(Minghui.org) „19 Jahre unablässiger Menschenrechtsverletzungen gegen Falun-Gong-Praktizierende und ihre Familienmitglieder. 19 Jahre Menschenrechtsverletzungen, die das Leben unzähliger, unzähliger Menschen völlig erschüttert und zerstört haben“, sagte Alex Neve, Generalsekretär von Amnesty International Canada am 20. Juli 2018 in seiner Rede vor der chinesischen Botschaft in Ottawa.
Vor 19 Jahren, am 20. Juli, begann die Kommunistische Partei Chinas die Verfolgung von Falun Gong. Mit der Kundgebung wurde die seit 19 Jahren andauernde Verfolgung in China angeprangert und ihr Ende gefordert. Auf Neve folgten als Redner Ludwik Klimkowski, Präsident von Tribute to Liberty, David Kilgour, ehemaliger kanadischer Diplomat, sowie einige Falun-Gong-Praktizierende.
„Dies ist eine Menschenrechtskrise, die sich in China abspielt, aber ihre Auswirkungen auf die Art und Weise, wie sie die Familien berührt und Leid verursacht, sind überall auf der Welt zu spüren“, so Neve weiter.
„Und diese 19 Jahre der Menschenrechtsverletzungen schließen natürlich all dies mit ein: willkürliche Verhaftungen, rechtswidrige Gefängnishaft, Inhaftierungen als Gefangene aus Gewissensgründen, Folter, Misshandlungen, harte, unnachgiebige Haftbedingungen, unfaire Prozesse, Angriffe gegen Menschenrechtsanwälte, die den Mut hatten, sich zu erheben und Falun-Gong-Praktizierende zu verteidigen. Und letztendlich Todesfälle in der Haft – so viele, dass wir sie gar nicht mehr alle zählen konnten.“
Kundgebung vor der chinesischen Botschaft in Ottawa fordert das Ende der Verfolgung von Falun Gong in China.
Alex Neve, Generalsekretär von Amnesty International Kanada, würdigt die Falun-Gong-Praktizierenden für ihre Ausdauer, ihren Mut und ihre Entschlossenheit während der letzten 19 Jahre Leid und Ungerechtigkeit.
Ein Autofahrer zeigt seine Unterstützung für Falun Gong mit einem „V“ für Victory (Sieg).
Wang arbeitet als Software-Ingenieur bei einem High-Tech-Unternehmen in Kanada. Er erlebte den Beginn der Verfolgung am 20. Juli 1999. „Am Tag nach der Bekanntgabe des Verbots von Falun Gong ging ich am frühen Morgen des 21. Juli 1999 zum Staatlichen Büro für Briefe und Besuche“, berichtete er. „Der Bürgersteig war voll mit Falun-Gong-Praktizierenden. Sie standen ganz ordentlich da.
Gegen 10 Uhr morgens kamen viele Busse an. Soldaten stiegen aus und fingen an, Praktizierende zu packen und in die Busse zu stoßen. Die Praktizierenden hielten sich an den Händen, um nicht in die Busse geschleppt zu werden. Aber die Soldaten zerrten sie unter Gewaltanwendung weg und fuhren mit Busladungen von Praktizierenden davon.
Viele Falun-Gong-Praktizierende informierten die Soldaten über Falun Gong. Die Soldaten sprachen nicht, aber ihr Gesichtsausdruck zeigte Mitgefühl. Die Busse brachten die Praktizierenden zum Feng Tai Stadion. Alle wurden dort festgehalten. Die Praktizierenden lasen dort zusammen die Schriften von Falun Gong und tauschten sich miteinander über ihre Kultivierungserfahrungen aus. Gegen 16.00 oder 17.00 Uhr wurden ortsansässige Praktizierende freigelassen. Praktizierende von außerhalb wurden woanders hingebracht.
Am nächsten Tag wurde die verleumderische Propaganda ununterbrochen ausgestrahlt.“
Wang versuchte, die Menschen in seiner Umgebung über die Tatsachen der Verfolgung zu informieren. Im Juni 2001 wurde er verhaftet und in ein Arbeitslager gesteckt. Erst ein Jahr später konnte er das Arbeitslager verlassen. Trotz Folter und Gehirnwäsche gab er seinen Glauben nicht auf.
Er berichtete, dass ein anderer Praktizierender ihn im Arbeitslager gemahnt hatte: „Gib niemals deinen Glauben auf!“ Das hatte ihn inspiriert und ermutigt. Dieser einfache Satz ist bis heute in Wangs Gedächtnis haften geblieben. „Es muss die Kraft des Glaubens sein“, sagte er.
„Kanada muss in seiner Aussage, dass diese 19 Jahre der Menschenrechtsverletzungen ein Ende haben müssen, stark, standhaft und bedingungslos sein. Dass es an der Zeit ist, nicht den Handel an die erste Stelle zu setzen, nicht das Geschäft an die erste Stelle zu setzen und auch nicht die geopolitischen Interessen. Es ist an der Zeit, die Menschenrechte in unseren Beziehungen zu China an die erste Stelle zu setzen, und das schließt die Menschenrechte der Falun-Gong-Praktizierenden im ganzen Land ein“, sagte Neve bei der Kundgebung.
Zum Abschluss seiner Rede drückte er seinen Respekt für die Falun-Gong-Praktizierenden aus: „Ich möchte uns auch daran erinnern, dass es hier um Leid und Ungerechtigkeit geht – wir sollten mit Empörung erfüllt sein. Wir versammeln uns aber auch zu diesem Jahrestag mit unglaublicher Bewunderung und Respekt für die unerschütterlichen, tapferen, entschlossenen und mutigen Falun-Gong-Praktizierenden, die angesichts dieser 19 Jahre der Ungerechtigkeit nicht aufgeben, die sich weiterhin für ihre Rechte und die Rechte ihrer Familien einsetzen. Und aus Kanada senden wir ihnen unseren tiefsten Respekt und unsere uneingeschränkte Solidarität.“
Ludwik Klimkowski, Präsident von Tribute to Liberty
„Die Opfer von Falun Gong und Falun Dafa gehören nicht der Vergangenheit an. Sie sind Opfer von heute. Wir müssen, ja wir müssen uns vor Augen führen, was sie in China durchmachen und das Leid der Familien, die jetzt hier in Kanada leben und sie nicht jeden Tag bei sich haben können, während sie hier leben.“
Tribute to Liberty, gegründet 2008, ist eine kanadische Wohltätigkeitsorganisation, deren Zielsetzung es ist, den Opfern des Kommunismus ein kanadisches Denkmal zu setzen. Ihr Präsident Ludwik Klimkowski erinnerte die Teilnehmer der Kundgebung daran, die Gefahren des Kommunismus nicht zu vergessen.
„Wir alle wissen, dass der Kommunismus den Menschen verbietet, ihr eigenes Leben in Freiheit zu leben, ihren eigenen Zielen nachzugehen und ihre eigene Lebensweise zu haben. Für die Menschen dieser [chinesischen] Botschaft muss das heute aufhören. 19 Jahre sind 19 Jahre zu viel. An euch, meine Freunde, die Geschichte des Überlebens, die Geschichte von Menschen wie euch: der Kommunismus scheitert immer. Das Böse scheitert immer. Tribut an die Freiheit, Tribute to Liberty, wird immer obsiegen.
Sie können jemandes Niere nehmen, Sie können jemandes Leber nehmen, Sie werden nie seine Seele, sein eigentliches Leben nehmen. Ihre Freiheit wird von den Menschen, die hier sind, in Erinnerung behalten und hochgehoben.“
Klimkowski, der sehr dafür ist, dass die Chinesen die Kommunistische Partei und ihre Organisationen verlassen, sagte: „Ich denke, im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts müssen wir sichergehen, dass wir verstehen, dass der Kommunismus auf diesem Planeten keinen Platz mehr hat.“
Der ehemalige kanadische Diplomat David Kilgour fasste seine Ermittlungsergebnisse in Zusammenarbeit mit dem Menschenrechtsanwalt David Matas und dem Enthüllungsreporter Ethan Gutmann zusammen. Ihre Schlussfolgerung war, dass Falun-Gong-Praktizierende in China seit fast zwei Jahrzehnten für ihre Organe getötet werden.
Laut Kilgour erlaubt das seit 2017 geltende kanadische Gesetz „Justice for Victims of Corrupt Foreign Officials Act“, auch bekannt als „Canada's Magnitsky Act“, der Regierung in Ottawa, Sanktionen und Reiseverbote gegen ausländische Beamte zu verhängen, die für schwere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind.
Er zitierte die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland: „Kanada hat weltweit einen guten Ruf als ein Land, das klare und geschätzte demokratische Werte vertritt und sich für die Menschenrechte einsetzt... Dieses neue Gesetz, das im Parlament parteiübergreifend unterstützt wird, ist ein klarer Beweis dafür, dass Kanada alle erforderlichen Maßnahmen ergreift, um auf grobe Menschenrechtsverletzungen und Handlungen von erheblicher ausländischer Korruption zu reagieren.“
Kilgour nannte folgende KP-Beamte, die für schwere Menschenrechtsverletzungen gegen Falun-Gong-Praktizierende verantwortlich sind: Bo Xilai, Wang Lijun, Zhou Yongkang, Zu Shusen und Shen Zhongyang.
„Der erste Schritt in eine bessere Richtung für China besteht darin, die Zwangsentnahme von Organen, den Handel mit Organen und den Organtourismus jetzt zu beenden“, sagte Kilgour. „Selbst wenn nur noch 60.000 Transplantationen pro Jahr in ganz China durchgeführt werden, bedeutet das, dass etwa 150 Menschen pro Tag für ihre Organe getötet werden.“
Kilgour lobte die Falun-Gong-Praktizierenden für ihre gewaltfreie Reaktion auf die brutale Verfolgung.
Shawn Li, der Vorsitzende des kanadischen Falun-Dafa-Vereins, sagte: „Wir fordern das Ende der Verfolgung und die sofortige Freilassung aller Falun-Gong-Praktizierenden, einschließlich der kanadischen Staatsbürgerin Sun Qian und zwölf Familienmitgliedern von Kanadiern.“
Sun ist seit 17 Monaten ohne Gerichtsverfahren in China inhaftiert. Neve erwähnte auch ihren Fall und sagte, dass elf Anwälte aufgrund von Schikanen und Drohungen der KP Suns Verteidigung aufgeben mussten.