(Minghui.org) Meister Li Hongzhi, der Gründer von Falun Dafa, sagte:
„Wenn es schwer zu ertragen ist, versuche doch mal, es zu ertragen; wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 580)
Meister Li lehrte uns auch viel über das universelle Prinzip „ohne Verlust, kein Gewinn“. (ebenda, Seite 131)
Mein Mann und ich sind Falun-Dafa-Praktizierende. Wir denken immer darüber nach, wie wir uns gemäß dem Fa verbessern können.
Unser Fa-Verständnis wurde auf die Probe gestellt, als wir 2009 eine Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin gründeten.
Unsere Klinik befand sich in einer abgelegenen Region, wo es schwierig war, Lebensmittel einzukaufen. Manchmal teilte ein Nachbar seine Lebensmittel mit uns, dadurch wurden wir ziemlich enge Freunde. Der Sohn des Nachbarn besuchte eine Berufsschule. Aber bevor er seinen Abschluss machen konnte, nahmen ihn die Eltern von der Schule, denn er sollte in der Klinik meines Mannes ausgebildet werden.
Mein Mann verfügt über 40 Jahre Erfahrung in der Chinesischen Medizin, aber er wollte nie einen Auszubildenden haben. Vielleicht war es Schicksal, denn irgendwie willigte mein Mann ein, den 17-jährigen Nachbarssohn zu unterrichten. Also zog er bei uns ein und wurde ein Teil unserer Familie.
Entweder hatte der Sohn keine gute Schulbildung erhalten oder er war nur stur, weil er keine Eigeninitiative zeigte und die meiste Zeit damit verbrachte, medizinische Texte zu lesen.
Nach drei Monaten bei uns unterhielten wir uns mit dem Nachbarssohn über Falun Dafa und die Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas. Wir erzählten ihm von der Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens (http://de.minghui.org/cc/88), gaben ihm die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei auf DVD und viele Informationsmaterialien über Falun Dafa.
Bald darauf begann er die Praktik zu erlernen. Fortan verwandelte er sich in einen anderen Menschen: Er wurde ernsthaft, arbeitete sehr hart und reifte schnell heran.
Der Junge war im Alter von 15 Jahren Mitglied der Kommunistischen Partei geworden und beschloss nun, sie zu kündigen. Er war stark auf Gewinn und Profit aus gewesen und hatte hinter unserem Rücken Bargeld und medizinische Bücher aus der Klinik gestohlen. Doch sein Charakter verbesserte sich, als er ein Falun-Dafa-Praktizierender wurde.
Eines Tages kniete er vor meinem Mann nieder und weinte. Er sagte, er habe einen Fehler gemacht und es tue ihm sehr leid. Er gab 600 Yuan (etwa 77 Euro) in bar zurück und die Bücher, die er genommen hatte. Da wurde uns klar, dass er ein wahrer Dafa-Praktizierender geworden war.
Wir behandelten den jungen Mann nicht nur als Auszubildenden, sondern als Familienmitglied und vor allem als Falun-Dafa-Praktizierenden. Wir alle taten die drei Dinge zusammen, sodass er in der Lage war, viele Eigensinne wie Ruhm, Gewinn und Gefühle loszulassen.
Aus verschiedenen Gründen schlossen wir die Klinik und kehrten in unsere Heimatstadt zurück, um dort eine Klinik zu eröffnen. Der junge Mann schrieb sich dann in eine örtliche Krankenpflegeschule ein und machte drei Jahre später seinen Abschluss.
Wir erfuhren, dass er dann aus Angst vor dem Einfluss seiner Familie, seiner Freunde und Mitschüler aufgehört hatte, Falun Dafa zu praktizieren. Das, was er tun sollte, verwirrte ihn und sein Leben wurde chaotisch. Seine Familie sorgte sich um seine Noten und die Kosten seines Lebensunterhalts.
Mein Mann und ich dachten, da wir Praktizierende seien, hätten wir die Verantwortung, ihm zu helfen. In erster Linie brauchte er eine Kultivierungsumgebung und ein stabiles Einkommen. Wir mussten auch die Missverständnisse ausräumen, die seine Familie über Falun Dafa hatte, weil sie glaubte, dass das Praktizieren von Dafa die Probleme ihres Sohnes verursacht hätte.
Wir beschlossen, ihn mit einem Monatsgehalt von 4.000 Yuan (etwa 512 Euro) einzustellen. Hinzu kamen die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, sodass wir 5.000 Yuan (etwa 640 Euro) pro Monat für ihn ausgeben wollten – ein Aufwand, der in unserer Gegend beispiellos war. Aber wir glaubten, dass es wichtiger war, dass er ein gutes Kultivierungsumfeld hatte, damit er sich als Praktizierender verbessern und ein angemessenes Leben führen konnte.
Allerdings tat er nicht die drei Dinge, die ein Praktizierender zuerst tun sollte. Stattdessen widmete er sich ganz seiner Ausbildung und konzentrierte sich darauf, eine ärztliche Zulassung zu erlangen. Als sich seine medizinischen Fähigkeiten verbesserten, war er bald in der Lage, selbständig zu arbeiten.
Mit der Ermutigung von Praktizierenden schloss er sich den Gruppenübungen und dem Fa-Lernen an.
Manchmal ließen wir ihn allein in der Klinik arbeiten. Wir wussten nicht, dass er täglich zwischen 100 und 300 Yuan (etwa 13 bis 39 Euro) aus der Klinik stahl. Als wir das herausfanden, waren wir schockiert und konnten nicht verstehen, wie ein Praktizierender so etwas tun konnte.
Mein Mann und ich tauschten uns darüber aus und kamen zu dem Schluss, dass unsere ursprüngliche Absicht gewesen war, ihm zu helfen. Während der drei Jahre, die er in der Schule gewesen war, hatte er seine Kultivierungsumgebung verloren. Folglich hatte er vergessen, wie man sich kultiviert, und hatte große Angst. Die Anhäufung von drei Jahren Schulgebühren erhöhte den Druck auf ihn. Ohne die Anleitung des Dafa benutzte er unangemessene Methoden, um seine Schulden zu begleichen.
Der Meister sagte:
„Die End-Fa-Zeit bezieht sich nicht nur auf den Buddhismus, sondern darauf, dass viele Räume, die sich unterhalb einer sehr hohen Ebene befinden, verdorben sind. Das End-Fa bezieht sich nicht nur auf das End-Fa des Buddhismus, sondern darauf, dass die menschliche Gesellschaft nicht mehr vom Fa des Herzens, das die Moral erhält, unter Kontrolle gehalten wird.“ (ebenda, Seite 151 f.)
In der heutigen Gesellschaft, wie wir sie verstehen, tun die Menschen für Geld alles.
Unsere Erfahrung mit dem jungen Mann war auch eine Gelegenheit für meinen Mann und mich, uns besser zu kultivieren. Wir schauten nach innen und stellten fest, dass auch wir am Geld hafteten. Wir hatten zwei unverheiratete Kinder und eine Menge Familienausgaben, so dass wir jede Gelegenheit nutzten, um mehr Geld zu verdienen.
Mein Mann und ich waren in dieser Hinsicht gestolpert, aber diese Erfahrung hat es ermöglicht, unsere Eigensinne zu erkennen.
Wir beschlossen, zusammen mit dem jungen Mann das Fa zu lernen, uns mit ihm auszutauschen und ihm zu helfen, seine Mängel zu erkennen. Wir wollten ihn wie unseren eigenen Sohn behandeln, ihm in allen Facetten des Lebens helfen und ihn bei der Kultivierung unterstützen.
Eines Tages kniete er vor uns nieder. Er weinte und sagte, dass es ihm leid tue. Er gab uns 8.000 Yuan (etwa 1.024 Euro) zurück. Und um seinen Druck zu verringern und ihm zu helfen, seine Studienkredite zurückzuzahlen, lieh sich mein Sohn 4.000 Yuan (etwa 512 Euro).
Der junge Mann kniete auch nieder, um vor dem Foto des Meisters die Dafa-Bücher zu lesen. Sechs Monate später nahm er das Praktizieren wieder auf. Wir erzählten niemandem von den Vorfällen, auch seiner Familie nicht.
Aus dieser Erfahrung verstanden wir die Lehre des Meisters auf einer tieferen Ebene.
Der Meister sagte:
„Barmherzigkeit lässt Frühling zwischen Himmel und Erde werdenAufrichtige Gedanken erretten Menschen in der Welt“(Li Hongzhi, Fa berichtigt das Universum, 06.04.2002, in: Hong Yin II)