(Minghui.org)
Teil I: http://de.minghui.org/html/articles/2018/6/20/133794.html
Teil II: http://de.minghui.org/html/articles/2018/6/21/133816.html
Teil III: http://de.minghui.org/html/articles/2018/6/22/133877.html
Teil IV: http://de.minghui.org/html/articles/2018/6/23/133888.html
Die Verlockung und die Prüfung der alten Mächte waren äußerst sorgfältig. Bevor ich G geheiratet hatte, hatten mich zwei Männer interessiert: A, meine Jugendliebe, und B, mein Freund aus inder Schulzeit. In der Anfangsphase drehte sich in meinen Gedanken alles um Kultivierung. Mein damaliges Verständnis war so beschränkt und eng, dass ich die Fesseln der Gefühle unbedingt loswerden wollte. Seit Beginn der Verfolgung 1999 waren alle Kontakte zu den beiden abgebrochen. Seitdem fühlte ich mich frei und dachte nicht einmal in meinen Träumen an sie. Als ich in der Zeit der Ehekrise jedoch wieder oft von ihnen träumte, dachte ich darüber nach, warum das so war.
Die Liebe zu A war undeutlich wie ein Nebelschleier vor dem Mond gewesen. Wir hatten mit einer Beziehung noch gar nicht richtig angefangen, sodass nur ein schönes Gefühl zurückgeblieben war und in einem Winkel meines Herzes bewahrt wurde. Mit B war es im Grunde genommen eine gute Zeit gewesen. Jedoch hatte ich mich extrem verhalten, als ich das Fa gerade kennenlernte. Das Verhältnis zwischen Kultivierung und dem Alltagsleben konnte ich nicht richtig balancieren. Vielleicht lag es auch an der Schicksalsverbindung. Wir gingen dann auf eine sehr natürliche Weise auseinander.
Die Eheschließung mit G kam hauptsächlich deshalb zustande, weil er ein Mitpraktizierender war. Von einer Zuneigung zu ihm konnte man nicht sprechen. Mein Verständnis von damals war: Eine Kultivierende sollte es leichtnehmen, jemanden zu mögen oder nicht zu mögen. Es spiele keine Rolle, wen ich heiratete. Das war ein sehr großes Missverständnis. Der Ehebruch veranlasste mich, mich an all das zu erinnern. Ich überprüfte das Ganze. Der oberflächliche Grund für Gs Fremdgehen war, dass er meinte, wir hätten von vorneherein kein unvergesslich tiefes Gefühl zueinander gehabt. Ich muss gestehen, dass ich für die Ehe nur einen Mann gebraucht hatte, mit dem ich ruhig leben und schwierige Situationen gemeinsam meistern konnte. Wenn jemand viel Leidenschaft erwartete, dann konnte ich das nicht erfüllen. Ich wählte G in der Überzeugung aus, dass er sich auch in diesem Zustand befand.
Als die Krise auftrat, hatte ich das Gefühl, dass ich G überhaupt nicht kannte. Ich zweifelte sogar an der guten Seite seiner Natur. Ich wusste nicht mehr, was für ein Mensch er eigentlich war. Vielleicht war das die Vertrauenskrise, von der die Menschen in der Gesellschaft sprechen. Aber meine Vernunft wusste, dass dies nur eine Widerspiegelung infolge einer Verletzung war. Dadurch konnte ich alle Gefühle auf der Ebene eines gewöhnlichen Menschen spüren und verstehen. Aber das war noch nicht die Wahrheit. Anders ausgedrückt: Ich durfte mich nicht von diesem Gefühl leiten lassen.
Ich träumte intensiv von A und B. Das Ziel der alten Mächte, mich von den beiden träumen zu lassen, war, dass ich die Eheschließung bereute und unzufrieden über die gegenwärtige Situation war. Die alten Mächte wollten die Situation weiter verkomplizieren. In der heutigen Gesellschaft ist die Mann-Frau-Beziehung durcheinander geraten. Viele verheiratete Menschen verkehren sexuell mit ihrer Jugendliebe oder ihrem Ex-Partner, da ihr Herz gesteuert wird. Dank der Kultivierung konnte ich diese Zusammenhänge durchschauen. Alles, was vorher passiert war, diente als Ansporn für den einen späteren Zeitpunkt, in dem das Drehbuch endlich gespielt werden sollte.
Als die Ehekrise vorbei war, träumte ich nicht mehr von A und B. Alles hat seinen Grund.
G kehrte zwar zu uns zurück, doch die Folgen seiner Fehler waren deutlich spürbar. Das zweite Kind war schwach und litt seit seiner Geburt an einer Essstörung. Jeden Abend musste ich es im Arm halten und mit ihm hin und her gehen. Eines Abends waren nur die Kinder und ich zuhause. Der Kleine weinte die ganze Zeit, doch mir fehlte die Kraft, zu ihm zu gehen. Meine Tochter war damals sechs Jahr alt und bat mich weinend: „Mama, beeil dich, nimm ihn doch in den Arm! Es ist sehr schlecht, wenn die Nachbarn ihn mitten in der Nacht so laut weinen hören.“ Es kostete mich meine ganze Kraft.
Im ersten Jahr konnte ich kein einziges Mal die Übungen 1 – 4 oder die 5. Übung praktizieren. Ich konnte nicht einmal länger als drei Stunden schlafen. Später erfuhr ich, dass sich laut chinesischer Medizin emotionale Schwankungen der Schwangeren deutlich auf den Fötus auswirken. Ich tat zwar mein Bestens, um mich zu kultivieren und meine Stimmungen friedlich zu halten, doch reichte meine damalige Weisheit nicht aus, um den Einfluss der Folgen abzuwehren. Ich war an der Grenze meiner Weisheit.
In der Schwangerschaft hatten meine Emotionen zweimal äußerst stark geschwankt. Das erste Mal war, als ich von Gs Beziehung zu der Frau erfuhr. Das zweite Mal war im achten Monat der Schwangerschaft, als mich ein Verwandter besuchte. Gs Benehmen damals machte mich ganz hilflos und traurig. In jener Nacht weinte ich laut, es kam aus meinem tiefsten Innern. Ich weinte und weinte und konnte nicht mehr aufhören. Plötzlich spürte ich, wie sich der Fötus verkrampfte, wie eine Welle nach der anderen verkrampfte. Beide Male verkrampfte sich das Kind stark – es litt wegen seiner Eltern.
Ich ließ mich nicht davon bewegen und machte mir keine weiteren Gedanken darüber. In den folgenden Jahren wuchs mein Sohn auf – mit einem angenehmen Charakter und einem Gesundheitszustand, der sich immer mehr verbesserte.
Die Familienkrise ging vorüber, doch ich merkte, dass noch einige Probleme zu lösen waren, zum Beispiel die Beschwerde. Wenn ich manchmal gerade das Essen vorbereitete, kam mir ein Gedanke zu dem Ehebruch in den Sinn. Daraufhin tauchten sofort alle möglichen Szenen der vergangenen Monate auf und ich spürte, wie ich unausgeglichen wurde. „Was für eine Tugend und Intelligenz hast du, dass ich mich dermaßen für dich opfere?“, fragte ich mich. Sofort bekam ich dann Schluckauf. Mitten in der Krise hatte ich mich auf den aktuellen Konflikt konzentriert und sehr gut gewusst, dass es meine Entscheidung war, G wieder aufzunehmen. Ich hatte es so gewollt, daher beschwerte ich mich nicht. Doch als die Krise vorbei war, kam die Beschwerde zum Vorschein. Ich verstand, dass sich unter den gewöhnlichen Menschen viele Ehepaare zwar nicht scheiden lassen, aber nach einem Ehebruch auch nicht mehr friedlich zusammenleben können, da die Beschwerden in den Familien nicht gelöst sind.
Vom Standpunkt eines gewöhnlichen Menschen betrachtet hatte ich tausend Gründe, um an der Beschwerde festzuhalten. Aber war es das, was ich wollte? Wollte ich mich von der Beschwerde befreien oder nach einem Grund suchen, sie weiter zu bewahren?
Die Grundlage von Beschwerden ist die Unausgeglichenheit. Die eigene Anschauung und das Karma sind eine Brutstätte der dämonischen Prüfung. Würde die Substanz nicht in mir existieren, würde ich die Auswirkung der Beschwerde auf meinen Körper nicht spüren. In solchen Situationen sind alle Substanzen aufgewühlt – das ist eine Gelegenheit, alle Substanzen zu erkennen und zu bereinigen.
Der Ehebruch war passiert. Egal wer dies arrangiert hatte oder nicht, ich wollte die Probleme in meiner Kultivierung mit dem Herzen einer Kultivierenden auflösen. Jedes Mal, wenn eine Beschwerde in mir hochstieg, dachte ich über all die unauflösbaren Faktoren des Sich-Beschwerens gründlich nach. Vom Kopf her begriff ich das Wesentliche des Sich-Beschwerens, doch viele Anschauungen in meinem Körper konnten sich nicht beruhigen und wollten die Beschwerde nicht loslassen. Während ich gedanklich daran arbeitete, durchliefen die Anschauungen einen Prozess, sodass sie letztendlich aufgelöst wurden.
Wenn das Ich ein Problem von allen Perspektiven her verstanden hat, wird dieser Punkt geklärt. Als ich den Ehebruch von allen Aspekten her durchschauen konnte, fing ich an, der Wirkung des Sich-Beschwerens zu widerstehen. Später merkte ich sofort, wenn die Beschwerde zum Vorschein kam. Nach einer Weile verschwand die Beschwerde dann fast ganz. Seitdem beschwere ich mich nur noch ganz selten, selbst wenn es sehr erschöpfend ist, die Kinder großzuziehen, und auch wenn manche Xinxing-Prüfungen extrem hart sind.
Als die Beschwerde beseitigt war, fand ich wieder einen Eigensinn: den Neid. Was für eine Tugend und welche Fähigkeiten hatte G, dass ich ihn so behandeln musste? Das war auch der Faktor der Unausgeglichenheit in mir und ich wusste, dass es eine Widerspieglung des Neides war. Der Neid entsteht durch Vergleiche. Wieso hatte G so ein gutes Leben? Er hatte große Fehler begangen und wurde trotzdem von mir so gut behandelt? Der Neid zeigte sich nicht sehr deutlich und war mit vielen anderen Eigensinnen verbunden.
Seitdem G zurück war, verlief der Alltag wieder ruhiger. Es sah so aus, als ob in unserer Ehe nichts Außergewöhnliches passiert wäre. Wir wohnten mit unseren Eltern zusammen, aber sie hatten nichts mitbekommen. Obwohl ich nicht mit ihnen oder anderen Verwandten darüber geredet hatte, lösten sich die Knoten in meinem Herzen nacheinander auf. All der den Himmel erschütternde Ärger war nicht in diesen unseren Raum gedrungen – keine einzige Schwierigkeit hatte sich in der Gesellschaft verkörpert. Insofern war ich G auch dankbar. Da er in der dämonischen Prüfung noch ein wenig Vernunft hatte bewahren können, hatten wir noch die Chance, wieder zur Normalität zurückzukehren.
Jetzt hat er auch angefangen, sich das Neun-Tage-Seminar des Meister anzuhören. Er hilft mir, wo er kann. Von der Form her verhält er sich wie ein Kultivierender. Er hat auf jeden Fall noch eine Chance.
(wird fortgesetzt)