(Minghui.org) In diesem Jahr wurde ich beauftragt, im Grafikdesigner-Team zu arbeiten. Alle im Team waren talentiert. Wir arbeiteten gut zusammen, allerdings hatte ich den starken Drang, persönlich für die Vorstellungen von Shen Yun zu werben, da die Show in meiner Stadt aufgeführt werden sollte. Ich dachte: „Wie kann ich lediglich im Designer-Team arbeiten und die Werbung für die Show dabei vernachlässigen?“
Ich fühlte mich schuldig und wollte neben dem Grafikdesign noch andere Dinge erledigen. Dieser Gedanke hatte Einfluss auf meine Arbeit. Obwohl ich mit der Designerarbeit beschäftigt war, fragte ich den Koordinator, ob ich Werbung für Shen Yun machen dürfe. Das war egoistisch von mir und brachte ihn in eine schwierige Lage.
Obwohl mir mein Verhalten leidtat, konnte ich meine Anhaftung an den Gedanken, die Mitpraktizierenden bei der Werbung für Shen Yun persönlich unterstützen zu wollen, nicht loslassen. Seitdem mich dieser Eigensinn kontrollierte, war ich mit keinem reinen Herzen mehr bei der Designerarbeit.
Das Grafikdesign spielt bei der Werbung von Shen Yun eine wichtige Rolle. Sollte ich meine Arbeit nicht rechtzeitig fertigstellen, könnten wir die Flyer und Broschüren für Shen Yun nicht rechtzeitig drucken. Wie könnten die Praktizierenden dann Shen Yun präsentieren? Wie könnte das Theater die Veranstaltung dann vermarkten? Ohne die Grafiken wären wir dann auch nicht in der Lage, Anzeigen in den Medien zu veröffentlichen.
Mit meiner Anhaftung beeinflusste ich die Shen-Yun-Werbung negativ. Schlimmer noch, ich machte meine Arbeit ohne aufrichtige Gedanken, so dass die Entwürfe und Ausdrucke keine aufrichtigen Elemente enthielten. Wenn ich mich wie eine wahre Kultivierende verhalte, trägt der Entwurf aufrichtige Elemente und hilft den Praktizierenden bei der Verteilung des Informationsmaterials. So aber nicht.
Die Teammitglieder sollten sich gegenseitig unterstützen und einander helfen. Jedes kleine, einzigartige Team ist Teil eines größeren Körpers. Der Respekt gegenüber dem Koordinator ist eine Grundregel, an die sich jeder halten sollte. Ich dachte jedoch nicht an diese Situation, sondern hatte nur meine Anhaftung im Blick.
Jeder von uns hat unterschiedliche Kompetenzen und spielt seine eigene Rolle. Der Meister gab uns verschiedene Fähigkeiten, damit wir unser Gelübde erfüllen. Also war es kein Zufall, dass ich dem Grafikteam zugeteilt worden war. Ich sollte meine Arbeit mit klarem Verstand erledigen. Nur so konnte ich meiner Rolle gerecht werden und die Lebewesen erretten.
Während Shen Yun in meiner Stadt gastierte, sah ich eines nachts in meinem Traum den Meister. Ich ging neben ihm auf einem Weg, der zum Gipfel eines Berges führte. Zwei weitere Praktizierende gingen voraus.
Während wir gingen, fragte ich mich, womit ich es verdient hatte, neben dem Meister zu gehen. Plötzlich rannten die beiden Praktizierenden los, um den Berggipfel zu stürmen. Anstatt ihnen zu folgen, blieb ich lieber beim Meister, denn ich war glücklich, neben ihm zu wandern.
Der Meister legte dann seine Hand auf meinen Rücken. Sofort spürte ich ein Gefühl von beispielloser Wärme und Mitgefühl, die in meinen ganzen Körper ausstrahlte. Der Meister gab mir einen sanften Schubs und ich erreichte die beiden Praktizierende mit einer extrem hohen Geschwindigkeit. Dann wachte ich auf.
Auch nach dem Traum konnte ich noch dieses immense Mitgefühl spüren. Als ich dann am Tag leidende Menschen sah, hielt das Mitgefühl weiter an. Es war ein so starkes Gefühl – ich hatte das Bedürfnis, sie alle erretten zu wollen.
Da ich die Bedeutung des Traumes nicht wirklich verstand, machte ich mir Sorgen. Er konnte eine Warnung für mich sein, weil ich an meinen Anhaftungen an Ruhm und Macht festhielt, doch ich fühlte, dass es um mehr ging.
Zwei Nächte später erzählte ich einer Praktizierenden von meinem Traum. Mir war nicht klar, was der Meister mir sagen wollte, und darüber war ich besorgt.
Die Praktizierende erwiderte: „Ist es nicht wundervoll, vom Meister zu träumen? Warum machst du dir Sorgen?“ Ihre Worte weckten mich sofort auf. Warum war ich besorgt? Meine Sorge ließ später zwar nach, aber ich fühlte mich noch immer ein wenig unwohl.
Erst nach den Shen-Yun-Aufführungen verstand ich den Traum besser. Es wäre wundervoll, den Meister immer an meiner Seite zu haben, aber dieser Wunsch ist nicht das, worum es bei der Kultivierung geht. Meine Mission ist es, mich mit den anderen Praktizierenden gemeinsam zu kultivieren, während ich den Glauben an den Meister bewahre, da er ohnehin immer an unserer Seite ist. Nur wenn wir unsere Herzen wirklich für die Bedürfnisse der Mitpraktizierenden öffnen, können wir einen starken gemeinsamen Körper von Praktizierenden bilden. Wir kommen alle mit demselben Ziel: um Lebewesen zu erretten. Kein Mitgefühl mit Praktizierenden zu haben, bedeutet, dass wir uns nicht um uns selbst kümmern.
Im Traum ließ mich der Meister sein immenses Mitgefühl spüren und schubste mich zu den anderen Praktizierenden. Die Begegnung mit dem Meister war eines der wundervollsten Dinge, die ich jemals erlebt habe. Wenn wir Praktizierenden ein stärkeres Mitgefühl füreinander entwickeln, wird uns der Meister alles geben, was wir brauchen, um uns gemeinsam erhöhen zu lassen. Denn nur gemeinsam können wir unsere Gelübde erfüllen.