(Minghui.org) Vor dem 19. Nationalen Volkskongress im Oktober 2017 wurden die Sicherheitsmaßnahmen auf die höchste Stufe intensiviert. Die Kommunistische Partei Chinas verfügt über eine Datenbank mit den persönlichen Daten vieler Falun-Gong-Praktizierender. Es findet eine permanente Aufzeichnung statt, sobald Praktizierende bei der Überprüfung ihrer von der Regierung ausgestellten Personalausweise identifiziert werden. So wurden einige Praktizierende belästigt oder sogar verhaftet, als sie am Bahnhof ihre Ausweise vorlegten.
Unter der Annahme, dass die Polizei von der Partei gegen Falun Gong indoktriniert wurde, hat Sun Xiumin, eine pensionierte 64-jährige Eisenbahningenieurin, den Beamten die wahren Umstände über Falun Gong erklärt. Sie bat sie, mit der Verfolgung von Praktizierenden aufzuhören.
Sun sagte den Polizisten am 7. September 2017, dass die Preisgabe persönlicher Informationen gegen das Gesetz verstoße, und wurde dafür rechtswidrig verhaftet. Die Staatsanwaltschaft der Eisenbahn Harbin akzeptierte ihre Fallakte nicht, widerrief ihre Entscheidung aber, als die Polizei ihre früheren Gefängnisunterlagen vorlegte.
Sun war seit Beginn der Verfolgung insgesamt etwa acht Jahre inhaftiert und wurde die meiste Zeit davon gefoltert.
Als 1999 die Verfolgung von Falun Gong begann, wurde Sun wiederholt aufgefordert, ihren Glauben aufzugeben. Zusätzlich hatte ihr Vorgesetzter sie im Februar 2000 zu Gehirnwäscheverfahren gebracht.
Sie versuchte, die Öffentlichkeit über die Propaganda gegen Falun Gong aufzuklären, indem sie im Mai 2000 auf einer Ausstellungstafel darüber informierte. Sie wurde für einen Monat ins Untersuchungsgefängnis der Eisenbahn Harbin gebracht und von ihrem Ingenieurposten degradiert. Ihr Monatslohn wurde um zwei Drittel auf 330 Yuan (ca. 43 Euro) [1] gekürzt. Nach Abzug der Renten- und Wohngeldkasse erhielt sie nur 110 Yuan (ca. 14 Euro) im Monat, was weit unter dem Existenzminimum lag.
Sun wurde im April 2003 erneut degradiert, diesmal von einer Kaderposition zu einer Arbeiterin. Zu diesem Zeitpunkt ging sie in den Vorruhestand. Die Rente, die sie erhielt, betrug 75 % ihres Lohnes als Arbeitnehmerin. Ihr gesamter finanzieller Verlust in diesen Jahren betrug etwa 140.000 Yuan (ca. 18.100 Euro).
Am 14. Dezember 2000 wollte sich Sun mit anderen Praktizierenden in Peking für das Recht einsetzen, Falun Gong zu praktizieren. Auf dem Weg dorthin wurden sie alle auf dem Bahnhof von Changchun aus dem Zug geholt und in das Untersuchungsgefängnis der Eisenbahn Harbin gebracht. Sie trat in einen Hungerstreik und wurde zwangsernährt.
Dann wurde sie zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und am 22. April 2001 in die Entziehungsanstalt der Provinz Heilongjiang gebracht. Die Verfolgung war vor dem 16. Nationalen Volkskongress 2002 eskaliert.
Sun blieb fünf Tage lang an einen eisernen Stuhl gefesselt, weil sie am 1. Oktober „Falun Dafa ist gut“ gerufen hatte. Danach musste sie lange Zeit auf einem Eisenbrett hocken. Die Wärter stellten einen mit Wasser gefüllten Topf auf ihren Kopf; wenn er ihr vom Kopf fiel, ergoss sich das Wasser über sie. Sie durfte nicht schlafen, nicht die Toilette benutzen und sie wurde geschlagen. Kollaborateure beschimpften sie und andere Dafa-Praktizierende.
Ihre Strafe wurde um einen weiteren Monat verlängert.
Sun wurde am 12. Mai 2005 von Beamten der Polizeiwache Huayuan verhaftet, weil sie Informationsmaterial über Falun Gong verteilt hatte. In Abwesenheit ihrer Familie stand sie im Geheimen vor dem Bezirksgericht Nangang und wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt. Am 31. August brachte man sie ins Frauengefängnis Heilongjiang.
Wie andere Praktizierende auch, musste Sun aufrecht auf einem kleinen Hocker sitzen. Sie wurde streng überwacht, durfte nicht allein auf die Toilette gehen und nicht mit anderen Praktizierenden und Insassen sprechen. Sie wurde geschlagen, weil sie aufrichtige Gedanken aussendete und die Falun-Gong-Übungen praktizierte.
Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie dreimal in einen Hungerstreik.
Am 1. November 2012 wurde sie erneut verhaftet, weil sie Informationsmaterial über Falun Gong verteilt hatte. Damals wurde sie zu 18 Monaten Haft verurteilt. Am 22. November kam sie ins Arbeitslager Qianjin in Harbin und wurde am 14. August 2013 freigelassen, weil das Arbeitslager geschlossen wurde.
Während der neunmonatigen Haft erhielt sie Elektroschocks, wurde mit auf dem Rücken gefesselten Händen aufgehängt und musste viele Tage auf einem kleinen Hocker sitzen.
Sun wurde am 23. Oktober 2015 erneut verhaftet, weil sie den Polizisten die wahren Umstände erklärt hatte, und 15 Tage lang im Untersuchungsgefängnis Harbin festgehalten.
[1] Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.