(Minghui.org) Ich bin ein Kultivierender und kümmere mich um technische Dinge. Wie viele andere, die sich mit Computern auskennen, werde ich von Mitpraktizierenden gut behandelt. Aber eine Mitpraktizierende ist anders. Sie fragt mich oft nach meiner persönlichen Kultivierung. Zum Beispiel: „Lernst du jeden Tag eine Lektion?“, „Wann stehst du auf, um die Übungen zu machen?“, „Gehst du raus, um Menschen zum Austritt aus der Partei und ihren Unterorganisationen zu bewegen?“ und „Schaffst du es, pünktlich die aufrichtigen Gedanken auszusenden?“.
Wenn ich mich gerade in einem guten Zustand befand, beantwortete ich ihr solche Fragen. Wenn ich gerade nicht sehr fleißig bei der Kultivierung war, fühlte ich mich genervt. Ich fand, dass sie ständig auf meine Schwächen hinwies. Ich dachte: „Ich bin so weit gereist und gebe mir Mühe, deinen Computer zu reparieren. Aber du stellst dauernd solche Fragen.“ Ich sagte nichts zu ihr, war aber innerlich unausgeglichen.
Ich gehe regelmäßig zu den Mitpraktizierenden in meiner Umgebung, um ihnen bei ihren Computern und Druckern zu helfen. Jedes Mal, wenn das Problem beseitigt war, lobten sie mich dafür und ich freute mich sehr darüber. Obwohl ich mich ermahnte, keinen Frohsinn entstehen zu lassen, genoss ich es. Wenn ich jedoch zu der oben genannten Praktizierenden gehen musste, fühlte ich mich unwohl.
Meine Vernunft sagte mir, dass ich zu ihr gehen sollte, um wie bei den anderen nachzusehen, ob sie Probleme hatte. Aber sie stellte mir jedes Mal viele Fragen. Es ging um meine Schwächen bei der Kultivierung und auch um meine Familie. Außerdem tat mir jede ihrer Fragen weh. Eines Tages konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Ich kritisierte sie, dass sie Geltungssucht habe, und warf ihr vor, sich selbst bestätigen zu wollen und sich als gute Kultivierende zu fühlen. Außerdem wolle sie ihre Stärken mit den Schwächen der anderen vergleichen. Auch wisse sie meine Bemühungen nicht zu schätzen.
Überraschenderweise hörte sie mir ruhig zu. Sie sah etwas geschockt aus und antwortete nur mit ein oder zwei Sätzen. Sie fand nicht, dass sie etwas falsch gemacht hatte.
Als ich nach Hause zurückkam, schaute ich mit ruhigem Herzen nach innen und suchte die Ursache bei mir. Dabei erkannte ich, dass ich ein großes Problem hatte. Meine Abneigung gegenüber dieser Praktizierenden dauerte schon lange an. Ihre Fragen bewertete ich als Angriff, versuchte aber nicht, sie mit den Fa-Grundsätzen zu verstehen.
Der Meister erklärte:
„Also, wenn wir beim Praktizieren den Engpass nicht durchdringen können oder das Qi nicht herunterkommen kann, sollen wir die Ursache dafür immer bei unserer Xinxing suchen, ob wir zu lange auf jener Ebene verweilt haben und unsere Xinxing erhöhen sollten!“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 323)
Als ich noch einmal über ihre Fragen nachdachte, kam mir der Gedanke, ob der Meister mir wohl durch ihren Mund Hinweise gegeben hatte. Warum hatte ich das Gefühl, dass ihre Fragen auf meine Schwächen abzielten? Das lag doch daran, dass ich es nicht gut gemacht hatte. Ich hatte in bestimmten Aspekten bei der Kultivierung nachgelassen! Wenn ich auf technische Probleme stieß, vernachlässigte ich oft das Fa-Lernen. Manchmal lernte ich das Fa zwei oder drei Tage nicht. Wenn ich den Zeitpunkt zum Aussenden der aufrichtigen Gedanken verpasst hatte, ließ ich es oft einfach sein.
Der Meister erklärte:
„Die alten Mächte haben für alle Dafa-Schüler eine Reihe von ihren Dingen arrangiert, wenn also ein Dafa-Schüler nicht den Erfordernissen des Meisters entspricht, muss er den Arrangements der alten Mächte folgen.“ (Li Hongzhi, Klar sein, 8.05.2004, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)
Ich war meilenweit entfernt von den Anforderungen des Meisters! Es wäre schrecklich, wenn ich es nicht gut machen würde.
Dann erinnerte ich mich an meine Meinung über diese Mitpraktizierende. Ich hielt sie für jemanden, der eine starke Abhängigkeit hatte und computertechnisch sehr langsam lernte. Manchmal empfand ich sogar Verachtung ihr gegenüber. Das waren doch alles schlechte menschliche Anschauungen! Ich überlegte weiter und bemerkte dann viele gute Seiten an ihr. Sie achtete zum Beispiel sehr auf das tägliche Fa-Lernen und Praktizieren der Übungen. Sie kooperierte gut mit Mitpraktizierenden, um die Informationsmaterialien zu verteilen und die Fakten über Falun Dafa zu erklären. Außerdem achtete sie darauf, regelmäßig aufrichtige Gedanken auszusenden. Ich erinnerte mich an einen ihrer Sätze: „Wenn man den Zeitpunkt zum Aussenden der aufrichtigen Gedanken einmal verpasst hat, kommt dieser Zeitpunkt nicht wieder. Deshalb muss man auf das Aussenden achten.“
Der Meister erklärte:
„Es wäre gut, wenn sie das, was sie bei anderen gesehen haben, umdrehen, um in sich selbst nachzusehen.“ (Li Hongzhi, Ein Dialog mit der Zeit, 03.07.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
„Fa lernen, Fa erhalten,Das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen“ (Li Hongzhi, Solide kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)
Warum konnte ich die gute Seite der Mitpraktizierenden nicht sehen? Als ich meine Probleme gefunden hatte, beschloss ich, sie zu lösen und tauschte mich mit ihr aus. Wir konnten beide den Standpunkt des anderen verstehen und unsere eigenen Schwächen finden. Wir diskutierten auch darüber, wie wir es besser machen können. Wir sind beide froh, dass wir unsere Xinxing erhöht haben und nun besser kooperieren können.