(Minghui.org) Vier Frauen aus dem Kreis Jintang wurden gemeinsam vor Gericht gestellt. Als Falun-Gong-Praktizierende [1] hielten sie an ihrem Glauben fest. Drei von ihnen wurden am Ende der Verhandlung deswegen zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Wu Chunlan, 54, Guo Qingcheng, 74, Jiang Yilin, etwa 70, und Tang Xiaoyan, 55, waren im September 2016 getrennt verhaftet worden. Mit Ausnahme von Tang wurden die anderen drei Frauen später auf Kaution oder zur medizinischen Behandlung freigelassen.
Am 26. Juli 2018 erschienen die Frauen vor dem Kreisgericht Jintang.
Wus Familie hatte versucht, einen Anwalt mit ihrer Verteidigung zu beauftragen. Aber das örtliche Büro 610 [2] bedrohte sie deswegen und wies seinerseits einen Anwalt an, ein Schuldgeständnis für Wu einzureichen.
Ob die anderen drei Frauen einen Rechtsbeistand hatten, ist derzeit unklar.
Die vier Praktizierenden durften nicht selbst aussagen. Sie durften nur die Frage beantworten, ob sie noch Falun Gong praktizierten.
Während des Prozesses bat Guo darum, die Toilette benutzen zu dürfen. Auf dem Weg dorthin wurde sie ohnmächtig und musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Der Vorsitzende Richter verkündete am Ende der Verhandlung die Verurteilung von Guo (in ihrer Abwesenheit), Wu und Jiang.
Wu erhielt acht Jahre und eine Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) [3]. Guo und Jiang erhielten jeweils sieben Jahre und eine Geldstrafe von 7.000 Yuan (ca. 910 Euro) [3]. Für alle drei wurde bestimmt, dass sie die Haftstrafen außerhalb des Gefängnisses absitzen sollten.
Der Richter fällte kein Urteil über Tang. Er ordnete an, sie zurück in das örtliche Untersuchungsgefängnis zu bringen.
Am 9. September 2016 war Wu zu Hause, als mehr als zwei Dutzend Polizisten mit gezogenen Waffen einbrachen. Sie wurde einen Monat lang im Untersuchungsgefängnis des Kreises Bi festgehalten, bevor sie ins Untersuchungsgefängnis Qixian verlegt wurde.
Ihr Mann, der zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung im Krankenhaus lag, konnte nach der Verhaftung seiner Frau die Arztrechnungen nicht bezahlen. Er musste das Krankenhaus verlassen und starb am 16. Dezember 2016. Fünf Tage später hatte Wu einen Schlaganfall und wurde ins Krankenhaus von Chengdu gebracht. Später wurde sie ins Kreiskrankenhaus Jintang verlegt.
Am 2. Januar 2017 kam Wu gegen Kaution frei. Zum Zeitpunkt ihrer Entlassung hatte sie kein Gefühl auf einer Seite ihres Körpers.
Tang ist seit 2012 in Rente; sie hatte vorher bei der Panzhihua Steep Group gearbeitet. Am 13. September 2016 verhaftete die Polizei sie zu Hause. Am folgenden Nachmittag ging der Polizist Chen Li zurück, um ihre Wohnung erneut zu durchsuchen, und beschlagnahmte 1.126 Yuan (ca. 145 Euro) [3] in bar, einen Laptop, eine Computerzubehörbox, Tangs Handy und ihren Ausweis.
More than 20 Practitioners Arrested in Jintang County in Recent Monthshttp://en.minghui.org/html/articles/2016/11/28/160117.html
[1] Falun Gong ist ein buddhistischer Kultivierungsweg, den Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt hat. Er verbreitete sich rasant und viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praxis – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral erhöhen und ihre Gesundheit verbessern. In China wird er jedoch seit 1999 durch das kommunistische Regime verfolgt.
[2] Das Büro 610 ist eine außergerichtliche Behörde, die mit der Ausrottung von Falun Gong beauftragt ist und die Macht hat, das Justizsystem außer Kraft zu setzen.
[3] Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.