(Minghui.org) Wenn ein Kultivierender negative Verhaltensweisen bei anderen sieht, zeigt das oft, dass er verschiedene eigene Anhaftungen beseitigen muss. Wenn er nicht aufpasst, werden ihm diese sonst wie ein Schatten folgen.
Der Meister sagte:
„Bei der Kultivierung wird das Herz der Menschen kultiviert. Und man kultiviert sich selbst. Nur wenn man in der Lage ist, bei Problemen, Konflikten, Schwierigkeiten oder wenn man ungerecht behandelt wird, nach innen zu schauen und Fehler bei sich selbst zu suchen, ist es wahre Kultivierung.“ (Li Hongzhi, Grußwort an die Fa-Konferenz in Taiwan, 27.11.2016)
Wenn die aufrichtigen Gedanken nicht stark sind oder wenn man von erworbenen Anschauungen beherrscht wird, bindet man sich allmählich zu sehr an weltliche Dinge. Kürzlich wurde mir klar, dass der Meister wusste, dass einige von uns verwirrt sein würden, da wir uns unter den gewöhnlichen Menschen befinden. Und so benutzte der Meister andere, um uns darauf aufmerksam zu machen, damit wir die Situation reflektieren und uns weiterkultivieren können.
Was immer wir auch sehen, hören oder denken – der Meister benutzt andere als Spiegel, um uns zu helfen, über die Anhaftungen nachzudenken, die wir noch nicht beseitigt haben. Der Meister hilft uns, ihren Ursprung zu erkennen und sie zu beseitigen.
Eine Zeitlang wusste ich nicht, wie ich mich kultivieren oder nach innen schauen sollte. Ich betrachtete die Menschen und Ereignisse um mich herum immer aus der Perspektive eines alltäglichen Menschen, weshalb ich mich minderwertig fühlte und mich ärgerte. Als ich solch ein Verhalten bei anderen sah, dachte ich nicht daran, über mich selbst nachzudenken und nach innen zu schauen.
Der Meister sagte:
„Als Dafa-Jünger sollt ihr bei eurer Kultivierung wirklich nicht nachlassen. Nutzt die Zeit einfach aus, um euch selbst gut zu kultivieren. Je größer das Durcheinander ist, desto eher sollt ihr euch bei diesem Wirrwarr kultivieren können. Je eher ihr auf dämonische Schwierigkeiten und unangenehme Dinge stoßt, desto eher sollt ihr die Dinge von der umgekehrten Seite betrachten können: Das alles sind Stufen, die meiner Kultivierung und Erhöhung dienen. Seht ihr das so oder nicht?“ (Li Hongzhi, Dafa-Jünger müssen das Fa lernen, Fa-Erklärung in Washington D.C., 16.07.2011)
Ich erleuchtete schließlich, dass das, was ich an Schlechtem bei anderen sah, darauf hinwies, dass auch ich dies Schlechte zeigte. Der Meister benutzte das Verhalten der anderen, um es mir aufzuzeigen und mich mein falsches Selbst klar sehen zu lassen – all jene Dinge, die ich postnatal erworben habe. Wenn wir das erkennen und den Meister bitten können, uns zu stärken, können wir diese postnatalen Anschauungen mit aufrichtigen Gedanken beseitigen.
Wenn ich jetzt zurückblicke, bedauere ich, dass ich so viele Möglichkeiten zur Kultivierung verloren habe.
Ich bin stellvertretender Schulleiter. In meinem Beruf habe ich ausgezeichnete Arbeit geleistet. Ich fand, dass ich auch über die Fähigkeiten verfügte, ein Chef zu sein. Seit vielen Jahren arbeite ich mit mehreren Supervisoren zusammen, von denen ich immer dachte, ihre Fähigkeiten seien mittelmäßig und sie seien nicht qualifiziert, mein Supervisor zu sein. Eifersucht brachte mich dazu, mich selbst als etwas Besseres zu sehen als sie. Ich war sehr stolz und konkurrenzsüchtig, kommentierte stets ihre Meinungen und zwang sie, meine Vorschläge zu übernehmen. Erst dann war ich zufrieden.
Mein jetziger Geschäftsführer hat eine gute Auffassungsgabe, aber er wetteifert viel. Außerdem kritisiert er und schaut gerne auf andere herab. Ich habe ein Dutzend Jahre mit ihm zusammengearbeitet, während ich die ganze Zeit mit ihm konkurrierte. Manchmal genossen wir es sogar, hinter dem Rücken des anderen Tricks anzuwenden.
Ich behandelte meine Zeit mit ihm nicht als ein sorgfältiges Arrangement des Meisters, um meine Xinxing zu verbessern. Ich nutzte sie auch nicht als Gelegenheit zum Nachdenken und zur Kultivierung.
Erst vor kurzem begann ich, den wahren Grund zu erkennen: Der Meister hatte mich versetzen lassen, damit ich mit ihm zusammenarbeiten sollte. Er spiegelte jede meiner Vorstellungen und Anhaftungen wider. Es war genau das Gleiche wie mein falsches, mein postnatales Schatten-Ich.
Als Praktizierender muss ich meine Eigensinne beseitigen, während ich mich vor meinem Schatten-Selbst schütze.
Ich habe zwei Brüder. Hinsichtlich unserer Karriere kommen wir gut zurecht. Wir lieben es, miteinander zu konkurrieren und uns über unsere Geschäfte zu unterhalten. Mein Vater ist in den 70ern, auch er ist ein sehr kompetenter Mann. Er war viele Jahre lang der Beamte im Dorf und sorgte dafür, dass jedes seiner Kinder als Beamte eingestellt wurden.
Er war sehr stolz und schaute immer mit einem sarkastischen Ton auf andere herab. Wenn er mit Menschen sprach, sah er niemandem in die Augen. Immer wenn ich zu Hause war, versuchte ich, ihn davon zu überzeugen, dass meine Meinung richtig war. Die Folge davon war, dass er und ich unglücklich waren.
Vor kurzem habe ich herausgefunden, dass der Meister meinen Vater zu meinem Spiegel gemacht hat, mit dem Ziel, mir meinen Stolz und meine Vorurteile aufzuzeigen. Die Angeberei und die Bewunderung der Macht meiner Familienangehörigen sind auch meine Anhaftungen. Als ich meine Lücken erkannte, bat ich sofort den Meister um Hilfe. Dann sendete ich aufrichtige Gedanken aus, um diese Anhaftungen zu entfernen.
Jetzt sagen die Leute, dass mein Vater viel höflicher und freundlicher geworden sei. Wenn ich nach Hause gehe, um mit ihm zu reden, hört er mir zu, und wir streiten nicht mehr miteinander.
Neben dem beruflichen und familiären Umfeld bietet uns die Gesellschaft die Möglichkeit, uns zu jeder Zeit zu kultivieren. Das Verhalten einer anderen Person kann auch unsere Vorstellungen widerspiegeln und uns erlauben, diese zu kultivieren und uns zu verbessern. So müssen wir immer nach innen schauen und uns selbst reinigen, während wir auf dem göttlichen Weg voranschreiten.