(Minghui.org) Die Wärter und Mitgefangenen wollten Liu Fubin im Gefängnis Tailai daran hindern, die Falun Gong-Übungen zu machen. Deshalb fesselten sie ihn den gesamten März 2017 mit ausgestreckten Armen und Beinen an ein Eisenbettgestell. Er blieb die ganze Zeit über gefesselt, auch wenn er die Blase oder den Darm entleeren musste. Als er vom Bettgestell losgemacht wurde, nahm man ihm die Handschellen und Fußfesseln nicht ab.

Folterdarstellung: An ein Eisenbettgestell gefesselt

Liu Fubin ist seit Februar 2010 für zehn Jahre Haft im Trakt Nr. 14 des Gefängnisses Tailai eingesperrt.

Er kommt aus dem Landkreis Taikang der Stadt Daqing in der Provinz Heilongjiang. Weil Liu seinen Glauben an Falun Gong nicht aufgeben will, wurde er in der Haft grausam gefoltert. Die Folter bewirkte schwere gesundheitliche Schäden. Das Gefängniskrankenhaus lehnte eine angemessene Behandlung ab; die Gefängnisbeamten lehnten es ab, ihn gegen Kaution zur Behandlung freizulassen.

Liu wurde am 2. Juni 2017 in Einzelhaft gesperrt, weil er „gegen Gefängnisregeln verstoßen hatte“. Aus Protest trat er in einen Hungerstreik. Nachdem die Wärter ihn am 8. Juni zwangsernährt hatten, übergab er sich und hatte Durchfall. Die Beamten wiederholten die Zwangsernährung und wieder musste Liu sich übergeben und hatte Durchfall.

Am 17. Juni wurde er aus der Einzelhaft geholt. Er konnte kein Essen mehr bei sich behalten. Der Gefängnisdirektor drohte, ihn durch die Nase zwangsernähren zu lassen. Liu zwang sich, etwas zu essen, doch je mehr er aß, um so mehr übergab er sich. Sein Zustand verschlechterte sich und er musste sich sogar übergeben, wenn er nur Wasser trank.

Als Lius Familie am 13. Juli von seinem Zustand erfuhr, verhandelte sie mit den Gefängnisbeamten. Schließlich wurde Liu im August 2017 im örtlichen Krankenhaus untersucht. Seine Familie bezahlte die Behandlungskosten. Die Ärzte sagten, Liu hätte Knoten in den Lungen, eine Zwölffingerdarmentzündung, eine Entzündung der Speiseröhre und Herzmuskel-Mangeldurchblutung. Außerdem stellten sie mindestens einen lakunären Hirninfarkt fest.

Die Familie bat darum, Liu in ein besseres Krankenhaus zu verlegen. Doch der Gefängnisdirektor Chen Zhiguo stimmte der Verlegung nicht zu.

Lius Zustand verbesserte sich auch im September nicht. Die Familie bat erneut darum, ihn in ein größeres Krankenhaus bringen zu lassen. Die Gefängnisbeamten gaben zur Antwort, dass er in ein Krankenhaus in Qiqihar gebracht worden sei. Ihren Aussagen zufolge wäre sein Zustand die Folge von Magersucht und einem unspezifizierten kleinerem Leiden.

Als die Familie darauf bestand, dass die Verlegung lebensnotwendig sei, ließ das Gefängnis Liu in das Landeskreiskrankenhaus Tailai bringen. Dort wurde er nie behandelt, da das Gefängnis die Kosten nicht übernehmen wollte.

Die Familie ging zum Leiter der Verwaltungsbehörde für Gefängnisangelegenheiten und gab ihm das Geld für die Krankenhausrechnung. Doch die Ärzte im Krankenhaus Tailai sagten, sie könnten Liu nicht behandeln. Zwei Wochen später wurde er in das Verwaltungskrankenhaus Harbin gebracht.

Dort diagnostizierte man bei Liu eine Gallenblasenentzündung, Gallensteine, einen Reizdarm, einen Herzbeutelerguss, Pleuraerguss, Zöliakie, schwere Blutarmut, Magersucht und einen gestörten Elektrolythaushalt. Die Ärzte des Krankenhauses sagten der Familie, sie sollten Liu in ein größeres Krankenhaus bringen lassen.

Die Familie ging zum Gefängnis Tailai und bat um die Verlegung. Das Gefängnis stimmte der Verlegung nach einer Anzahlung von 200.000 Yuan [1] für die Behandlungskosten zu.

Die Familie besuchte Liu am 24. Januar 2018 im Verwaltungskrankenhaus Harbin. Er war ausgemergelt und konnte kaum seinen Kopf heben. Er konnte das Essen, dass er zu sich nahm, nicht bei sich behalten und übergab sich sofort. Wegen hoher Fieberkomplikationen konnte er nicht intravenös ernährt werden. Die Ärzte des Krankenhauses wussten nicht, wie sie Liu behandeln sollten, und informierten das Gefängnis, dass Liu woanders hingebracht werden solle.

Daraufhin beantragte die Familie förmlich Lius Freilassung zur medizinischen Behandlung. Die Gefängnisbeamten lehnen jedoch eine Freilassung weiterhin ab.

[1] Das sind ca. 30.000 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro