(Minghui.org) Guo Hongxia aus der Stadt Shuangyashan, Provinz Heilongjiang hat fünfzehn Monate nach einer Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung den Kampf gegen ihre Krebserkrankung verloren. Sie starb am 27. November 2018 im Alter von 57 Jahren.
Guo war im Oktober 2014 verhaftet und im November 2016 zu dreieinhalb Jahren Gefängnishaft verurteilt worden, weil sie Falun Dafa [1] praktizierte. Aufgrund von Misshandlungen in der Untersuchungshaft verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand bereits nach ihrer Verurteilung bei der Aufnahme ins Gefängnis im Juni 2017. Und er verschlechterte sich im Laufe der Zeit noch mehr. Nach weniger als zwei Monaten wurde bei ihr Krebs diagnostiziert, im August 2017 wurde ihre Haft zur medizinischen Behandlung ausgesetzt.
Guo war im Oktober 2014 zusammen mit 14 anderen Falun-Dafa-Praktizierenden des Ortes verhaftet worden. Während zehn der Praktizierenden auf Kaution freigelassen oder unter Hausarrest gestellt wurden, blieben fünf von ihnen, darunter auch Guo, im Untersuchungsgefängnis der Stadt Shuangyashan inhaftiert.
Im Mai 2015 reichte die Bezirksstaatsanwaltschaft Jianshan den Fall der Praktizierenden beim Bezirksgericht Jianshan ein. In den darauffolgenden 17 Monaten gab der Vorsitzende Richter Gao Zhixin die Akte dreimal an die Polizei zurück, um weitere Beweise zu erhalten.
Nach chinesischem Recht sollten die Richter innerhalb von zwei Monaten über die ihnen vorgelegten Strafsachen entscheiden. Und nur die Staatsanwaltschaft kann den Fall zur weiteren Beweisführung an die Polizei zurückgeben – und zwar höchstens zweimal.
Unterdessen hinderte Richter Gao die Anwälte der Praktizierenden daran, ihre Fallakten zu überprüfen. Er vermied es auch, mit den Anwälten zu sprechen, wenn er gebeten wurde, seine Entscheidung zu erklären.
Nachdem Richter Gao den Anwälten endlich erlaubt hatte, die Dokumente einzusehen, setzte er die Anhörung der Praktizierenden sieben Tage später an. Das Gesetz sieht jedoch eine zehntägige Zeitspanne zwischen der Überprüfung der Fallakten durch die Anwälte und einer Gerichtsverhandlung vor.
Nach der übermäßig langen Inhaftierung von zwei Jahren wurden Guo und fünf weitere Praktizierende (darunter einer, der zuvor zur medizinischen Behandlung freigelassen worden war) am 18. Oktober 2016 vor das Gericht von Jianshan gestellt. Ihre Anwälte verteidigten ihre Unschuld. Sie argumentierten, dass es keine Rechtsgrundlage für die Verfolgung gebe und dass der Richter die rechtlichen Verfahren im Rahmen der Strafverfolgung verletzt habe.
Am 28. November 2016 verurteilte Richter Gao die Praktizierenden zu Gefängnisstrafen. Guo erhielt 3,5 Jahre, Zhang Liyan (w) erhielt 7,5 Jahre, Wang Dongsheng (m) sieben Jahre, Wang Yuzhi (w) vier Jahre, Shan Jinli (w) drei Jahre und Zu Wanhai (m) drei Jahre.
Der Richter besuchte die Praktizierenden in der Haftanstalt am 7. Dezember 2016. Er versuchte, sie zu überreden, keine Berufung gegen ihre Urteile einzulegen.
Als Guo im Juni 2017 in das Frauengefängnis Harbin verlegt wurde, hatte sie bereits gesundheitliche Probleme, darunter häufigen Husten. Zwei Monate später wurde bei ihr Krebs diagnostiziert. Im August 2017 gewährte man ihr eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung.
Guo wurde erstmals im Oktober 1999 verhaftet, weil sie sich in Peking für Falun Dafa eingesetzt hatte. Sie wurde von ihrer Arbeitsstelle entlassen und erhielt zwei Jahre Zwangsarbeit im Zwangsarbeitslager Xigemu in der Stadt Jiamusi.
Im Arbeitslager bekam sie nur schimmeligen Mais vermischt mit Hühnerfutter zu essen. Außerdem war sie gezwungen, mehr als zehn Stunden am Tag zu arbeiten, meist zum Schälen und Pflücken von Bohnen. Davon bekam sie enorme Schmerzen im Rücken und in den Fingern.
Später trat sie in einen Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Daraufhin begannen die Wärter mit einer Zwangsernährung. Das Essen, das ihre Familie ihr schickte, wurde beschlagnahmt.
Bevor Guo starb, berichtete sie einmal einem Minghui-Korrespondenten über einige ihrer Erfahrungen. Sie sagte: „Als ich aus dem Arbeitslager entlassen wurde und nach Hause zurückkehrte, hatten die schmerzhaften Foltererfahrungen mein Denken völlig leer werden lassen. Ich fühlte mich innerlich hohl. Die Polizei schikanierte mich häufig. Ich hatte große Angst davor, nach draußen zu gehen, aus Angst, dass die Polizei jederzeit zu mir kommen könnte.“
Sie sagte, die Erinnerung an die Folterungen sei wie das Aufbrechen alter Wunden für sie gewesen.
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[1] Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien von Falun Dafa – Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Das kommunistische Regime begann am 20. Juli 1999 eine Verfolgungskampagne gegen Falun Dafa, die bis zum heutigen Tag andauert.