihr an den Aktivitäten der Dafa-Jünger teilnehmen könnt. Aber bei manchen Angelegenheiten kann es passieren, dass seine Überlegungen nicht alles umfassen." (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in San Francisco 2014, Fragen und Antworten, 16.10.2014)
Das heißt, es ist gefordert, die Zusammenarbeit mehrerer Praktizierender zu ergänzen und zu harmonisieren. Die Fähigkeiten der anderen sollten auch entfaltet werden.
Manche Praktizierende sind Lehrer und nehmen ihre Anschauungen unbeabsichtigt mit in ihre Art zu koordinieren. Sie behandeln die Mitpraktizierenden wie ihre Schüler. Sie verteilen die Aufgaben eines Projektes, als wären sie dabei, ihren Schülern Hausaufgaben zu verteilen. Sie bestimmen sogar, wie man eine Sache vom Fa her zu verstehen und umzusetzen hat. Sie legen einfach alles fest.
Die Mitpraktizierenden in dieser Umgebung haben sich auch daran gewöhnt, sich als Schüler zu benehmen und sehen die Worte des Koordinators als Gesetz. Sie erwähnen auch gelegentlich, dass es vom Koordinator so und so gesagt worden sei. Wenn aber ein Praktizierender in so einer Umgebung von dem Koordinator als „unartig“ betrachtet wird, werfen ihm die anderen das vor und sie schließen ihn aus. Um die anders Denkenden unter den Praktizierenden auszugrenzen, die auch meistens in der Minderheit sind, wird „Dem Bösen keinen Raum lassen“ als Vorwand verwendet. Die gewöhnliche Anschauung, wie man sich gegenseitig schützen kann, hat viele Trennungen unter den Praktizierenden verursacht.
Manche Praktizierenden befinden sich nicht in einer Führungsposition, sind auch keine Lehrer, haben aber zuhause das Sagen. Sie bringen ihre daraus resultierenden Anschauungen und Angewohnheiten in ihre Art zu koordinieren mit. Sie würden für alle am liebsten bestimmen, was wichtig ist und was nicht. Sie kümmern sich auch um ihre Mitpraktizierenden. Die Mitpraktizierenden haben es sich angewöhnt, sich bei allen möglichen Dingen an den Koordinator zu wenden: Wenn sie keine Materialien zu verteilen haben, wenn sie eine Xinxing-Prüfung nicht bestehen können, wenn in ihrer Familie etwas geschehen ist, sogar, wenn sie keine Zeit haben, sich ihr Frühstück zu besorgen. Gleichzeitig verteidigen sie die Koordinatoren unter allen Umständen. Wenn man die Xinxing eines Koordinators in Frage stellt, kritisieren sie diesen Mitpraktizierenden sofort lauthals. In dieser Umgebung sind die Praktizierenden eigentlich sehr unreif und zu abhängig. Es gibt leider sehr viele solcher Beispiele.