(Minghui.org) Die Körperwelten-Ausstellung „Real Bodies“ startete Anfang September 2018 im Entertainment Quarter Moore Park in Sydney. Schon am 16. September wurde sie geschlossen. Die Ausstellung hatte einen öffentlichen Aufschrei wegen anhaltender ethischer Bedenken ausgelöst, weil die Leichname von chinesischen Bürgern ohne deren Einwilligung stammen könnten.
Am letzten Tag der Ausstellung veranstaltete die Gruppe Australians Against Bodies Exhibit gemeinsam mit anderen Gruppen eine Pressekonferenz. Sie riefen zu einer Untersuchung der ausgestellten Körper auf und forderten, dass DNA-Tests an den plastinierten Körpern durchgeführt werden. Plastination ist der Prozess, menschliche Körper zu enthäuten und flüssiges Silikon in das Fleisch zu injizieren, um die Körper zu konservieren.
Dr. Huang Wanqing ist Amerikaner chinesischer Abstammung aus New York City. Er war auf der Pressekonferenz, um die australischen Behörden aufzufordern, die Herkunft der Leichname zu untersuchen. Er glaubt, dass ein Leichnam der seines vermissten Bruders Huang Xiong aus China sein könnte.
Dr. Huang Wanqing hält ein Bild von seinem vermissten Bruder hoch.
Dr. Huangs Bruder Huang Xiong war von den Behörden der Kommunistischen Partei Chinas in ein Arbeitslager gesperrt worden, weil er im Juli 1999 für das Recht appelliert hatte, Falun Dafa zu praktizieren. Dr. Huang Wanqing hörte von seinem Bruder zuletzt am 19. April 2003, als dieser entweder in einem Arbeitslager inhaftiert oder auf der Flucht vor den Behörden gewesen war.
Dr. Huang Wanqings Geschichte gab Qu Xiaojie aus den USA den Mut, ebenfalls zu fordern, dass in der Ausstellung nach ihrem vermissten Bruder gesucht werde. Ihr Bruder Qu Shanming war Falun-Dafa-Praktizierender und Ingenieur an der Akademie für Trägerfahrzeug-Technologie in China. Er wurde im Dezember 1999 seiner Position enthoben, weil er Falun Dafa praktizierte. Im November 2003 verschwand er in Peking. Seine Frau und seine Tochter konnten ihn seitdem nicht mehr auffinden. Obwohl Xiaojie und ihre Eltern in den USA leben, haben sie aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen durch die Kommunistische Partei es nicht gewagt, öffentlich zu ermitteln.
David Matas ist ein angesehener kanadischer Menschenrechtsanwalt und Mitbegründer der International Coalition to End Transplant Abuse in China (ETAC). Er reiste aus Kanada an und hielt auf der Pressekonferenz in Sydney eine Rede.
Matas ist Mitautor des Buches Bloody Harvest/The Slaughter: An Update mit dem ehemaligen kanadischen Außenminister für den asiatisch-pazifischen Raum David Kilgour und dem US-Untersuchungsjournalisten Ethan Gutmann. Der über 600 Seiten umfassende Bericht wurde am 22. Juni 2016 veröffentlicht. Er besagt, dass es überzeugende Beweise dafür gibt, dass Falun-Dafa-Praktizierende sowohl für die Plastination als auch für die Organbeschaffung getötet werden. Die Ausstellung von Leichnamen sei eine weitere Form des Organhandels.
In anderen Städten seien ähnliche Ausstellungen von plastinierten menschlichen Körpern verboten worden, erklärte David Matas auf der Pressekonferenz. Körperausstellungen aus China seien von lokalen Gerichtsbarkeiten in Frankreich, Israel, Hawaii und in Seattle in den USA verboten worden. Die Tschechische Republik habe ebenfalls Gesetze verabschiedet, um sicherzustellen, dass solche Ausstellungen ohne Zustimmung des Spenders rechtswidrig seien.
„In Australien sind diese Exponate entweder legal oder illegal. Wenn sie illegal sind, sollte natürlich das Gesetz durchgesetzt werden. Wenn sie legal sind, gibt es eine Lücke im Gesetz“, so Matas.
Matas fügte hinzu, dass „es uns in den Augen des Gesetzes nicht zufällt festzustellen, dass die Beschaffung dieser Körper unzulässig ist. Vielmehr obliegt es den Ausstellern zu zeigen, dass die Beschaffung der Körper einwandfrei ist. Aber sie tun das nicht und das ist ein Problem.“ Er wies darauf hin, dass die plastinierten Körper eine sofortige, weithin sichtbare Darstellung des Missbrauchs der Opfer abgeben würden.
Kurz nach der Eröffnung der Ausstellung kam es zu einer starken Gegenreaktion seitens der Medien, verschiedener Organisationen und Menschenrechtsgruppen. Sie alle hatten Bedenken, dass die Körper nicht von freiwilligen Spendern sondern unter anderem von verfolgten Falun-Dafa-Praktizierenden stammen könnten. Sie forderten eine staatliche Untersuchung und eine Schließung der Ausstellung.
Die australischen Nachrichtenmedien news.com.au berichteten, dass es „ernste Bedenken gibt, dass die Leichname nicht freiwillig gespendet wurden“, so Sophia Bryskine, die Sprecherin von Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH). „Es wurde die Frage nach der Herkunft der Körper gestellt und es wird angenommen, dass sie aus China stammen – entweder von zum Tode Verurteilten oder, wie von unabhängigen Ermittlern vermutet, von gefolterten Gefangenen aus Gewissensgründen. Falun-Dafa-Praktizierende wurden als die wahrscheinlichsten Opfer eingestuft.“
Die Zeitung The Sun veröffentlichte am 9. April einen Bericht mit dem Titel „SCHAUERLICHE VORWÜRFE. Es wird von verschiedenen Seiten befürchtet, dass die in der Ausstellung Real Bodies verwendeten Leichname von chinesischen politischen Gefangenen stammen könnten, die gefoltert und ermordet wurden.“
Die Daily Mail berichtete am 11. April: „Den Betreibern der Ausstellung wird vorgeworfen, die Leichen hingerichteter chinesischer politischer Gefangener in ihrer schockierenden Real Bodies-Ausstellung benutzt zu haben.“
The Guardian veröffentlichte am 24. April: „Aufruf zur Schließung der Real Bodies-Ausstellung aufgrund der Befürchtung, dass dafür hingerichtete Gefangenen benutzt wurden.“
In einem Artikel mit dem „Aufruf an die Regierung, die ‚haarsträubende‘ Ausstellung Real Bodies zu schließen“ berichtete The Sydney Morning Herald zu diesem Thema. Hiernach hätten „zwölf Menschenrechtsexperten einen offenen Brief an Premierminister Malcolm Turnbull und NSW Gesundheitsminister Brad Hazzard unterzeichnet, in dem sie ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck brachten, wie die Exponate beschafft wurden. Die Gruppe gibt an, dass es Beweise dafür gibt, dass die Ausstellung die Leichen von hingerichteten chinesischen Gefangenen verwendet, einschließlich politischer Gefangener. Zu der Gruppe gehören sowohl Anwälte als auch Wissenschaftler der Universität von Sydney.“
BBC Australia veröffentlichte am 26. April einen Bericht mit dem Titel „Die Ausstellung Real Bodies verursacht Kontroversen in Australien“. Professorin Maria Fiatarone Singh von der medizinischen Fakultät der Universität von Sydney sagte der BBC, dass die Herkunft der Körper – die Stadt Dalian in China – ein Problem sei. Sie beschrieb Dalian als das „Epizentrum“ für Hinrichtungen von Gefangenen, die mit Falun Dafa in Verbindung gebracht werden – einer spirituellen Praxis, die in China verfolgt werde.
Die Australian Lawyers for Human Rights (ALHR), die New South Wales Anwaltskammer und andere medizinische Fachkräfte, Akademiker und zivile Organisationen forderten in einem offenen Brief an den New-South-Wales-Premier Gladys Berejiklian, unverzüglich die Ausstellung Real Bodies untersuchen zu lassen.
Nach Ansicht von Rechts- und Medizinexperten deuten „... glaubwürdige Beweise darauf hin, dass die Exponate die Körper und Organe von hingerichteten Gefangenen aus Gewissensgründen sein könnten, einschließlich Falun-Dafa-Praktizierende und Uiguren, von denen es derzeit über eine Million in China gibt“. So heißt es in dem Schreiben, in dem das Update von zwei unabhängigen minutiös genau durchgeführten Untersuchungen zu den Vorwürfen des Organraubs an Gefangenen aus Gewissensgründen in China zitiert wird.
Das Ehepaar Grace (li) hält ihr eigenes Protest-Transparent gegen die Ausstellung „Real Bodies“ hoch.
Gegen die Ausstellung wurde auch von dem besorgten australischem Ehepaar Grace protestiert. Beide sind Christen. Als sie online von dieser Ausstellung erfuhren, druckten sie sofort ihre eigenen Flyer, in denen sie die Schließung forderten. Sie kamen am Eröffnungstag aus Adelaide nach Sydney. Herr Grace hielt sein Protest-Transparent vor der Ausstellungshalle an jedem Tag hoch, an dem er frei hatte. Das Paar verteilte auch Flyer in den nahegelegenen Wohngebieten.
Grace sagte, die Ausstellung von Leichnamen sei eine Beleidigung für die Menschheit. Er sprach mit vielen Menschen, die die Ausstellung besucht hatten. Einige von ihnen konnten nicht aufhören zu weinen, als sie heraustraten. Sie sagten, sie hätten nicht gewusst, dass die Ausstellung „so“ sei.
Grace meinte, dass das Morden weitergehen würde, wenn die Ausstellung nicht geschlossen oder auf die Ermordung von Falun-Dafa-Praktizierenden in China geachtet werde. Er hätte gerne, dass die Ausstellung geschlossen wird und will das Geschehen in China weiter verfolgen.
Der Praktizierende Geoff (re.) spricht mit Passanten über die Verfolgung von Falun Dafa.
Der Falun-Dafa-Praktizierende Geoff berichtete den Menschen vor der Ausstellungshalle laufend von Falun Dafa. „Wir haben ermutigendes Feedback aus der Öffentlichkeit erhalten. Viele Menschen, die vorbeikamen, erfuhren von Falun Dafa. Viele Autofahrer hupten kurz, um ihre Unterstützung zu zeigen. Einige hielten den Daumen hoch, andere winkten uns zu. Eines Tages hielt ein Bus vor mir an und die Tür öffnete sich. Es war keine Bushaltestelle. Ich dachte, der Busfahrer wollte herausfinden, was los sei, aber der Fahrer gab mir einen Schokoriegel. Ich dankte ihm und der Fahrer sagte: ‚Ich sollte Ihnen danken! Danke für Ihre harte Arbeit jeden Tag!‘ Die Fahrgäste im Bus lächelten mich an. Viele von ihnen winkten uns zu, als der Bus weiterfuhr.“
Die Aktivistin für Menschenrechte Josephine Wolansky steht vor den gegen die Ausstellung Protestierenden.
Josephine Wolansky ist eine Verfechterin der Menschenrechte. Sie sagte den Falun-Dafa-Praktizierenden, dass sie der Situation Beachtung schenke. Sie fand die Ausstellung „ekelhaft“ und dass es völlig falsch sei, Leichname zu zeigen. Sie wusste, dass das chinesische Regime unschuldige Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und in Arbeitslager steckt, um sie „umzuerziehen“. Sie sagte, die Ausstellung habe mehr Fakten über die Verfolgung ans Tageslicht gebracht. Sie wollte im Internet eine Petition zur Beendigung der Verfolgung von Falun Dafa in China unterschreiben.
Sapphire Chalmers ist entsetzt, dass die Ausstellung Leichname zeigt.
Die Krankenschwester Sapphire Chalmers fand es schockierend zu wissen, dass tote menschliche Körper in der Ausstellung gezeigt werden. Sie wusste, dass diese Menschen bereits auf qualvolle Weise gestorben waren. Um es noch schlimmer zu machen, würden ihre Körper benutzt, um einen Gewinn zu machen. Sie fand, dass sich die für diese Ausstellung Verantwortlichen nicht von Kriminellen unterscheiden würden. Chalmers plante, die Online-Petition gegen diese Ausstellung zu unterzeichnen, und wollte auch ihre Freunde darüber informieren.