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Sippenhaft – Sechs Familienmitglieder verhaftet, drei von ihnen zu Gefängnis verurteilt

13. Oktober 2018 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Shandong

(Minghui.org) Hier haben wir einen typischen Fall von Sippenhaft – eine Strategie, die oft von chinesischen Beamten angewandt wird, um Falun Dafa zu unterdrücken.

Als eine Falun-Dafa-Praktizierende [1] eine Freundin besuchte, wurde sie verhaftet. Zwei Familienmitglieder, die sich nach ihr erkundigten, wurden am selben Tag ebenfalls verhaftet. Am darauffolgenden Tag wurden drei weitere Familienmitglieder festgenommen. Von diesen sechs Familienmitgliedern wurden drei später zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Sechs Familienmitglieder verhaftet

Die Verkettung der Ereignisse begann, als Li Honglei, Qiu Qinghuas Schwiegertochter, am 5. Juni 2016 eine andere Praktizierende besuchte. Die Polizei verhaftete sie bei dieser Praktizierenden. Als ihr Mann (kein Praktizierender) und ihre Schwiegermutter (Qiu Qinghua) sie suchten, wurden beide festgenommen.

Am nächsten Tag durchsuchten Polizisten die Wohnung von Qius Schwiegersohn Xu Jianxun und inhaftierten ihn im Untersuchungsgefängnis Jimo. Auch Lis Tochter und Lis Schwester wurden verhaftet.

Qiu ließ man wieder frei, als sie im Untersuchungsgefängnis plötzlich einen Herzinfarkt erlitt. Nach ihrer Rückkehr nach Hause sah sie, dass ihre Wohnung durchsucht worden war und die Polizisten über 37.000 Yuan [2] an Bargeld mitgenommen hatten.

Einen Monat benötigte Qiu zur Genesung; dann ging sie mit ihrer Schwester auf die Polizeistation Tongji und forderte die Freilassung ihrer Schwiegertochter und die Rückgabe ihres Geldes. Ein stellvertretender Leiter namens Mou zerriss den schriftlichen Antrag und vertrieb die beiden aus der Polizeistation.

Als Qiu und der Anwalt ihres Schwiegersohnes am 12. September zur Staatssicherheitsabteilung Jimo gingen, um Unterlagen zu diesem Fall einzureichen, schickten zwei Beamte sie erneut fort.

Anklage von Staatsanwaltschaft wiederholt zurückgewiesen

Obwohl die örtliche Polizei mehrmals versuchte, die Klage gegen Qiu und ihre Schwiegertochter einzureichen, wurde sie von der Staatsanwaltschaft Jimo wegen unzureichender Beweise wiederholt abgelehnt. Später weitete die Polizei die Anklage aus auf „Verwendung einer Sekte, um den Gesetzesvollzugs zu unterminieren“ (nach § 300 des chinesischen StGB). Diese Anklage erst wurde von der Staatsanwaltschaft akzeptiert. Weil die Richter der Stadt Jimo den Fall aber wegen Befangenheit ablehnten, leitete man die Klage an das Gericht Pingdu weiter.

Dieses Gericht führte am 13. Juli 2017 im Gefängnis Pudong einen Prozess gegen Qius Schwiegersohn und ihre Schwiegertochter durch. Am 6. September 2017 fand vor dem Gericht in Pingdu ein separates Verfahren gegen Qiu statt.

Am 30. September benachrichtigte die Polizei von Tongji Frau Qiu, dass sie kommen und auf der Wache die Freilassung ihrer Familienmitglieder besprechen solle. Aber als sie und ihre Tochter am 9. Oktober dorthin gingen, wurde Qiu verhaftet und auf der Polizeiwache festgehalten.

Drei Familienmitglieder ins Gefängnis gesteckt

Am nächsten Tag, dem 10. Oktober 2017, verurteilte das Gericht Pingdu Qiu zu drei Jahren Haft und zur Zahlung einer Geldstrafe von 40.000 Yuan (umgerechnet ca. 5.000 Euro). Ihre Schwiegertochter Li wurde zu vier Jahren und einer Geldstrafe von 40.000 Yuan und ihr Schwiegersohn Xu zu 14 Monaten verurteilt. Lis Tochter und ihre Schwester ließ man frei.

Nachdem Qiu in das Frauengefängnis von Jinan überführt worden war, wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert. Gefängnisbeamte besprachen Qius Situation im August 2018 mit ihrem Nachbarschaftskomitee. Da das Komitee es ablehnte, sie zu übernehmen, weigerte sich das Gefängnis, ihr Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung zu gewähren.

Qiu unterzieht sich derzeit im Gefängnis einer Chemotherapie. Ihre Tochter reiste mehr als 300 Kilometer, um sie zu besuchen und bekam nur fünf Minuten Zeit, sie zu sehen.

Frühere Berichte:

China verwickelt Angehörige und Bekannte in Verhaftungen von Falun-Gong-PraktizierendenProvinz Shandong: Polizei entwendet 37.000 Yuan von einer betagten PraktizierendenRichter treten von einer Strafsache gegen Falun-Gong-Praktizierende zurück – Fall wird einer anderen Gerichtsbarkeit zugeteiltFour Falun Gong Practitioners Sentenced to Prison


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist ein traditioneller Doppelkultivierungsweg für Körper und Geist, dessen Praktizierende seit 1999 durch die Kommunistische Partei Chinas grausam verfolgt werden.

[2] Das sind umgerechnet ca. 4.630 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.