(Minghui.org) Als ich in Hongkong zur Teilnahme an der großen Parade zur Feier der 300 Millionen Austritte aus der Kommunistischen Partei Chinas eingeladen wurde, war meine Reaktion zunächst zurückhaltend. Ich hatte das Gefühl, dass es nicht anders war als das, was ich bereits auf Bali tat. Dort gab ich den chinesischen Touristen Informationsmaterialien über Falun Dafa und ermutigte sie, aus der Kommunistischen Partei Chinas und ihren Jugendorganisationen auszutreten.
Einige Tage später begann sich schweres Krankheitskarma in meinen Beinen zu manifestieren. Das hielt mich davon ab, zu den Touristenorten zu gehen, um den chinesischen Touristen Falun Dafa zu erklären.
Als Mitpraktizierende von meiner Situation hörten, riefen sie mich an und fragten, wie es mir gehe. Sie ermutigten mich, und drei von ihnen besuchten mich. Nachdem sie in dem Buch Zhuan Falun von Li Hongzhi gelesen hatten, bestärkten sie mich, im Fa standhaft zu sein. Einer von ihnen erwähnte, dass sie an der Parade in Hongkong teilnehmen würden, und lud mich ein mitzukommen. Ohne viel weiter darüber nachzudenken, stimmte ich zu. Ich glaubte, dass ich zum Zeitpunkt der Parade, die erst sechs Wochen später war, mein Krankheitskarma überwunden hätte und als Mitglied der Tian Guo Marching Band daran teilnehmen könnte.
Aber ganz im Gegenteil – mein Krankheitskarma trat mit Unterbrechungen weiter auf. Es griff zunächst beide Beine an. Dann ließ der Schmerz nach, und ich konnte wieder gehen. Dann, drei oder vier Tage später kehrten die Schmerzen zurück. Selbst an dem Tag, als ich in Hongkong landete, hatte ich mein Krankheitskarma noch nicht überwunden.
Bevor ich mich auf den Weg nach Hongkong machte, hatte ich Zweifel: Was würde ich in Hongkong tun, wenn ich nicht einmal richtig gehen könnte? Ich besprach meine Situation mit einem anderen Praktizierenden, der mir riet: „Denk nicht darüber nach! Bring einfach dein Instrument mit und überlass alles den Arrangements des Meisters.“
Als ich Hongkong erreichte, begann ich wieder zu schwanken. Meine Beine waren geschwollen und schmerzten, und ich humpelte immer noch. Aber ich versuchte, aufrichtige Gedanken zu bewahren und mein Leiden loszulassen. Ich konnte mit den anderen Praktizierenden die Übungen ausführen, das Fa lernen und zu den Touristenorten Hongkongs gehen, um Informationsmaterialien über Falun Dafa an chinesische Touristen zu verteilen.
Am Vorabend der Parade besprach ich mit einer anderen Praktizierenden, wie ich an der Parade teilnehmen sollte. Die Praktizierende sagte, dass ich keine Informationsmaterialien verteilen könne, da die lokalen Praktizierenden das schon tun würden. Sie schlug mir vor, in der Parade mitzulaufen und ein Transparent zu halten oder das Porträt eines Praktizierenden, der an den Auswirkungen der Verfolgung gestorben war. Ich beschloss mitzugehen, egal was ich tun würde. Aber meine Beine waren immer noch nicht besser, und ich konnte mich nicht entscheiden, was ich tun sollte.
Am nächsten Tag sagten zwei Praktizierende, die bereits ihre Uniformen der Tian Guo Marching Band anhatten: „Du bist den ganzen Weg nach Hongkong gekommen und hast sogar dein Instrument mitgebracht. Warum hast du es denn mitgebracht, wenn du nicht in der Band mitspielst?“ Damals klangen ihre Worte hart, und ich nahm es ihnen übel, dass sie kein Verständnis für mich hatten. Am Ende zog ich meine Banduniform an und nahm mein Instrument mit.
Als ich zum Bus ging, der uns zum Ausgangspunkt der Parade bringen sollte, ging ich so normal wie möglich. Ich trat leicht auf und verbarg mein Hinken soweit es ging. Eine Spur von Hoffnung entstand in mir, und ich sagte mir, dass es mir gut gehen würde. Im Stillen dachte ich: „Ich bin ein Falun-Dafa-Praktizierender und kann es definitiv tun. Der Meister wird jeden einzelnen Praktizierenden beschützen.”
Als wir zum Ausgangspunkt kamen, war meine Trübsal immer schwieriger zu überwinden. Dann begann es zu donnern und zu regnen. Meine Kleidung, Schuhe und Socken waren durchnässt, und ich fing an, vor Kälte zu zittern.
Meine Hände waren taub, und meine Beine brannten vor Schmerz. Aber ich hielt mich immer wieder an aufrichtigen Gedanken fest und rezitierte leise: „Falun Dafa ist gut. Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut. Der Meister ist gut. Ich bin ein Falun-Dafa-Praktizierender. Ich bin der Schüler des Meisters. Beseitige alle Formen von Störungen!“ Als die Parade begann, klärte sich das Wetter langsam auf, aber ich zitterte immer noch.
Als die Band zu spielen begann, kam die Sonne heraus, und der Himmel war wieder klar. Allmählich wurde mir wieder warm und ich fühlte mich nicht mehr unwohl. Als wir Lied für Lied spielten, war mein Herz von starken Gefühlen erfüllt. Über 10.000 Touristen sahen die Parade, und ich schaffte es, die gesamte Strecke mit der Band zu gehen.
Auf meinem Rückflug von Hongkong nach Bali bemerkte ich, dass über 90 Prozent der Passagiere an Bord chinesische Touristen waren.
Ohne Zeit zu verschwenden, nahm ich Exemplare der chinesischen Epoch Times aus meinem Handgepäck heraus und gab sie den chinesischen Touristen, die in meiner Nähe saßen. Sie nahmen sie bereitwillig entgegen und dankten mir, als sie erfuhren, dass die Zeitung kostenlos war. Nach einer Weile begannen sie, unterschiedliche Reaktionen zu zeigen. Einige sahen erfreut aus und lächelten, andere sahen besorgt und verängstigt aus und wieder andere sahen widersprüchlich aus, als wollten sie mir die Zeitungen zurückgeben. Ich nahm ihre Reaktionen locker auf, zeigte ihnen die Daumen hoch und sagte: „Gut.“ Ich sagte auch: „Das chinesische Volk ist gut.“ Und: „Das Volk von Bali ist gut.“ Sie begannen sich zu beruhigen und warfen mir verstohlene Blicke zu. Ich nahm es so wahr, als würden sie versuchen, ihre Sicherheit zu gewährleisten, und dass sie durch die Annahme der Zeitungen nicht zu Schaden kommen würden.
Ich hielt meine positive Einstellung aufrecht, und um das Eis zu brechen, fragte ich sie, wie man den Bordfernseher einschaltet. Die Atmosphäre wurde wärmer, und die Dame, die hinter mir saß, war sehr freundlich. Sie boten mir Süßigkeiten und Desserts an und sagten, dass ich als ihr Freund ihre Geschenke annehmen sollte. Während des Fluges öffneten sie die Zeitung und begannen zu lesen.
Ich fragte mich, ob ich den Mut hätte, sie zu bitten, aus der kommunistischen Partei und den ihr angeschlossenen Organisationen auszutreten. Ich fühlte, dass ich es definitiv bereuen würde, wenn ich es nicht täte. Trotzdem schwankte ich vor Angst, dass die Atmosphäre sich wieder anspannen könnte, wenn sie sich weigerten.
Viereinhalb Stunden später landete das Flugzeug auf Bali. Die Passagiere begannen, ihre Gepäckstücke zum Aussteigen zu holen. Ich nahm einen Stift und die Formulare zum Parteiaustritt heraus und sagte: „Willkommen auf Bali. Sind Sie schon aus der Partei ausgetreten? Wenn Sie das tun, wird Ihr Leben und Ihre Sicherheit gewährleistet.“ Ich wendete die wenigen Mandarin-Sätze an, die ich kannte. Alle sechs Touristen traten mit Pseudonym aus der Partei aus. Bevor wir aus dem Flugzeug stiegen, schüttelte ich ihnen die Hand und dankte ihnen.
Durch diesen Vorfall erkannte ich, dass wir die Chinesen überall ermutigen können, die kommunistische Partei zu verlassen. Ich muss darauf vorbereitet sein, jede noch so kleine Gelegenheit zu nutzen. Daher muss ich noch mehr Materialien zur Erklärung der wahren Umstände mit mir führen und es noch besser machen, wenn ich den Menschen rate, aus der Partei auszutreten.