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Todesmeldung: Ein Tritt gegen den Kopf – zwei Jahre Koma

22. Mai 2018 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in chinesischen Provinz Liaoning

(Minghui.org) Am 15. Mai 2018 ist der Falun-Gong-Praktizierende Hu Guojian nach zwei Jahren im Koma verstorben. Der Bewohner der Stadt Fushun war wegen seines Glaubens eingesperrt. Er starb im Krankenhaus.

Hu Guojian im Koma

Hu Guojian, geboren 1970, war zuletzt am 7. Juli 2015 verhaftet worden, weil er sich geweigert hatte, Falun Gong aufzugeben. Fünf Monate später, am 9. Dezember, verurteilte ihn ein Gericht zu vier Jahren Gefängnis. 

Es war nicht das erste Mal, dass er wegen seines Glaubens zur Zielscheibe der Behörden wurde. Sein Sohn war erst zwei Jahre alt, als Hu im Jahr 2000 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

Berufung unmöglich gemacht

Der Richter, der Hu nach seiner letzten Verhaftung verurteilte, sagte, dass nur eine von Hu unterzeichnete und von einem Anwalt eingereichte Berufung zähle. Hus Frau konnte jedoch keinen Anwalt für ihren Mann finden, da alle lokalen Anwaltskanzleien von den örtlichen Behörden angewiesen worden waren, sich nicht in den Fall einzumischen.

Hus Frau wurde nie darüber informiert, dass ihr Mann in ein anderes Gefängnis gebracht wurde. Erst am 18. Mai 2016 erfuhr sie, dass man ihn vom Gefängnis Shenyang nach Benxi gebracht hatte. Als sie ihn fünf Tage später besuchte, stellte sie fest, dass er ein Drittel seines Körpergewichts verloren hatte.

Zwangsarbeit, Schikanen und Folter im Gefängnis

Hu erzählte seiner Frau, dass er am 4. Mai 2016 ins Gefängnis von Benxi eingeliefert worden sei und jeden Tag von 6.30 bis 19.00 Uhr Zwangsarbeit leisten müsse. An Tagen, an denen er seine Quote nicht erreiche, müsste er bis spät in die Nacht arbeiten. Auch berichtete er, dass er nicht schlafen dürfe und seine Decke immer wieder falten müsse, bis er die Anforderungen der Deckenfaltung erfüllt habe. Auch bekomme er nicht genug Zeit, um seine Mahlzeiten zu essen, so dass er immer hungrig sei.

Drei Tage nach dem Besuch seiner Frau, am 26. Mai 2016, zogen mehrere Insassen Hu nackt aus und begossen ihn mit kaltem Wasser. In dieser Nacht durfte er nicht schlafen und musste auf einer kleinen Bank sitzen. Gegen 22 Uhr verlor er plötzlich das Bewusstsein und fiel von der Bank.

Ein Tritt gegen den Kopf und die Folgen

Ein Häftling trat ihm gegen den Kopf und beschimpfte ihn: „Tu nicht so, als wärst du ohnmächtig!“ Als sich Hu nicht bewegte, riefen die Gefangenen die diensthabenden Wärter herbei, die ihn ins Krankenhaus Benxi Zhongxin brachten.

Seine Frau wurde erst am nächsten Morgen darüber informiert. Der Wärter Liu Zheng behauptete, dass Hu einen Schlaganfall gehabt habe und dass eine Computertomographie eine schwere Hirnblutung zeige. Nach Rücksprache mit Ärzten stimmte Hus Frau einer Kraniotomie [Eröffnung des Schädels] zu, damit Chirurgen Zugang zum Gehirn hatten.

Hu kam seit dieser Nacht, in der er von der Bank fiel, nicht mehr zu Bewusstsein.

Er blieb 20 Tage auf der Intensivstation, bevor seine Frau gezwungen wurde, eine Einverständniserklärung zu unterzeichnen. Darin stimmte sie zu, ihn auf eine reguläre Station zu bringen, wo er für acht Monate blieb.

Hu blieb während seines gesamten Krankenhausaufenthaltes an einem Fuß gefesselt.

Hus Fuß ist mit einer Kette ans Bett gefesselt.

Der Patient bleibt im Gefängnis

Das Krankenhaus teilte seiner Frau am 17. Januar 2017 mit, dass er entlassen werden könne. Obwohl er weiterhin im Koma lag, hatte sich sein Zustand stabilisiert.

Das Gefängnis schlug seiner Frau vor, ihn zur ärztlichen Versorgung freizulassen, aber sie lehnte ab, weil das Gefängnis sich dann geweigert hätte, die Kosten dafür zu übernehmen. Das Gefängnis nahm Hu zurück und heuerte zwei Krankenschwestern an, die sich um ihn kümmerten.

Seine Frau besuchte ihn am 15. Februar 2017 und bemerkte, dass er weiterhin im Koma lag und von den beiden Krankenschwestern mit einer Infusion versorgt werden musste. Der Gefängnisdirektor schlug erneut vor, Hu freizulassen, doch sie lehnte weiterhin ab.

Am 14. Mai 2018 um 7:30 Uhr erhielt Hus Frau einen Anruf und erfuhr, dass ihr Mann ins Krankenhaus gebracht worden war. Sie eilte dorthin und fand ihn auf der Intensivstation vor.

Hu starb 17 Stunden später, gegen Mitternacht des folgenden Tages.

Frühere Berichte:Nach Gehirnoperation trotz Koma weiter interniert, um Reststrafe zu verbüßenhttp://de.minghui.org/html/articles/2017/9/10/128598.html

Mann aus Liaoning im Koma – nach zweiter Gefängnisstrafehttp://de.minghui.org/html/articles/2016/7/16/121823.html

Mr. Hu Guojian's Ten-Year Prison Termhttp://en.minghui.org/html/articles/2014/1/12/144321.html