(Minghui.org) Die Frauen Li Shuangfeng und Zhan Jie gingen in der Nacht des 12. September 2017 durch eine Apartmentanlage in der Stadt Harbin, als mehr als zwanzig schwarzgekleidete Männer aus dem Nichts auftauchten und sie packten.
Die beiden Frauen dachten, sie seien Räubern begegnet, und Li war so verängstigt, dass sie schrie. Einige Passanten kamen, um zu sehen, was los war. Und ein Mann, dessen Name später als Ma Weimin bekannt wurde, schrie: „Wir haben zwei Diebe gefangen!“
Li und Zhan hatten nichts gestohlen. Sie waren lediglich Falun-Gong-Praktizierende [1]. Die Polizei konfiszierte Lis Schlüssel und durchsuchte ihre Wohnung. Sie nahmen 10.000 Yuan [2] in bar und mehr als sechzig Falun-Gong-Bücher mit.
Keiner der Agenten trug eine Uniform oder zeigte einen Durchsuchungsbefehl. Später in dieser Nacht durchsuchten sie dann auch noch Zhans Wohnung und konfiszierten mehr als 10.000 Yuan [2] in bar und andere persönliche Gegenstände.
Die Polizei kam am nächsten Tag zu Lis Schwester nach Hause. Sie verursachten ein heilloses Durcheinander, sogar im Kühlschrank.
Lis Vater, im Alter von über 90 Jahren, lebte bei ihrer Schwester. Er wurde von der Polizei so traumatisiert, dass er wenige Tage später verstarb.
Pei Tingyou, ein weiterer Praktizierender aus dem Ort, wurde am 13. September festgenommen und befindet sich seitdem in Haft.
Mehr als 80 Kilometer entfernt, in der Stadt Changchun in der Provinz Jilin, wurden sieben Falun-Gong-Praktizierende in derselben Nacht wie Pei verhaftet. Einer der Praktizierenden, Li Guojun (kein Verwandter von Frau Li), wurde so heftig geschlagen, dass er einen Augenhöhlenbruch davontrug.
Li, 47, erfuhr bei einem Polizeiverhör, dass sie mehr als zwei Wochen vor ihrer Verhaftung überwacht worden war. Ein Polizist zeigte ihr ein Foto einer Rechnung, die besagte, dass sie SIM-Karten an Praktizierende in Changchun verschickt hatte.
Den verhafteten Praktizierenden aus Harbin wurde vorgeworfen, Li beim Kauf oder Versand der Karten geholfen zu haben, während die verhafteten Praktizierenden von Changchun angeblich Empfänger der Karten waren.
Kein Gesetz in China kriminalisiert Falun Gong, und es ist völlig legal, SIM-Karten zu kaufen und zu versenden.
Lis Gerichtsverhandlung war für den 30. Mai 2018 angesetzt. Auch andere Praktizierende müssen mit Strafverfolgung rechnen, auch wenn die Details ihrer Gerichtsakten noch untersucht werden müssen.
Früherer Bericht:
Augenhöhlenbruch – durch Schläge der Polizeihttp://de.minghui.org/html/articles/2018/1/22/130777.html
[1] Falun Gong ist ein traditioneller Doppelkultivierungsweg für Körper und Geist, dessen Praktizierende seit 1999 durch die Kommunistische Partei Chinas grausam verfolgt werden.
[2] Das sind umgerechnet ca. 1.300 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €