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Frauengefängnis Tianjin: Inhaftierte im Koma nach Folter und Zwangsarbeit

7. Juli 2018 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Tianjin, China

(Minghui.org) Völlig dehydriert erwacht Lu Guifen. Es ist 3 oder 4 Uhr morgens am 5. Februar 2018 im Frauengefängnis Tianjin, Nordchina. Ihr gelingt es sich aufzusetzen. Sie bittet um Wasser, kann sich aber nicht bewegen. Schließlich gibt ihr eine Wärterin eine Tasse Wasser. Lu trinkt einen Schluck, bevor sie schließlich das Bewusstsein verliert. Bis heute liegt sie im Koma.

Hinter Lu liegen viele Jahre von Verfolgung, Folter, Zwangsarbeit, ein Schicksal, dass sie mit Tausenden und Abertausenden Falun-Gong-Praktizierenden in China teilt. Dieser spirituelle Weg mit seinen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht wird vom chinesischen kommunistischen Regime mit allen staatlichen Mitteln unterdrückt.

Es ist sechs Jahre her, als Lu im März 2012 in die Fänge der lokalen Polizei im Bezirk Beichen, geriet. Zu diesem Zeitpunkt wütet die Verfolgung bereits über ein Jahrzehnt in China.

Familie wird erpresst, Sohn ausgetrickst

Für Lu folgten nun Tage fürchterlichster Folter. Sie entwickelte Herzbeschwerden und litt unter Symptomen eines Schlaganfalls. Bald benötigte Lu dringend medizinische Hilfe. Die verantwortliche Gefängnisleitung verwehrte dennoch die Haftaussetzung, bis man ihrer Familie schließlich 18.000 Yuan erpresste, um sie schwer krank nach Hause zu entlassen. Nun war Lu, wenn auch krank, wenigstens zu Hause. Doch dieses geringe Glück sollte nur von kurzer Dauer sein. Auch für ihren Sohn, der nach dem frühen Tod seines Vaters allein von ihr aufgezogen wurde.

Am 5. Dezember 2012 teilte die örtliche Polizei Lu mit, dass sie sich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen müsse und kam, um sie abzuholen. Der Sohn bat die Polizei, sie begleiten zu dürfen. Ihm wurde erlaubt in den Dienstwagen zu steigen, aber nur, um ihn wegen seiner Mutter in Sicherheit zu wiegen. Noch vor Fahrtantritt wird er aus dem Auto gelockt und die Polizei entführt seine Mutter ein zweites Mal.

Jeden Tag 18 Stunden stehen

Lu wird unrechtmäßig zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Im Frauengefängnis von Tianjin foltert man die neuen Gefangenen, die Falun Gong praktizieren, in dem man sie von 5 Uhr bis 23 Uhr stehen lässt. Weigern die Frauen sich, Erklärungen zu unterschreiben, dass sie auf ihren Glauben verzichten, werden die 18 Stunden noch verlängert.

Schwere Zwangsarbeit - Missbrauch

An diese Zeit schließt sich für gewöhnlich eine Phase der Zwangsarbeit an. Das bedeutet zwölf Stunden und mehr Anstrengungen ohne jeglichen Lohn. Im Gegenteil drohen härtere Strafen, sollte man sein Pensum nicht schaffen. Das bedeutete dann erneut weniger Schlaf. Hinzu kommen weitere Schikanen, wie eine eineinhalbstündige Nachtschicht, oder “Unterricht“, der bis morgens um 4:00 Uhr dauerte, um vom Schlafen abzuhalten. Es gibt kaum Zeit zum Ruhen.

Im November 2017 sei sie von inhaftierten Praktizierenden gesehen worden. Sie habe kaum laufen können und sei gezwungen worden, unbekannte Medikamente zu nehmen, hieß es. Inzwischen haben Insider durchsickern lassen, Lu sei dort regelmäßig missbraucht worden.