(Minghui.org) Eines Tages entdeckte ich, als ich eine Statistik für meine Arbeitsleistung zusammenstellte, dass ein Teil meines Projekts bereits vor einem Jahr von einem Kollegen gemacht worden war. Ich brauchte diesen Teil bloß auszudrucken und zu ordnen. Unter wessen Namen sollte ich dann diesen Teil der Arbeitsleistung notieren?
Zuerst dachte ich: „Natürlich unter meinem Namen, denn ich habe das ja ausgedruckt und geordnet. Dann hat das mit dem Kollegen nichts zu tun. Andere Kollegen machen das doch auch so.“ Dennoch war ich unruhig und hatte ein schlechtes Gewissen, denn eigentlich hatte die Arbeit ja mein Kollegen getan. War ich dann nicht dabei, den Erfolg von jemand anderem zu stehlen? „Notiere das doch unter seinem Namen!“, sagte ich zu mir. Als ich das getan hatte, fühlte ich mich aber immer noch unausgeglichen. Ich fand, dass ich nur die schwierigen Teile der Arbeit gemacht hatte, ich hatte es kein bisschen leicht gehabt. Doch war das nicht geplant gewesen. Und es war auch Zufall gewesen, dass der eine Teil bereits von dem Kollegen fertiggestellt worden war. Das zählte dann doch nicht zum Stehlen des Erfolgs eines anderen, oder?!
Im Innern war ich sehr beunruhigt und schwankend. Abwechselnd kamen das menschliche Herz und dann wieder der aufrichtige Gedanke hoch.
Schließlich fragte ich mich, wer ich bin. „Ich bin doch ein Dafa-Jünger!“, sagte ich zu mir. Dann fragte ich mich weiter: „Wie soll ich mich verhalten? Ich sollte das Fa als Meister betrachten.“ Weiterhin fragte ich mich: „Was verlangt das Fa von uns? Das Wahre zu sagen und das Wahre zu tun.“ So erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:
„Denkt einmal nach, wozu wünscht sich ein Praktizierender Geld?“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 308)
Auf einmal erschien wieder Licht am Horizont und mir wurde klar, dass ich in meiner Gier nach Erfolg beinahe einen großen Fehler in meiner Kultivierung gemacht hätte.
Nach all diesen Überlegungen wurde mir bewusst, wer ich bin: ein Dafa-Jünger! Ich konnte mich wieder an das Fa erinnern und entdeckte zahlreiche menschliche Gesinnungen wie den Wunsch, meinen Ruf zu wahren und Vorteile zu bekommen, sowie Unausgeglichenheit, Neid und Gier. Mir wurde auch klar, dass ich strenge Anforderungen an mich selber stellen musste.
Wir leben in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen, überall sind Fallen und jederzeit gibt es Prüfungen. Ein Kultivierender hat noch menschliche Gesinnungen. Manchmal schwanken unsere Gedanken zwischen menschlich und göttlich hin und her. Wie können wir uns dann gut beherrschen? Uns oft selber zu fragen, ist auch eine Methode, nach innen zu schauen und sich selbst zu kultivieren.
Während wir uns Fragen stellen, können wir die falschen Gedanken anpacken, sobald sie auftauchen, so können wir wachsam werden.
Der Meister sagt:
„Obwohl dein Hauptbewusstsein nicht so stark ist wie bei einem Erleuchteten, aber jedes Mal wenn falsche Gedanken auftauchen, kannst du sie anpacken und weißt, dass sie schlecht sind. Das liegt daran, dass dein fertig kultivierter Teil schon sehr stark ist, er übt schon seine Wirkung aus. Sobald schlechte Gedanken aufkommen, bist du dir schon bewusst darüber und packst sie sofort an.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA, 21-22.02.1999, Los Angeles)
Sich selbst zu fragen, ist auch eine Art und Weise, eigene Gedanken zu filtern.
Der Meister sagt:
„Ihr sollt wirklich alle Gedanken, die bei euch auftauchen, einmal filtern und feststellen, welche zu euch selbst gehören und welche schlechte Gedanken sind. Wenn es schlechte Gedanken sind, sollt ihr sie nicht zulassen.“ (ebenda)
Ein Mensch wird leicht von Anschauungen mitgerissen. Auch ein Kultivierender wird sich leicht von Anschauungen mitreißen lassen, wenn er nicht aufpasst. Manchmal weicht er sogar schon ziemlich weit ab und merkt es selber noch nicht einmal, so wie ich damals auch. Je mehr ich daran dachte, desto stärker hatte ich das Gefühl, dass ich einen Verlust erlitt, und desto stärker war mein Wunsch, Vorteile zu bekommen und die Interessen eines anderen zu übergehen. Deswegen ist es höchst notwendig, eigene Gedanken rechtzeitig zu filtern und schlechtes Verhalten frühzeitig zu bremsen.
Eines Tages, als ich von einem Freund zurückkam, erinnerte ich mich daran, wie ich angegeben hatte. Dann fragte ich mich selber ständig: „War das nicht Prahlerei und wolltest du dich nicht etwa selber bestätigen? Wie konntest du sonst all diese Zitate nennen und große Reden schwingen?“ Durch diese an mich selbst gerichtete Frage entdeckte ich meinen starken Eigensinn, mich selber zu bestätigen und andere ändern zu wollen.
Wenn wir uns selber Fragen stellen, sind wir eigentlich schon dabei, nach innen zu schauen und uns selbst zu kultivieren. Damit festigen wir unser Hauptbewusstsein und stärken die aufrichtigen Gedanken.
Das hier ist nur meine bescheidene Meinung. Ich danke dem Meister für seine barmherzigen Hinweise.