(Minghui.org) In den letzten sechs Monaten kam es immer wieder zu Störungen, als ich mit Praktizierenden in zwei Projekten zusammenarbeitete. Ich meinte, dass ihre technischen Fähigkeiten mangelhaft seien. Sie lehnten meine Idee ab, die ich für besser hielt. Das hinderte mich meiner Meinung nach daran, meine Fähigkeiten einzusetzen, und beeinflusste das Gesamtergebnis der Projekte negativ. Meine Haltung wurde auch negativ. Als ich in meiner Arbeit mehr zu tun hatte, hatte ich kaum noch Einfluss auf diese Projekte.
In unserer Gegend ist vor Kurzem ein Praktizierender gestorben. Er meinte immer, dass er sich gut kultiviert und viel getan hätte, um Falun Dafa zu bestätigen, sodass er sich weigerte, den Vorschlägen der anderen Praktizierenden zuzuhören. Er rührte sich nur, wenn er das Fa lernte.
Er war ein fleißiger Praktizierender gewesen, dennoch bekam sein Körper Krankheitssymptome. Am Ende litt er große Qualen und starb. Ich erlebte den ganzen Prozess mit. Ich spürte, dass er, obwohl er einige Dinge getan hatte, um Falun Dafa zu bestätigen, dies als seinen Verdienst ansah. Er meinte auch, dass ihm die anderen unterlegen seien. Schritt für Schritt ließ er es zu, dass dämonische Störungen seinen Geist beherrschten. So verlor er sein Leben.
Als Praktizierende wissen wir: Wenn wir bei jemandem einen Eigensinn erkennen, müssen wir bei uns selbst schauen, ob wir einen ähnlichen Eigensinn haben. Mir wurde klar, dass auch ich wegen meiner Erfolge übermäßig stolz auf mich war. Ich hielt viel von mir. Dabei wusste ich doch, dass mir der ganze Ruhm nicht gehörte, weil ich all diese Dinge ohne die Hilfe des Meisters nicht erreicht hätte. Dennoch dachte ich häufig darüber nach, was ich in all den Jahren getan hatte, um Falun Dafa zu bestätigen, und im Unterbewusstsein verglich ich oft meine Fähigkeiten mit jenen der anderen Praktizierenden. Ich fing an, mich selbst sehr wertzuschätzen und auf andere herabzublicken.
Vor ein paar Tagen sagte mir ein Praktizierender, dass die Produkte von einem der Projekte, an denen ich beteiligt war, besonders gut seien. Ich teilte diesen Eindruck nicht. Ich meinte, dass sich die Qualität des Projekts deutlich verschlechtert habe, seitdem ich kaum noch an dem Projekt beteiligt war. Aber der Praktizierende erwiderte, dass er die Qualität wirklich als sehr gut empfinde und dass es bei der Errettung der Lebewesen helfen würde.
Als ich seine Worte hörte, war ich beschämt. Weil meine Gedanken negativ waren, bewertete ich das Produkt als minderwertig. In der Tat sah das Ergebnis sehr gut aus – die Menschen würden sich davon angezogen fühlen und errettet werden. Ich dachte bei mir: „Entwickle ich dämonische Störungen in meinen Gedanken?"
Der Meister sagte:
„Wenn jeder glaubt, dass er sehr tüchtig ist; wenn alle glauben, dass sie große Fähigkeiten haben; wenn alle meinen, sie hätten recht, und sie sich festfahren, dann haben diejenigen, die festgefahren sind, ein Problem. Was er in seinen Gedanken denkt: Mit dieser meiner Methode kann man es noch besser für Dafa machen. Er wird auf keinen Fall denken: Ich bin gerade dabei, mich zu Schau zu stellen. Jedoch werden die alten Mächte diesen Punkt, dass er festgefahren ist, packen und ihn ständig verstärken - du hast recht, du hast recht, du hast es bestimmt richtig gemacht! Deshalb ist er in diesem Moment nicht klar im Kopf. Ich denke, wenn man wirklich vernünftig über sich selbst nachdenkt und über die Meinungen der anderen nachdenkt, dann kann man die Sachen auch gut machen. Warum denkt man in diesem Moment nicht über sich selbst nach? Habt keine Angst davor, die Chance zu verlieren, dass eure eigene Methode angewandt wird, noch weniger soll man ein respektloses Herz hegen.
Eine Gottheit achtet nicht darauf, ob deine Methode genommen wird oder nicht, in diesem Moment achtet er darauf, ob du deinen Eigensinn losgelassen hast oder nicht. Wenn du ihn losgelassen hast, obwohl deine Methode nicht verwendet wurde, wenn du ihn bei dieser Sache losgelassen hast und wenn du sogar dabei hilfst, um die Sache besser zu machen, dann hast du dich eben erhöht, so kannst du also die Ebenen erhöhen. Was ist Kultivierung? Das ist doch eben Kultivierung. Du hältst auf Biegen und Brechen an deinem fest, du willst unbedingt deines durchsetzen, es sieht zwar aus, als ob du es für das Fa tust, in Wirklichkeit ist es unvernünftig, man hat sich nicht wirklich hineinversetzt und darüber nachgedacht und von vorne bis hinten besser überlegt. Natürlich geht es nicht, wenn man wirklich nicht allseitig über die Sache nachgedacht hat, sodass Verluste fürs Dafa verursacht werden. Noch weniger geht es, wenn man sieht, dass Eigensinn oder unreine Gesinnungen im Spiel sind. Deshalb sollt ihr im Fa reifen.“ (Li Hongzhi, Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003, 15.02.2003 in Los Angeles)
Es war lange her, dass ich diese Fa-Erklärung gelesen hatte. Als ich sie wieder las, war ich schockiert. Nachdem ich mir eine Meinung gebildet hatte, zweifelte ich nie an meinem Urteilsvermögen. Ich meinte wirklich, dass es für jeden offensichtlich sein musste, dass die professionellen Fähigkeiten der anderen Praktizierenden mangelhaft waren. Jetzt habe ich erkannt, dass die alten Mächte meine Gedanken verstärkt hatten: „Du hast recht. Du hast so recht!“
Obwohl ich mehrere Dinge getan hatte, um das Fa zu bestätigen, sollte ich mich nicht auf sie konzentrieren. Dinge zu tun, ist nicht mit Kultivierung gleichzusetzen. Es bedeutet auch nicht unbedingt, dass man sich gut kultiviert hat. Wenn wir an den Dingen festhalten, die wir getan haben, kann dieser Eigensinn vom Bösen ausgenutzt werden.
Jetzt verstehe ich, warum Bescheidenheit in alten Zeiten als eine der höchsten Tugenden galt. In der westlichen Kultur gibt es die Redensart: „Stolz macht aus den Engeln Teufel“ (nach Augustinus).
Dies ist mein persönliches Verständnis. Ich habe das als Warnung für mich und andere Praktizierende mitgeteilt. Bitte weist mich freundlich auf Unpassendes hin.