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Verstrickt in familiäre Probleme – eine Form der Verfolgung

19. April 2018 |   Von einer Falun-Gong-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Während der Jahre meiner Kultivierung im Falun Dafa erlebte ich sowohl Krankheitskarma als auch Verhaftungen und Schikane durch die Polizei am eigenen Leibe.

Diese Erlebnisse lehrten mich, auf meinem Weg der Kultivierung fleißig voranzukommen und meine menschlichen Anschauungen aufzuspüren und zu beseitigen.

Meine Mitpraktizierende Mei dagegen wurde in den ganzen Jahren kein einziges Mal von der Polizei schikaniert und litt auch nicht unter Krankheitskarma. Jedoch ging Mei immer mehr in Familienangelegenheiten auf, bis sie schließlich nicht mehr zum Fa-Lernen in der Gruppe kam.

Um die Menschen auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam zu machen, beteiligte ich mich an einigen Projekten. Mein Beitrag bei diesen Projekten war überschaubar und es schien, als ob mein Einsatz keinen großen Wert gehabt hätte. Mei hingegen war eine Hauptperson in den Projekten und schien unersetzlich zu sein.

Nachdem ich meine Mitpraktizierende Mei einige Zeit beobachtet hatte, beschwerte ich mich bei meiner Mitpraktizierenden Bai (alias) darüber, dass Mei nicht fleißig in der Kultivierung vorankommen und sich zu sehr darauf konzentrieren würde, Geld zu verdienen. Zudem hörten wir davon, dass Mei sich an einem Marketingprogramm beteiligte und dabei Geld verloren hatte.

Bai vermutete, dass Mei arm sei und finanzielle Unterstützung brauchen könnte. Deshalb gab sie diese Information an andere Praktizierende in der Gegend weiter. Die Praktizierenden, die von der Situation hörten, wollten Mei unterstützen. Ich war mit der Vorgehensweise von Bai nicht einverstanden und meinte, dass eine finanzielle Unterstützung Mei vielleicht kurzzeitig Luft verschaffen würde, es aber nicht gewährleisten würde, dass sie sich künftig fleißig kultivieren würde. Am Ende beschloss ich, mich aus der Sache herauszuhalten.

Als einige Praktizierende fragten, ob sie Mei Geld geben könnten, um sie zu unterstützen, teilte ich Bai meine Ansicht zu dieser Angelegenheit dann doch mit. Ich bat sie, den Praktizierenden meine Bedenken mitzuteilen, doch sie lehnte das ab.

Als ich an jenem Tag in die Fa-Lerngruppe ging, war ich verärgert und diskutierte mit den anderen über Meis Situation. Ich sagte, meiner Ansicht nach habe Mei Schwierigkeiten in der Kultivierung und nicht im Zusammenhang mit Geld. Folglich könne Geld ihr Problem nicht lösen. Bai, die auch anwesend war, entgegnete, dass wir ihr helfen müssten und dass sie mir ihr sprechen wolle.

Ich war damit nicht einverstanden und sagte, dass ich in den letzten zehn Jahren mit Mei über ihre Kultivierung gesprochen hätte, dass sie aber dafür nicht aufgeschlossen gewesen sei. Anstatt ihre Xinxing zu kultivieren, wolle sie nur an Projekten für Dafa arbeiten.

Nach innen schauen

Während des Fa-Lernens war ich sehr wütend und aufgebracht. Aber als ich zu zuhause war, setzte ich mich hin und schaute nach innen. Ich fragte mich, ob ich vielleicht neidisch auf Mei war. Oberflächlich schien ich in der Kultivierung fleißig zu sein, wurde jedoch die Jahre über immer wieder von der Polizei schikaniert und verhaftet. Mei dagegen war meines Erachtens nicht fleißig und erlebte keine Verfolgung. Ich fand das ungerecht.

Plötzlich erkannte ich, dass unsere Kultivierungswege völlig unterschiedlich sind. Die Verfolgung, unter der ich litt, waren direkt sichtbar; wie zum Beispiel die Schikanen durch die Polizei, die Verhaftungen und das Krankheitskarma.

Mei jedoch litt unter einer Form der Verfolgung, die nicht sofort sichtbar war: Sie hatte viele familiäre Probleme. Die Menschen müssen sich täglich mit Familienangelegenheiten beschäftigen. Es ist schwer nachvollziehbar, dass Familienangelegenheiten auch von den alten Mächten als eine Form von Verfolgung arrangiert sein können.

Ich nutzte die Tatsachen wie „zu Projekten beitragen“ und „verhaftet oder schikaniert werden“, um mich mit Mei zu messen und zu vergleichen. Aber die Art Verfolgung, die Mei erlebte, hatte ich nicht beachtet.

Der Meister sagt:

„Ihr seid Kultivierende, das bezieht sich nicht auf deine Vergangenheit oder dein Verhalten, sondern auf dein Wesen, den Sinn deines Lebens, die Verantwortung, die du trägst und deine historische Mission. Erst so bist du ein wirklicher Dafa-Jünger.“ (Li Hongzhi, Was ist ein Dafa-Jünger, Fa-Erklärung in New York 2011, 29.08.2011)

Wir sind Falun-Dafa-Praktizierende und müssen unseren Weg gut gehen. Alles, was uns davon abhält, fleißig in der Kultivierung zu sein, sind Formen der Verfolgung, ganz gleich wie alltäglich die Umstände auch aussehen mögen. Gerade deshalb erkennen wir sie nicht als Situationen zur Kultivierung. Diese Unachtsamkeit hält uns davon ab, in unserer Kultivierung Durchbrüche zu erzielen.

Durch dieses neue Verständnis erkannte ich, dass mein Ärger auf Mei von meiner Eifersucht auf sie herrührte. Und ich erkannte auch, dass wir die alten Mächte ablehnen, sobald wir unseren Mitpraktizierenden helfen.

Ein Praktizierender muss nicht die gleiche Art Verfolgung erleben, wie ich sie erlebt habe. Wir alle gehen auf verschiedenen Wegen demselben Ziel entgegen.