(Minghui.org) Ich bin eine junge Falun-Dafa-Praktizierende, die vor zwei Jahren zu praktizieren begonnen hat. Bei meiner Kultivierung war ich nicht sehr konsequent – manchmal war ich fleißig und manchmal nicht. Das schwierigste Problem war meine Faulheit, wenn es darum ging, die Meditationsübung durchzuführen.
Einige Mitpraktizierende beschwerten sich kürzlich über die Prüfungen der Xinxing, die sie erlebt hatten. Ich kann aus dem, was sie sagen, ihr Streben nach Gewinn sehen. Sie sind so verzweifelt darüber, ein paar Vorteile zu verlieren. Als ich ihre Anhaftung an Vorteilen sah, begann ich, über mich selbst nachzudenken. Wieweit hatte ich das gleiche Problem? Insgesamt habe ich den Eindruck, dass ich nicht mehr so sehr an Geld, materiellem Besitz und einer Arbeitsposition interessiert bin wie früher.
Dann betrachtete ich meinen Kultivierungszustand und war von mir selbst enttäuscht. Ein Jahr lang hatte ich darüber gesprochen, die Meditationsübung am Morgen zu machen, war aber nie früh aufgestanden. Ich hatte auch nicht beständig per Telefon über Falun Dafa aufgeklärt. Wenn ich spät aufstand, ließ ich einfach die Anrufe aus.
Wenn es früher in meinem Leben um alltägliche Dinge ging, wie z.B. das Lernen in der Schule, war ich gut und sehr fleißig gewesen. Auf der weiterführenden Schule war ich besonders fleißig. Als Doktorandin studierte ich bis Mitternacht, um mich auf die Prüfungen vorzubereiten. Manchmal war ich so gestresst, dass ich während des Studiums weinte. Warum konnte ich damals meine Faulheit überwinden, jetzt aber nicht? Nachdem ich meine Gedanken anderen Praktizierenden mitgeteilt hatte, wurde mir klar, dass das Problem darin bestand, dass ich meiner Kultivierung nicht wirklich genügend Bedeutung beimaß.
Der Meister sagt:
„Wir haben schon so oft betont, dass er seine Xinxing kultivieren soll; aber zurück unter den alltäglichen Menschen macht er wieder alles, was er will. Er meint, dass die wenigen konkreten, handfesten und greifbaren Vorteile unter den alltäglichen Menschen doch praktisch sind und dass er das doch haben muss. Das Fa, das der Lehrer erklärt hat, hört sich auch sinnvoll an, ist aber nicht zu realisieren.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 474)
Plötzlich verstand ich, warum ich als Studentin die Schwierigkeiten überwinden konnte, aber immer so faul war, wenn es um die Kultivierung ging. Das lag daran, dass das Studium zu sofortigen, greifbaren Ergebnissen führen kann – wenn ich fleißig studierte, konnte ich die Prüfung mit einer hohen Punktzahl bestehen. Die Kultivierung im Alltag führt jedoch in der Regel nicht zu unmittelbaren, greifbaren Ergebnissen. Deshalb ließ ich nach und wurde zu dem, was der Meister sagte: „Das Fa des Lehrers hört sich auch sinnvoll an, ist aber nicht zu realisieren.“ Wie sehr war ich auf Vorteile aus?!
Eine andere Praktizierende schien auch nicht so fleißig zu sein. Nachdem sie eine Weile das Dafa-Buch gelesen hatte, musste sie eine Pause einlegen und spielte auf ihrem Handy oder Computer. So vergeudete sie ihre Zeit, beschwerte sich dann aber, dass sie sich beim Fa-Lesen nicht konzentrieren könne.
Ich sagte zu ihr: „Es ist wie alles andere: Wenn du mehr arbeitest, wirst du mehr verdienen. Das Fa-Lernen ist eine Art Härtefall. Du willst es immer bequem haben und versuchst, Härten zu vermeiden. Natürlich kann man sich dann beim Fa-Lernen nicht konzentrieren.“
Meine Worte gelten auch für mich selbst in Bezug auf meine Schwächen. Ich bin nicht bereit, früh aufzustehen, um die Übungen zu praktizieren. Ich möchte meine Beine ausstrecken, während ich die Sitzmeditation mache.
Ich habe auch das Problem, dass ich keine Härten ertragen will und auf Bequemlichkeit aus bin. Der Meister hat oft gesagt, dass zur Kultivierung auch das Ertragen von Leid gehört. Ich möchte jedoch immer nach Bequemlichkeit streben, was das Gegenteil der Prinzipien ist, die bei der Kultivierung gelten. Wie könnte ich mich auf diese Weise gut kultivieren?
Ich merke auch, dass die Praktizierenden um mich herum wie ein Spiegel für mich sind. Ihre Anhaftungen können auf unterschiedliche Weise erscheinen, aber ihre Probleme sind oft die gleichen wie bei mir. Wenn ich die Probleme anderer sehe und dann immer nach innen schaue, werde ich mich bei der Kultivierung meiner Denkweise verbessern.