(Minghui.org) Ich grüße den Meister und alle Falun-Dafa-Praktizierenden!
Ich praktiziere seit meiner Kindheit gemeinsam mit meinen Eltern Falun Dafa. Weil ich mich weigerte, in den Kommunistischen Jugendverband einzutreten, wurde ich in der Grundschule von den Lehrern und Schülern schikaniert. Im Jahr 2011 wanderte meine gesamte Familie nach Schweden aus. Ich habe dieses Jahr die Mittelstufe abgeschlossen.
Als ich in Schweden in die Grundschule ging, verstand ich die Wichtigkeit der Errettung der Menschen nicht und nahm nur selten an den Aktivitäten der Praktizierenden teil. Ich wusste einfach nicht, wie ich die Menschen über die Zusammenhänge aufklären sollte. Daher hatte ich nie die Gelegenheit, mit meinen Lehrern und Mitschülern darüber zu sprechen. Doch die Zeit wartet nicht – so vergingen drei Jahre meiner Schulzeit wie im Flug. Plötzlich stand ich vor dem Ende der neunten Klasse und vor den staatlichen Prüfungen. Obwohl ich in diesen drei Jahren die Aufgabe, mit den Menschen über Falun Dafa zu sprechen, im Hinterkopf hatte, tat ich es nie. Als dann die Prüfungen heranrückten und das Lernen sehr wichtig war, konnte ich jeden Tag das Ende näher kommen sehen.
Zu Beginn des Sommerhalbjahres kamen während des Unterrichts zwei Mädchen in unsere Klasse. Ihre Hausarbeit in Sozialkunde lautete, ein Projekt vorzuschlagen und Menschen um Hilfe zu bitten. Anschließend konnte man die Arbeit zu einer größeren Organisation wie zum Beispiel UNICEF senden. In diesem Augenblick dachte ich nicht daran und vergaß sie schnell wieder, doch nach ein paar Tagen hatte ich abends eine Eingebung und dachte: „Die Dinge, die ich tue, beschäftigen sich auch mit Menschenrechten. Was spricht dagegen, wie die beiden Mädchen die wahren Umstände zu erklären und Unterschriften zu sammeln?“ Unterschriften gegen den Organraub zu sammeln, ist zudem etwas Konkretes, das man leichter annehmen kann. Man kann sich direkt entscheiden, indem man unterschreibt oder nicht. Außerdem hatte ich einige Erfahrung darin, über den Organraub zu sprechen, weil ich mich viele Jahre lang daran beteiligt hatte, über die wahren Umstände zu informieren. Nach ein paar Wochen besprach ich diese Sache mit meinen Eltern und sie hielten es für einen guten Plan. Als alles fertig war, brauchte ich nur noch die Genehmigung von meinem Klassenlehrer, um das Projekt zu beginnen – das geschah jedoch nie. Aufgrund meiner menschlichen Eigensinne und meiner Sorgen sprach ich nie mit ihm darüber. Dann kamen die staatlichen Prüfungen und ich musste meinen Plan aufgeben.
Doch was zählte, war mein Gedanke daran, daraufhin richtete der Meister einen wesentlich besseren Weg für mich ein.
Nach den staatlichen Prüfungen gab uns unser Schwedisch-Lehrer eine letzte Aufgabe als Prüfung: Wir sollten eine Rede verfassen. Die Rede konnte jedes Thema behandeln. Man konnte es sich aussuchen, ob man sie der Klasse vorlesen wollte. Als ich das hörte, dachte ich: „Ich kann über alles sprechen und kann es vor allen in der Klasse vortragen. Ist das nicht eine perfekte Gelegenheit, über die wahren Umstände aufzuklären!?“ Bevor wir anfingen, wollte der Lehrer, dass wir uns miteinander austauschten und unser Thema für die Rede mit allen besprachen. Das Hauptthema ist oft der schwierigste Teil beim Verfassen einer Rede. Ich nahm die Gelegenheit wahr und fasste meine Idee zusammen, um die Reaktion der Klasse darauf zu sehen.
Ich hatte nicht mit einer so positiven Resonanz gerechnet. Alle freuten sich sehr auf meine Rede. Nachdem ich die positive Rückmeldung von meinem Lehrer und der Klasse erhalten hatte, fing ich an, die Rede zu verfassen. Ich richtete mich nach dem, wie ich das Schreiben einer Rede von meinem Lehrer gelernt hatte, und baute darin meine persönliche Geschichte ein. Persönliche Bezüge und eine Überarbeitung meiner Rede durch den Lehrer führten dazu, dass meine Präsentation ein Erfolg wurde. Die gesamte Klasse applaudierte. Auch der Lehrer fand, dass ich ein gutes Thema ausgewählt hatte. Auf dem Heimweg spürte ich sehr stark, wie der Meister mir geholfen und meine Fähigkeiten verstärkt hatte. Erstens war es das Ende des Schuljahres, daher würde die Rede mit Sicherheit nicht benotet werden, und so konnte es kein Zufall sein, dass ich diese Aufgabe bekommen hatte. Der Meister musste mir diese Gelegenheit eingerichtet haben. Zweitens habe ich normalerweise Lampenfieber und traue mich nicht, vor vielen Menschen zu sprechen, insbesondere nicht über so etwas Großes wie den Organraub. Ohne die Hilfe des Meisters hätte ich die Rede nie so flüssig halten können. Nach der Stunde kamen meine Mitschüler zu mir und fragten mich, wie sie zur Beendigung des Organraubs beitragen könnten. Ich gab ihnen den Link zur entsprechenden Online-Petition.
Während ich meine Rede schrieb, organisierte ein Mitschüler einen Abschlussball, zu dem alle Schüler und Lehrer der neunten Klasse eingeladen waren. Er sagte mir, dass ich ihn gern kontaktieren könne, falls ich eine Rede halten wolle. Dieses Jahr hatten wir vier neunte Klassen. Wenn ich beim Abschlussball eine Rede hielt, würde ich dabei sicher viele Menschen retten! Aufgrund einiger menschlicher Anhaftungen hatte ich es die ganze Zeit vermieden, meinen Wunsch, eine Rede zu halten, in die Tat umzusetzen. Erst nachdem ich die Präsentation vor meiner Klasse gehalten und die überaus positiven Rückmeldungen bekommen hatte, traute ich mich, ihn darauf anzusprechen. Ich hatte mir jedoch umsonst Sorgen gemacht. Noch bevor ich ihn fragen konnte, bat er mich, zum Abschlussball eine Rede zu halten.
Ich hatte lange auf so eine Gelegenheit gewartet und entschloss mich, sie wahrzunehmen. Ich sprach mit meinem Vater über diese Gelegenheit und überarbeitete dann meine Rede immer wieder. Ich nahm noch mehr Geschichten auf, um flüssiger sprechen zu können und die Rede persönlicher zu gestalten. Es sollte sich nicht so anhören, als sei der Organraub weit von den Zuhörern entfernt. Anschließend überarbeitete ich die Sprache und die Absätze und nahm weitere positive Nachrichten mit auf, beispielsweise die öffentliche Aufmerksamkeit im Westen und das Engagement gegen den Organraub. Ich wollte nicht, dass meine Rede auf einer Party deprimierend endete, daher benötigte sie noch sogenannte „positive Energie“. In Anbetracht meiner Vorgehensweise mit der Online-Petition beim letzten Mal und dem unsicheren Ausgang druckte ich zwanzig Petitionen mit Platz für jeweils zehn Namen aus. Das wäre genug, egal wie viele Menschen kämen, dachte ich. Schließlich packte ich alles ein und machte mich auf den Weg zum Abschlussball.
Nach den Reden des Organisators und des Schulleiters sowie der Vorspeise und dem Hauptgang kam der Organisator zu meinem Platz und sagte mir, dass ich mich jetzt auf meine Rede vorbereiten solle. Daher nahm ich mein Smartphone mit dem Manuskript und ging nach draußen, um mich vorzubereiten. Doch plötzlich zögerte ich. Als ich mich umdrehte und die mehr als hundert Menschen sah, die gleich meiner Rede lauschen würden, bekam ich Lampenfieber und konnte nicht zur Ruhe kommen.
Ich würde gleich meine Rede halten, ich stand aber hier und traute mich nicht, auf die Bühne zu gehen. Was war mit mir los?! Ich ärgerte mich über mich selbst. Ich hatte so viele Schwierigkeiten überwunden, um zu diesem Abschlussball zu kommen und meine Rede zu halten. Wovor sollte ich Angst haben? Außerdem passte der Meister auf mich auf, daher konnte es doch gar nicht schief gehen. Ich wiederholte meine Worte ein paar Mal und wurde dann innerlich ruhiger. Ich las mein Manuskript zweimal durch, richtete meinen Anzug und ging zum Organisator, um ihm zu sagen, dass ich jetzt meine Rede halten könne. Er schlug ein paar Mal an sein Glas und ließ mich dann vor dem Publikum alleine. In diesem Moment spürte ich Tausende von Augen auf mir und das Lampenfieber kehrte zurück. Dann dachte ich noch einmal daran, wie der Meister und alle Gottheiten gerade auf mich schauten, atmete tief durch und fing an zu sprechen.
Die Rede dauerte ungefähr fünf Minuten. Zum Schluss rief ich alle dazu auf, die Petition gegen den Organraub mit ihrem Namen zu unterschreiben.
Nach dem letzten Satz bekam ich einen herzlichen Applaus. Viele erhoben sich von ihren Plätzen und liefen direkt zu den ausgelegten Petitionen. Schnell bildete sich eine lange Schlange. Als ich sah, wie viele unterschreiben wollten, bereute ich es, nicht mehr Stifte mitgebracht zu haben. Es beschwerte sich jedoch niemand. Manche unterhielten sich mit mir, während sie warteten. Die Meisten fanden, dass es eine wichtige Angelegenheit war, über die man sprechen muss. Sie dankten mir für den Mut, sie darüber zu informieren. Einige meinten, dass sie sich nie getraut hätten, vor all diesen Augen zu stehen und eine Rede zu halten, wie ich es getan hatte. Ein Mitschüler kam zu mir, legte seine Hand auf meine Schulter und fragte: „Alles in Ordnung?“ Als ich auf meinen Platz zurückkehrte, stellte der Lehrer, der neben mir saß, viele Fragen. Ich nahm die Gelegenheit wahr, die Fragen zu beantworten und noch mehr zu erzählen. Dann ging ich nach draußen, um frische Luft zu schnappen. Jemand sagte: „Organraub klingt nach etwas, das Nordkorea tun würde. Ich hätte ja nie geglaubt, dass China so etwas tun würde!“ Das nahm ich als Ausgangspunkt, um noch mehr von der Verfolgung und dem Leiden zu erzählen, das meine Familie und ich in China durchleben mussten. Alle in meiner Klasse, die meine erste Rede gehört hatten, fanden, dass meine neue Rede persönlicher war und besser arrangiert als die erste. Insbesondere der Organisator fand das. Er flüsterte mir zu, dass viele Menschen während meiner Rede Tränen in den Augen gehabt hätten.
Wegen der Zeitbeschränkung hatte ich einige Dinge, die ich gesagt hatte, nicht in das zweite Manuskript geschrieben. Ich sah jedoch, wie gutherzig alle waren und wie aktiv sie die Petition unterschrieben. Wenn ich auch nicht so viele Informationen oder Beweise eingefügt hatte, so dachte ich, hätte eine längere Rede doch nur zu mehr Fragen geführt. Sie musste nicht länger sein. Nach dem Ball hatte ich neunzig Unterschriften gesammelt. Am nächsten Tag bekam ich im Lehrerzimmer noch zwei weitere Unterschriften. Es waren insgesamt also 92 gutherzige Menschen, die die Petition unterschrieben und eine direkte Position gegen die Verfolgung eingenommen hatten.
Danach verging die Zeit schnell und bald stand ich bei der Examensfeier vor der Bühne. In unserer Schule gibt es die Tradition, den Schülern des letzten Jahres Auszeichnungen für herausragende Leistungen zu geben. Wegen meiner Rede bekam ich die einzige Auszeichnung dieses Jahrgangs, den „Schulpreis in Soziologie“. Die Begründung lautete: „Nicht nur dein Wissen in Soziologie beeindruckt, sondern auch dein Engagement für Menschenrechte. Du hast einen fantastischen Willen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen!“ Als ich das hörte, musste ich auf der Bühne bei der Preisverleihung fast weinen. Ich bedankte mich beim Schulleiter, stellvertretenden Schulleiter und allen Lehrern, Schülern und Partnern. Doch am meisten bedankte ich mich beim Meister, der mich beschützt und diesen Weg die ganze Zeit für mich eingerichtet hatte, so dass ich heute hier stehen kann.
Einige Tage nach der Abschlussfeier bekam ich meine Noten. Ich hatte 292,5 Punkte erreicht, eine Steigerung zum Vorjahr um 17,5 Punkte. Einmal mehr spürte ich, dass sich der Meister immer um mich kümmert.
Ich fühle mich geehrt, heute hier als Kultivierender sitzen und meine Erfahrungen mit euch teilen zu dürfen. Der Meister hat mir auf meinem Kultivierungsweg immer wieder durch schwierige Zeiten geholfen. Ob es für den Abschlussball war oder an den Touristenattraktionen: Ich kann immer spüren, wie der Meister meine aufrichtigen Gedanken stärkt.
Vielen Dank, Meister. Vielen Dank an alle Mitpraktizierenden