(Minghui.org) In dieser Spezialsammlung veröffentlichen wir in regelmäßigen Abständen Auszüge aus besonders wertvollen Erfahrungsberichten. Die Texte stellen die Essenz von Kultivierungserfahrungen zu verschiedensten Themen dar.
Vor einiger Zeit sprach ich mit einem Mitpraktizierenden, der gerade aus dem Gefängnis entlassen worden war. Die Behörden behaupteten, dass er der „Hauptkoordinator“ für mehrere Provinzen sei. Deshalb wurde er besonders schlimm verfolgt, sodass er an seine Grenzen kam. Natürlich war die Behauptung, er sei ein Hauptkoordinator, eine Lüge. Die Beamten, die diese Bezeichnung erfunden hatten, wollte dadurch mehr Anerkennung von ihren Vorgesetzten erhalten.
Allerdings wurde dabei auch eine Lücke von diesem Mitpraktizierenden ausgenutzt. Im Gespräch fragten wir ihn, ob er sich vielleicht nicht doch wünsche, Hauptkoordinator zu sein. Er schwieg. Später erzählte ein anderer Praktizierender, dass der Grund für seine jahrelange Verfolgung der sei, dass er sich selbst für zu wichtig gehalten habe. Er hatte vergessen, dass eigentlich alles vom Meister erledigt wird.
Wir fanden, dass der Praktizierende jetzt wirklich wach und vernünftig geworden war. Ähnliche Probleme haben wir in den letzten Jahren von mehreren verfolgten Praktizierenden gehört, die vorher Koordinatoren gewesen waren. Sie sagten: „Ich dachte, dass diese Region ohne mich nicht funktionieren würde. Aber nach jahrelanger Verfolgung kam ich zurück und habe gesehen, dass nichts vernachlässigt wurde. Erst da erkannte ich, dass meine Meinung falsch war. Die Falun-Dafa-Jünger bilden eine Einheit. Es reicht vollkommen, dass der Meister und das Fa da sind. Egal, welche einzelne Person weg ist, die Einheit funktioniert dennoch weiter …“
Die Mitpraktizierenden verstanden durch ihre Erlebnisse, dass es sehr gefährlich ist, wenn man sich zu wichtig nimmt und sich für besser als andere hält. Wenn man meint, dass eine Region oder mehrere Regionen ohne einen selbst nicht funktionieren würden und man dann den Meister und das Dafa vergisst, ist das ebenfalls gefährlich. Solche Praktizierenden machen sich „Sorgen“ und haben kein Vertrauen in die Mitpraktizierenden. Sie vergessen, dass sich der Meister um alle Praktizierenden kümmert. Außerdem wollen sie andere kontrollieren und kultivieren. Im Grunde genommen stellen sie sich damit über den Meister und das Dafa.
Die verfolgten Mitpraktizierenden haben bereits erkannt, dass ihr starkes Ego eine große Lücke darstellt, die das Böse für die Verfolgung ausgenutzt hat. Sie waren dabei, sich selbst zu bestätigen, anstatt das Dafa. Sie hielten sich für sehr wichtig und vergaßen, dass es der Meister ist, der alles erledigt.
Ich erkannte meinen Fehler und korrigierte ihn. Der Meister hat erklärt:
„Der Sprachstil, Gutherzigkeit bei der Arbeit und dazu die Argumente können das Menschenherz ändern, aber niemals Befehle.“ (Li Hongzhi, Klar und wach, 13.06.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Geduldig riet ich meinem Sohn, solche Spielhallen wenig oder gar nicht zu besuchen. Außerdem solle er seine Energie zum Lernen verwenden. Ich lernte das Fa mit ihm zusammen und lehrte ihn, nach den Anforderungen des Meisters zu handeln und entsprechend den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit, Nachsicht“ ein guter Mensch zu sein. Neben gutem Zureden achtete ich auch auf mein eigenes Verhalten. Egal wie ungerecht ich behandelt wurde, war ich darauf bedacht, dass mein Sohn nicht von den Problemen der Erwachsenen beeinflusst wurde. Ich achtete besonders darauf, seine Dankbarkeit zu fördern.
Mein Sohn war bereits süchtig danach, sich mit den Spielautomaten zu vergnügen. Er konnte die Sucht nicht auf der Stelle ablegen. So machte ich einen Plan mit ihm und kontrollierte die Umsetzung: Am Anfang durfte er einmal pro Woche spielen, später dann nur noch einmal pro Monat. Ich forderte ihn auf, sich zu beherrschen und nicht verführen zu lassen. Am besten wäre es, wenn er gar nicht spielen und auch nicht daran denken würde. Um seine Aufmerksamkeit vom Spielen abzulenken, besuchte ich mit ihm oft die Bibliothek. Ich sorgte auch anderweitig für Beschäftigung, ganz gleich, was ich sonst noch zu tun hatte. Manchmal gingen wir kurz auf Reisen, machten Picknick oder grillten. Ich tat mein Bestes, um seine normalen Bedürfnisse zu erfüllen.
Ich stellte auch keine Anforderungen an seine Noten, achtete jedoch sehr auf seine Prüfungen. Egal ob es um kleine oder große Prüfungen ging – sobald er die Ergebnisse mit nach Hause brachte, kontrollierte ich sie mit ihm zusammen. Wir analysierten gemeinsam die Gründe für gute und schlechte Noten. Ich schrieb auch Anmerkungen für seine Lehrer darauf. So konnte mein Sohn unter der Anleitung von Dafa viele seiner Probleme beseitigen. Fortan konzentrierte er sich auf das Lernen und seine Noten verbesserten sich deutlich. Später konnte er eine gute Universität besuchen und dort seinen Masterabschluss machen. Danach fand er eine passende Arbeit mit einem ordentlichen Einkommen.
Nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 lernte ich einige Praktizierende kennen, die ebenfalls in Peking wohnten. Zwei von ihnen waren verfolgt, inhaftiert und später wieder freigelassen worden. Diese beiden hatten seit langem ein jähzorniges Temperament. Wenn sie ärgerlich wurden, war ihr Ton nicht mehr gutherzig. Insbesondere waren sie ungeduldig gegenüber den Menschen in ihrer Nähe, so dass die Atmosphäre in ihrer Familie sehr angespannt war. Die Aufklärung der Menschen über Falun Dafa lief bei ihnen auch nicht besonders gut. Wenn der Jähzorn hochkam, hatten sie keine Ausdauer und neigten dazu, andere zu kritisieren. Wenn man nicht geduldig ist, kann man den Knoten im Herzen eines Menschen nicht lösen. Dann kann man die Zusammenhänge auch nicht tiefgehender erklären, das ist sehr bedauerlich.
Früher hatte ich den Jähzorn nicht für so wichtig gehalten. Wenn ich ihn bei Mitpraktizierenden sah, zeigte ich ihn nicht auf. Ich dachte, dass die Probleme mit der Erhöhung in der Kultivierung von sich aus verschwinden würden. Aber bei der Kultivierung gibt es keine Kleinigkeiten. Die Faktoren, die hinter dem Jähzorn stecken, sind nicht gutherzig. Zum Beispiel geht man an die Decke, wenn man Kritik hört; man erledigt Dinge nicht gewissenhaft und will nur schnelle Ergebnisse erzielen. Man hält sich für sehr wichtig und verachtet andere, so dass man ihnen gegenüber keine Geduld aufbringen mag.
In China gibt es die Sprichworte: „Keine Arroganz, kein Ärger“ und „Nachtsicht statt Wut und Eile“. Jähzorn hängt oft mit Arroganz zusammen. Wenn man sich ärgert, kann von Nachsicht nicht mehr die Rede sein. Das widerspricht den Fa-Grundsätzen „Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit, Nachsicht“. Wenn dieser Zustand lange anhält und man sich nicht berichtigt, wird man in eine Sackgasse geleitet, die die alten Mächte arrangiert haben.