(Minghui.org) Ich grüße den Meister. Ich grüße meine Mitpraktizierenden. Der Titel meines heutigen Berichtes ist „Harmonie und Zusammenhalt führen zu guten Ergebnissen“.
Von der Pubertät an bis zum Hochschulstudium konsumierte ich täglich Alkohol und Drogen. Ich lebte in einer gut situierten Wohngegend, hatte eine nette Familie und ging auf eine gute Schule. Weil alle meine Freunde Drogen nahmen und Alkohol tranken, tat ich es auch, ohne es als etwas Abnormales anzusehen. Als ich dann mein Studium an der Hochschule begann, fingen die Probleme an sich zu häufen. Weil ich es liebte, auf Partys zu gehen und Alkohol zu trinken, fiel ich bei allen Prüfungen durch.
Aufgrund meines ständigen Alkoholkonsums hatte ich oft Probleme mit meinen Dozenten oder mit der Polizei. Die Hochschulleitung drohte mir mit einer Suspendierung, wenn ich es nicht schaffen würde, mich in Zukunft angemessen zu verhalten. Trotz dieser Warnung schaffte ich es jedoch nicht. Weder konnte ich damit aufhören, Drogen zu nehmen noch Alkohol zu konsumieren. Dieses Verhalten war bereits ein Teil von mir geworden – ich schaffte es nicht, mein Leben zu ändern. Ich war zu einem selbstsüchtigen, drogenabhängigen Versager geworden – einem Menschen, um den sich seine Eltern sorgten und der selbst nicht stolz auf sich sein konnte.
Im Jahre 2008 wurde ich zum zweiten Mal wegen Trunkenheit am Steuer verurteilt. Wenige Monate nach meiner Freilassung stellte mir mein Cousin Falun Dafa vor. Ich begann die Übungen zu praktizieren und das Zhuan Falun von Li Hongzhi, das Hauptwerk von Falun Dafa zu lesen. Als ich schließlich begann, mich nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht zu richten, änderte sich mein Leben schlagartig. Ich rührte keinen Tropfen Alkohol oder andere Drogen mehr an. Ich verdoppelte meinen Notendurchschnitt und schloss mein Studium an einer angesehenen amerikanischen Hochschule mit Auszeichnung ab. Nach meinem Abschluss wurde ich für eine sehr gefragte Position in einem „Fortune-500-Unternehmen“ eingestellt (Fortune Global 500 ist eine jährlich erscheinende Liste der 500 umsatzstärksten Unternehmen der Welt).
Dafa hatte mir ein neues Leben gegeben. Es hatte mich von einem stolpernden, alkoholsüchtigen Jugendlichen zu einem produktiven, nützlichen Erwachsenen gemacht, auf den seine Eltern, die Gesellschaft und vor allem er selbst stolz sein konnte.
Im Jahr 2015 zog ich nach New York, um für ein Medienprojekt zu arbeiten. Dieses Medienprojekt erklärte der höheren Gesellschaftsschicht mittels eines Magazins die wahren Begebenheiten über Falun Dafa und die Verfolgung. Zurückblickend kann ich sagen, dass ich vor meiner Zeit in New York gar nicht wirklich wusste, was es heißt, tief im Inneren zu suchen.
An meiner neuen Arbeitsstelle geriet ich bald in Konflikte mit meinen Vorgesetzen und Mitarbeitern, welche gleichzeitig auch Mitkultivierende waren. Ich konnte erkennen, dass viele dieser Konflikte von meiner Mentalität verursacht wurden, auf andere herabzublicken, sich als etwas Besseres zu fühlen und zu prahlen. Zu jener Zeit konnte ich viele Eigensinne erkennen, die ich im Laufe der Zeit entwickelt hatte. Der größte war, dass ich im Außen, anstatt im Inneren suchte. Dieser Eigensinn tarnte sich als ein Nach-innen-Schauen mit Bedingungen. Da war zum Beispiel der sogenannte Satz „Ja, aber... “. Wenn ich in eine Prüfung der Xinxing geriet, in der mein Chef oder irgendjemand vollkommen irrational wirkte, schien es so, als ob ich an der Oberfläche völlig recht hatte und ruhig bleiben konnte. Natürlich ist es als Kultivierender wichtig, sich selbst zu korrigieren und die Fehler bei sich zu suchen. Jedoch tat ich dies nicht immer richtig. Stattdessen sagte ich so etwas wie „Ja, natürlich muss ich nach innen schauen und mich selbst kultivieren, „ABER wenn der Praktizierende dieses oder jenes getan hätte, wäre das Problem gelöst“. Jedes Mal, wenn ich „ABER“ gesagt hatte, wusste ich, dass ich mich nicht wirklich kultiviert hatte. Anstatt bedingungslos nach innen zu schauen, schaute ich mit Bedingungen nach innen. Das entspricht nicht den Anforderungen des Meisters an mich.
Ich konnte sehen, wie sich diese Angewohnheit entwickelt hatte. Es führte dazu, dass sich meine Kollegen und Vorgesetzten, die gleichzeitig auch meine Mitpraktizierenden waren, über mich ärgerten. Ich konnte sehen, wie sich Knoten in meinem Herzen gebildet hatten, weil ich sehr hart und voll negativer Gedanken gegenüber anderen war. Als ich wirklich herausgefunden hatte, wie man in allen Situationen nach innen schauen kann, egal wie chaotisch die Dinge an der Oberfläche erscheinen, veränderte sich die Umgebung – vor allem änderte sich auch meine Fähigkeit, Lebewesen zu erretten. Plötzlich sah ich so viele Bereiche, bei denen ich nach Gefühlen wie Stolz, Rechthaberei, Anerkennung, Gesichtswahrung, Ansehen sowie nach weiterem, verschiedenem Verlangen gestrebt hatte. Indem ich bedingungslos nach innen schaute anstatt weiter an Bedingungen festzuhalten, entwirrten sich die Knoten in meinem Herzen und ich erlebte ein starkes Mitgefühl.
Der Meister sagt:
„Bei der Kultivierung wird das Herz der Menschen kultiviert. Und man kultiviert sich selbst. Nur wenn man in der Lage ist, bei Problemen, Konflikten, Schwierigkeiten oder wenn man ungerecht behandelt wird, nach innen zu schauen und Fehler bei sich selbst zu suchen, ist es wahre Kultivierung.“ (Li Hongzhi, Grußwort an die Fa-Konferenz in Taiwan, 27.11.2016)
Als ich für das Magazin arbeitete, war ich ebenfalls stark in das Marketing für das Ensemble Shen Yun Performing Arts involviert. Nach einem Jahr ergab sich die Gelegenheit, mich dieser Aufgabe in Vollzeit widmen zu dürfen. Diese wertvolle Chance berührte unmittelbar eine Reihe von Faktoren, die sich störend auf meine Entscheidung auswirkten. Der Eigensinn der finanziellen Sicherheit und einhergehend das Streben nach einem angenehmen Leben kamen auf. Zu dieser Zeit hatte ich weitere Arbeitsangebote, die mir ein höheres Einkommen und einen höheren sozialen Status boten. Am Scheidepunkt dieser Situation musste ich zwischen meinen finanziellen Vorteilen, einem bequemen Leben und dem Fa abwägen. Ich entschied mich für das Fa und blieb standhaft in meiner Entscheidung: Ich wollte alle meine Zeit dafür einsetzen, Lebewesen zu erretten. Folglich kündigte ich meine Stelle bei dem Magazin und begann Vollzeit für Shen Yun zu arbeiten.
Als ich begann, mich voll und ganz der Arbeit für Shen Yun zu widmen, erlebte ich etliche Prüfungen. Sie halfen mir dabei, mein tief verborgenes Ego sowie eine stark eingeschränkte menschliche Denkweise zu erkennen, welche mich seit Jahren davon abgehalten hatte, das Fa tiefgründig zu verstehen. Zum Beispiel war ich arrogant und überzeugt von mir selbst, wenn es darum ging, Projekte zu managen. Da ich in einem der weltbesten Unternehmen gearbeitet und die Marketingabteilungen verschiedener Großunternehmen geleitet hatte, war ich zuversichtlich in Bezug auf meine Kenntnisse über Marketing und Geschäfte.
Eine dieser Prüfungen lag darin, dass ich mit Menschen zusammenarbeiten musste, die wenig Erfahrungen im Fachgebiet Marketing besaßen. Ich glaubte, dass die fehlende Professionalität meiner Mitpraktizierenden das Projekt beeinträchtigen oder gar blockieren könnte. Ich erinnere mich daran, wie genervt und hoffnungslos ich während eines Meetings gewesen war, in dem ich unserem Team einen spezifisch strategischen Plan vorgestellt hatte. Ich glaubte, dass wir niemals zum Erfolg kommen würden, wenn wir ein solch langsames Tempo beibehalten würden und die fachliche Kompetenz nicht vorhanden war. Mir fehlte es vollkommen an Barmherzigkeit gegenüber meinen Mitpraktizierenden. Stattdessen zeigte ich rücksichtslos mit dem Finger auf andere und beklagte mich. Ich gab der fehlenden Professionalität meiner Mitpraktizierenden die Schuld dafür, dass wir bei unserem Projekt nicht schneller voranschreiten konnten. Als ich jedoch begann, mich mit den Mitgliedern des Teams darüber auszutauschen, erkannte ich, dass mein Ausgangspunkt bei dieser Angelegenheit völlig vom Weg abgewichen war. Dies war keine normale Arbeit, sondern es ging unmittelbar um die Kultivierung und Errettung der Lebewesen. Wie konnte ich diese Situation mit einer solch menschlichen Denkweise betrachten? Der Meister hatte es für uns alle so arrangiert, dass wir miteinander kooperieren und auf diese Weise die Balance halten sollten. Ich jedoch legte zu viel Wert auf die fachlichen Fähigkeiten eines jeden, anstatt mich wirklich zu kultivieren. Erst als ich anfing, wirklich in meinem Inneren zu suchen, konnte ich erkennen, dass mich diese menschliche Denkweise lange Zeit davon abgehalten hatte, alle Fähigkeiten zu nutzen, die der Meister mir gegeben hatte.
Als ich wirklich die gute Seite in jedem meiner Mitpraktizierenden sehen konnte, stellte ich fest, dass ich voreingenommen war bezüglich beruflicher Fähigkeiten. Nun konnte ich sehen, wie die Praktizierenden, die ich zuvor kritisiert hatte, ihre Aufgabe von ganzem Herzen und mit voller Hingabe erledigten. Schließlich konnten wir unseren Strategieplan einsetzen und erzielten dabei ein sehr gutes Ergebnis. Dieses Ereignis lehrte mich, dass der Erfolg grundsätzlich von unserem Herzen und nicht von unseren Fähigkeiten bestimmt wird. Natürlich ist es dem Projekt förderlich, wenn man über gewisse fachliche Spezifikationen verfügt. Aber zu glauben, dass dieses Fachwissen der grundsätzliche Maßstab dafür ist, ein Projekt voranzubringen und zum Erfolg zu führen, war nicht richtig. Dies war auf meine beschränkte, menschliche Denkweise zurückzuführen.
Der Meister sagt:
„…doch das Fa hat unterschiedliche Erscheinungsformen auf unterschiedlichen Ebenen. Derjenige, der sich bis zu einer gewissen Ebene kultiviert hat, kann nur die Erscheinungen auf dieser Ebene sehen; das Wahre, das über diese Ebene hinausgeht, kann er dann nicht mehr sehen und er glaubt es auch nicht, deshalb hält er nur das für richtig, was er auf seiner Ebene gesehen hat. Wenn er die höheren Ebenen noch nicht durch Kultivierung erreicht hat, hält er jene Dinge für nicht existent und unglaubwürdig. Das ist bedingt durch seine Kultivierungsebene und so können sich seine Gedanken auch nicht erhöhen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, 2012, S. 72)
Ich gehörte zu denjenigen, die die Wahrheit jenseits ihrer Ebene nicht glauben konnten. Mein Verstand konnte keinerlei Weisheit erfahren, weil mich meine sture menschliche Logik blockierte. Es entstanden Konflikte, weil ich dachte, dass Koordinatoren oder andere Mitarbeiter nicht professionell genug waren oder nicht das Richtige taten oder nicht auf dem richtigen Weg waren. Diese nach außen gerichtete Denkweise überlagerte tatsächlich mein eigensinniges Ego, was es mir schwer machte, mit anderen zusammenzuarbeiten. Die eigentliche Tücke dabei war, dass ich diese Dinge nicht sofort an mir sehen konnte, da ich nicht in der Lage war, aus dem Irrgarten meines selbstsüchtigen menschlichen Ausgangspunktes zu entkommen. Genau dieser Ausgangspunkt war das Grundproblem.
Ich konnte erkennen, dass mein Beitrag zu einer Sache begrenzt ist und ich immer Raum für einen reineren Ausgangspunkt zulassen sollte - einer höheren Weisheit des Fa, die ich nicht sofort von meinem geistigen Horizont aus sehen oder verstehen konnte. Wenn jemand eine andere Meinung vertritt oder etwas geschieht, sollte ich meine menschliche Logik nicht verstärken und versuchen, die Situation zu erklären oder sie von meinem begrenzten geistigen Horizont aus zu kritisieren. Stattdessen sollte ich einen Schritt zurückgehen und mich selbst und meinen Ausgangspunkt bewerten und versuchen, meine Sichtweise zu erweitern. Tatsächlich wurde ich durch die Veränderung meines Ausgangspunktes nun nicht mehr durch die gewohnte Realität der menschlichen Logik eingeschränkt und war in der Lage, eine umfassendere Realität zu sehen, die eher von Barmherzigkeit als von Selbstsucht geleitet wurde.
Bei der Kultivierung und der Errettung der Lebewesen weiß ich, dass ich weitherzig sein muss, aber was bedeutet weitherzig? Für mich ist es das fehlende Ego - die Fähigkeit, Dinge aus dem Blickwinkel anderer zu sehen, die Demut, die Gesamtsituation zu sehen und die Offenheit, besser mit anderen Ideen und Konzepten übereinzustimmen, die über mein eigenes Verständnis hinausgehen. Der Ausgangspunkt sollte von den Prinzipien Zhen, Shan und Ren kommen und nicht von der menschlichen Logik. Es ist eine göttliche Art und Weise, die Dinge zu betrachten. Es ist die Manifestation eines barmherzigeren Herzens.
Der Meister sagt:
„Wenn du mit dem Himmelsauge schaust, ohne einen Gedanken zu bewegen ruhig schaust, dann stimmt das, was du siehst; sobald du einen winzigen Gedanken hast, ist alles, was du siehst, falsch. Das ist „Das eigene Herz erzeugt Dämonen“, es heißt auch „Wandlung nach dem Herzen“.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 354)
In der Tat kam es wegen dieser begrenzten, menschlichen Sichtweise in meiner Kultivierung sowie bei der Beteiligung an Projekten zu Verlusten. Ich habe beobachtet, dass viele Mitpraktizierende in anderen Projekten bei diesem Punkt ins Wanken gerieten und am Ende die Projekte verließen. Die Ursache lag darin, dass sie die Dinge auf der Grundlage der Geschäftslogik der alltäglichen Menschen betrachtet hatten. Folglich glaubten sie, dass das Management oder die Mitarbeiter unprofessionell wären, da diese von ihrer Meinung auf ihrer Ebene abgewichen waren. Meiner Ansicht nach liegt das größte Problem tatsächlich darin. Sie betrachteten die Dinge aus dem gleichen Blickwinkel, wie ich es früher getan hatte und sahen die Dinge nur von ihrem eigenen eingeschränkten Standpunkt aus. Deswegen waren sie nicht in der Lage, die Gesamtsituation zu erfassen. Wenn eine solche Denkweise nicht erkannt und geändert wird, kann man leicht gestört werden. Es werden sich dann viele negative Dinge manifestieren, was dazu führt, dass man sich selbst als richtig und andere als falsch betrachtet. Dies ist jedoch ein Trugbild. Bei mir war es am Ende so, dass ich die Gesamtsituation zwar nicht sehen konnte, aber dennoch der Überzeugung war, dass das, was ich sehe, real ist. Ich hatte die Dinge von einem begrenzten menschlichen Ausgangspunkt aus erkannt und mich danach gerichtet. Wenn wir unsere Projekte der Form der Gesellschaft der alltäglichen Menschen anpassen, können wir auch nicht in die Falle geraten, von dieser Form eingeengt zu werden. Denn der wirkliche Fortschritt resultiert aus unserer eigenen Kultivierung und geht über die Grenzen der menschlichen Logik hinaus.
Der Meister sagt:
„Wenn du starke aufrichtige Gedanken hast, werden dir die Gottheiten helfen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2016, 15.05.2016)
Auf meinem Schreibtisch steht ein großes Schild mit der Aufschrift „Harmonie und Kooperation“. Dieses Schild habe ich dort aufgestellt, weil ich denke, dass Harmonie und Kooperation die wichtigsten Dinge in der Projektarbeit sind. Zudem habe ich es dort platziert, weil ich es oft brauche. Wenn ich gerade dabei bin, eine E-Mail an einen Mitpraktizierenden zu verfassen und inhaltlich in eine emotionale Gemütslage drifte, kann ich auf diese zwei Worte schauen und innehalten. So kann ich von den Emotionen loskommen und über meine wahre Rolle in dem Projekt nachdenken. Meine Aufgabe in Projekten ist es, zu harmonisieren und zu kooperieren. Jede andere Handlungsweise, die nicht mit diesen Prinzipien übereinstimmt, hilft dem Projekt nicht, weiter voranzukommen, egal welche Ausreden ich zum Zeitpunkt des Verfassens der emotionalen E-Mail habe.
Harmonie und Kooperation waren nicht immer Prinzipien, die ich leicht annehmen und umsetzen konnte. Im Laufe der zehn Jahre meiner Kultivierung hatte ich oft Schwierigkeiten, mit meinen chinesischen Kollegen zusammenzuarbeiten. Es gab viele Gründe, mit denen ich meine Art, Bedenken zu äußern und mich zu beschweren bei der Zusammenarbeit mit chinesischen Praktizierenden rechtfertigte. Meistens hatten diese Praktizierenden starke kommunistische Faktoren an sich, mit denen sie selbst schwer fertig werden konnten.
Es gab einen konkreten Fall, bei dem ich wirklich das Gefühl hatte, dass ein Koordinator die Dinge nicht gut verstand und auf eine Weise dachte, die ich als "chinesisch" charakterisierte. Dies ist eine Vorstellung, die ich entwickelt habe, wenn ein chinesischer Praktizierender sich nicht nach meiner Wertvorstellung der westlichen Gesellschaft verhält. Alles was diese Praktizierenden taten, wich vollkommen von dem ab, was ich für richtig hielt. Danach spürte ich ein Gefühl der Sorge und Not. Als ich mit einigen anderen Projektmitgliedern gesprochen hatte, glaubte ich, die Situation sei hoffnungslos. Ich hatte das Gefühl, dass es mir unmöglich war, mit diesen Praktizierenden zu kooperieren. Ich war davon überzeugt, dass ihre Ideen unsere Chancen auf ein gutes Ergebnis ruinieren würden.
Als ich am nächsten Tag über meine Denkweise nachdachte, merkte ich, dass vieles davon nicht korrekt war. Der erste auffallende Punkt war, dass die Koordinatoren nicht viel gesagt und ich ihre Worte auf meine eigene Art interpretiert hatte. Ich hatte ihnen nicht wirklich zugehört, sondern ihre Worte sofort negativ beurteilt. Als ich kurze Zeit später mit den Koordinatoren zusammensaß und ihnen zuhörte, wie sie ihre Gedanken ausführlicher erläuterten, merkte ich, dass ich mit allem übereinstimmte, was sie sagten. Nicht nur das - auch der Ansatz, den sie verfolgten, war viel umfangreicher und würde tatsächlich besser funktionieren als der begrenzte Plan, an dem ich festhalten wollte. Mein Problem war, dass ich ihren Worten nicht wirklich zugehört hatte. Ich hatte nicht versucht, sie wirklich zu verstehen. Ich machte mir nicht die Mühe, die Dinge aus ihrer Perspektive zu betrachten und war in meinen eigenen Gedanken und Vorstellungen gefangen. Anstatt zu versuchen, sie zu verstehen, wollte ich nur, dass sie meine Ideen und Worte akzeptierten. Aufgrund meiner Kategorisierung von „chinesischen Praktizierenden“ handelte ich nur nach diesem Bild und interpretierte ihre Gedanken mit meinen falschen Anschauungen. Wie kann das funktionieren? War das harmonisierend? Ist es schon Kooperation, wenn andere mit meinen eigenen Ideen übereinstimmen? Bei diesem Vorfall habe ich eine wertvolle Lektion gelernt: Bei der Zusammenarbeit geht es darum, einander wirklich zu verstehen und das Herz zu öffnen, um eine grenzenlose Perspektive einnehmen zu können.
Im Laufe der Jahre konnte ich tiefere Gründe verstehen, warum ich in dieser Zeit ein westlicher Praktizierender sein darf. Mein Verständnis ist, dass ich als westlicher Praktizierender die Fähigkeit besitze, meine Umgebung auf einzigartige Weise zu harmonisieren. Tatsächlich haben Chinesen und Westler die Möglichkeit, sich in einem Projekt gut aufeinander abzustimmen. Indem ich gelernt habe, mein Barmherzigkeit zu erweitern, besser zuzuhören und zu kooperieren, anstatt auf andere herabzusehen, sehe ich, dass die Kooperation zwischen westlichen und chinesischen Praktizierenden tatsächlich die mächtigste Kraft ist, um diese Gesellschaft zu öffnen und mehr Menschen zu retten.
Für mich liegt der Schlüssel darin, dass wir uns gegenseitig ergänzen. Was ist meine Aufgabe, wenn ich also bei meinen Mitpraktizierenden etwas sehe, das sehr auffällig zu sein scheint? Früher hätte ich begonnen, mich über diese Mitpraktizierenden zu ärgern, mich über sie zu beschweren und auf sie herabzuschauen. Aber werden dabei Lebewesen errettet? Bringt es das Projekt voran? Ist das Harmonie? Ist das Kooperation? Ein Großteil meiner verurteilenden Ausgangslage beruhte auf meinem eigenen Ego oder darauf, dass ich meinen Mitpraktizierenden nicht genug vertraute oder dass ich nicht versuchte, auf die eigentliche Bedeutung ihrer Worte zu hören, um ihre Perspektive wirklich verstehen zu können.
Wenn ich auf diese Weise denke und handle, fühle ich, dass es ähnlich ist wie bei dem Shen Yun Symphony Orchester. Dort werden sowohl die westlichen als auch die östlichen Töne harmonisch vereint und können auf diese Weise gemeinsam ihre Kraft entfalten. Die Kraft ist stärker, als wenn sie getrennt voneinander spielen würden. Wenn ich wirklich in der Lage bin, das umzusetzen, dann spüre ich tiefer, was es bedeutet, ein Körper zu sein.
Ich danke dem Meister! Ich danke meinen Mitpraktizierenden.