(Minghui.org) Am letzten Tag des Jahres 2017 fand in der Trauerhalle der Stadt Jinzhou die Beerdigung von Wang Yanqiu statt. Sie war zwei Tage zuvor gestorben. Da sich Wang geweigert hatte, ihren Glauben an Falun Gong [1] aufzugeben, war sie inhaftiert und gefoltert worden, bis sie nicht mehr ansprechbar war. Ihr Sohn ist untröstlich über ihren Tod.
Als Wang vor drei Jahren noch im Gefängnis saß, schrieb ihr Sohn ihr einen Brief, den sie vielleicht nie erhalten hat. In dem Brief schrieb er: „Die besten Zeiten in meinen 20 Lebensjahren waren die, als du angefangen hattest, Falun Gong zu praktizieren. Du warst gesund und gutherzig. Du warst gut zu meinem Vater und ich danke dir dafür. Ich bin sehr stolz darauf, dass du meine Mutter bist. Ich wünschte, ich könnte in diese Zeit zurückkehren, als du dich noch um mich gekümmert hast.
Ein Jahr nach deiner Inhaftierung wurde bei dir ein Dutzend gesundheitlicher Probleme diagnostiziert, deshalb bin ich sehr besorgt. Bitte pass gut auf dich auf, Mutter. Sei optimistisch und bleib gesund für deinen Sohn.“
Vor ihrer letzten Verhaftung am 23. Juli 2013 war Wang bereits viermal verhaftet worden. Dieses Mal wurde sie erst am 12. Dezember 2013 vor Gericht gestellt, dann aber im Januar 2014 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
Nachdem sie einen Monat lang im Untersuchungsgefängnis von Jinzhou gefoltert worden war, befand sie sich in einem kritischen Zustand. Ihre Haft hätte sofort zur medizinischen Behandlung ausgesetzt werden müssen, aber die Behörden waren entschlossen, sie in Haft zu behalten. Nach fünf Anläufen schaffte es die zuständige Behörde schließlich im Mai, sie in das Frauengefängnis Masanjia in Liaoning einzuliefern.
Neun Monate lang durfte ihr Sohn sie nicht besuchen. Während des chinesischen Neujahrsfestes im Februar 2015 sah er sie zum ersten Mal seit ihrer Inhaftierung. Im Juni 2017, einen Monat vor ihrer geplanten Freilassung, fiel sie in ein Koma. Zehn Tage später erlangte sie das Bewusstsein wieder. Ihre Familie brachte sie am 25. Juli nach Hause, und fünf Monate später, am 29. Dezember, starb sie im Alter von 56 Jahren.
Nach dem Prozess weigerten sich die Gefängnisbehörden, Wang wegen ihres schlechten Zustands aufzunehmen. Sie hatte Bluthochdruck und ein Blutgerinnsel im Gehirn, war schwer anämisch und hatte ein Wirbelsäulenproblem. Einmal war sie sogar lebensbedrohlich krank.
Wang sollte eigentlich in einem örtlichen Krankenhaus untersucht werden. Aber nachdem die Gefängnisbehörden aufgrund des Krankenhausberichts ihre Aufnahme viermal abgelehnt hatten, brachte der Direktor des Untersuchungsgefängnisses sie in ein anderes Krankenhaus, zu dem er Beziehungen hatte.
Nach ihrer fünften Untersuchung im Mai 2014 fuhr der Direktor des Untersuchungsgefängnisses sie persönlich in das Frauengefängnis von Liaoning. Er führte ein langes Gespräch mit dem Aufnahmebeamten, bevor die Gefängnisbehörden Wang trotz ihrer schlechten Gesundheit letztendlich aufnahmen.
Wang wurde häufig gefoltert. Die Wärter und die Gefangenen, die sich bei den Wärtern beliebt machen wollten, um eine Reduktion ihrer Haftstrafe zu bekommen, taten sich zusammen. Sie misshandelten die Falun-Gong-Praktizierenden, die sich wegen ihrer Unschuld nicht wie Gefangene behandeln lassen wollten. Die Aufseher schlugen sie und nötigten sie zur Zwangsarbeit, weil ihnen dafür Bonuszahlungen winkten.
Im Juli 2014 war Wangs Blutdruck gefährlich hoch (über 200 mmHg) und sie hatte eine Hirnatrophie. Obwohl sie stark untergewichtig war, musste sie immer noch Schwerstarbeit leisten.
Ein stellvertretender Hauptmann befahl den Gefangenen, sie zu überwachen und sie daran zu hindern, die Falun-Gong-Übungen zu machen, damit diese ihren Gesundheitszustand nicht positiv beeinflussten. Sobald Wang die Augen schloss, beschuldigten die Gefangenen sie, die Meditationsübung zu machen, und verprügelten sie. Sie drückten sie zu Boden, hielten ihr den Mund zu und misshandelten sie.
Im Juni trat ein Angestellter mit seinen Stiefeln in Wangs Gesicht, nur um seine Wut an ihr auszulassen. Er zerrte sie dann in einen Arbeitsraum und verprügelte sie.
Ein anderes Mal fesselte ein Hauptmann Wang und bedeckte ihren Mund, um zu verhindern, dass sie schrie. Ein anderer Kommandant zertrümmerte eine Tasse Wasser auf ihrem Kopf und schlug sie dutzende Male. Ihr Gesicht wurde furchtbar verletzt und schwoll an.
Am nächsten Tag zwang ein Hauptmann sie, ein Video anzuschauen, das Falun Gong verleumdete. Dabei fesselten sie ihr die Hände mit Handschellen auf den Rücken. Sie klebten ihr den Mund zu und traten sie. Infolgedessen konnte sie einen Monat lang nicht richtig gehen und zur Benutzung der Toilette nicht in die Hocke gehen. Später an jenem Tag schrieben die Kommandanten verleumderische Worte auf ihre Unterwäsche und brachten sie in Isolationshaft.
Bald nachdem Wang inhaftiert worden war, wollten ihr Sohn und ihr Neffe sie besuchen, aber ein Wärter wollte es nicht zulassen. Er sagte, dass Wang nicht kooperieren würde, also dürfe sie keinen Besuch empfangen.
Im Februar 2015 reiste Wangs Familie erneut nach Shenyang, um sie zu besuchen. Ihr Gespräch wurde von zwei Aufsehern überwacht, damit sie nicht über ihren Glauben oder ihr Leiden im Gefängnis sprechen konnte. Einer der Aufseher zeigte ihrer Familie ihre Krankenakte, wo ein Dutzend Gesundheitsprobleme aufgelistet waren. Das war für Wangs Familie schwer zu begreifen, weil sie gesund gewesen war und verschiedene Jobs hatte, um ihre Familie zu ernähren, bevor sie inhaftiert wurde. Wie konnte sie nach nur einem Jahr im Gefängnis in einer so schrecklichen Verfassung enden?
Am 22. Juni 2017, einen Monat vor ihrer Entlassung, rief ein Wärter Wangs Familie an und teilte ihnen mit, dass sie eine Gehirnblutung erlitten hatte und im Krankenhaus war. Als ihre Familie ins Krankenhaus kam, war sie bei Bewusstsein und erkannte alle, konnte aber nicht sprechen. Sogar in diesem Zustand war sie noch immer in Handschellen gefesselt, was die Familie tief erschütterte.
Später wurde sie auf die Intensivstation verlegt. In den ersten beiden Tagen war sie bei Bewusstsein und ihre Familie durfte sie eine halbe Stunde am Tag sehen. Am dritten Tag wurde sie aus der Intensivstation herausgeholt und war bewusstlos. Der Arzt behauptete, dass das völlig normal sei. Er verlegte sie in eine allgemeine Abteilung. Danach wachte Wang nie wieder auf. Ihre Familie kehrte zehn Tage später nach Jinzhou zurück.
Bevor Wangs Familie sie nach Hause brachte, versprachen die Gefängnisbehörden ihnen 10.000 Yuan [2] als Entschädigung. Als die Familie um eine Kopie ihrer Krankenakten bat, weigerten sich die zuständigen Behörden, sie zu übergeben, und behaupteten, sie bräuchten sie für die Kostenerstattung.
Obwohl Wang ihre Freiheit wiedererlangt hatte, blieb sie bewusstlos im Bett. Gelegentlich runzelte sie die Stirn oder hielt ihre Hand gegen den Bauch. Sie starb fünf Monate später.
Wangs Mann war jähzornig und Alkoholiker. Er schlug sie und ihren Sohn oft, wenn er betrunken war. Sie bekam auch Gebärmutterfibroide und litt unter einer schweren Anämie. Das Paar ließ sich später scheiden und ihr Mann bekam das Sorgerecht für ihren Sohn. Allerdings schlug er regelmäßig den Jungen, der schließlich bei ihr einzog. Wang musste besonders hart arbeiten, um ihren Sohn aufzuziehen. Die finanzielle Bürde belastete ihre Gesundheit zusätzlich. Sie versuchte alle Arten von Medizin, aber nichts funktionierte.
Als sie 1996 erlebte, wie sich ihre Freunde durch das Praktizieren von Falun Gong körperlich und seelisch zu ihrem Vorteil veränderten, wurde sie selbst Praktizierende. Nach der Lektüre von Zhuan Falun wurde sie optimistisch in Bezug auf ihr Leben und ihre Zukunft. Sie verstand den Sinn des Lebens und die Gründe für ihr Leiden. Sie hörte auf, ihren Ex-Mann zu hassen und erlangte schnell ihre Gesundheit zurück. Sie konnte arbeiten, um ihre Familie zu ernähren. Ihr Sohn erlebte, wie gut sich seine Mutter weiterentwickelte und so unterstützte er diese Praktik sehr.
Als Praktizierende war Wang rücksichtsvoll und gütig. Sie war sehr sparsam, wenn es um sie selbst ging, aber großzügig mit anderen. Sie kaufte ihrem Ex-Mann einen Fernseher, nachdem er umgezogen war, und half ihm, die Wohnung zu reinigen, wenn sie Urlaub hatte. Sie kümmerte sich um ihn, nachdem er operiert worden war. Sie bot sich freiwillig an, ihrem Bruder und ihrer Schwester zu helfen und besuchte sie oft. Wenn ihre Freunde ihr halfen, erwiderte sie immer den Gefallen.
Als sie in einem Geschäft arbeitete, stahlen Wangs Kollegen die Ware, aber nicht sie. Sie hätte ihren Arbeitgeber nie ausgenutzt. Später arbeitete sie als Betreuerin für ältere Menschen. Sie war geduldig und putzte sehr gut. Als ihr Arbeitgeber ihr ein Trinkgeld geben wollte, sagte sie, sie mache nur ihre Arbeit und würde es nicht annehmen.
Frau aus Jinzhou erleidet einen Monat vor ihrer Entlassung aus dem Gefängnis Gehirnblutunghttp://de.minghui.org/html/articles/2017/8/18/128379.html
Three Falun Gong Practitioners Detained Despite Being Seriously Illhttp://en.minghui.org/html/articles/2014/5/22/1292.html
Praktizierende erleiden grausame Behandlung im Untersuchungsgefängnis Jinzhou (Provinz Liaoning)http://de.minghui.org/html/articles/2014/9/14/80762.html
Falun Gong Practitioners Tortured in Jinzhou Detention Centerhttp://en.minghui.org/html/articles/2014/3/26/146076.html
Frau Wang Yanqiu in Haftanstalt der Stadt Jinzhou in Lebensgefahrhttp://de.minghui.org/html/articles/2014/3/12/78027.html
Show Trial of Falun Gong Practitioners Held in Jinzhou City Detention Centerhttp://en.minghui.org/html/articles/2013/12/31/143924.html
[1] Falun Gong ist ein traditioneller Doppelkultivierungsweg für Körper und Geist, dessen Praktizierende seit 1999 durch die Kommunistische Partei Chinas grausam verfolgt werden.
[2] Das sind umgerechnet ca. 1.300 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €