(Minghui.org) Ich komme aus Changchun, der Heimatstadt von Li Hongzhi, dem Meister von Falun Dafa. 20 Jahre lang habe ich mit taiwanischen Praktizierenden zusammengearbeitet. Ich bin beeindruckt von ihrem Engagement und wünsche mir auch solch ein offenes Kultivierungsumfeld, wie sie es haben.
Ende 1997 besuchten 83 Praktizierende aus Taiwan, Indonesien und Kanada für sechs Tage die Stadt Changchun. Ich war Teil des Empfangsteams.
Die Temperatur betrug -10 Grad. Die Praktizierenden aus Taiwan trugen nur leichte Kleidung, da sie kein kaltes Wetter kannten, deshalb gaben wir ihnen unsere Winterkleidung.
Am chinesischen Neujahrstag gingen die Praktizierenden aus Changchun zum Kulturplatz, um dort die Übungen zu machen. Die Praktizierenden aus Taiwan schlossen sich uns an. Für sie war es kalt. Einige von ihnen hatten noch nicht einmal Handschuhe dabei, aber sie alle absolvierten die Übungen. Während der Übungen wurde es stürmisch und später schneite es immer stärker. Unsere Gäste waren beeindruckt, da sie noch nie Schnee gesehen hatten.
Wir organisierten viele Aktivitäten für sie: Fa-Lernen in der Gruppe, die Übungen, den Erfahrungsaustausch, Videos der Ersten Fa-Konferenz der Praktizierenden aus Changchun ansehen, eine Falun Dafa-Vorführung für alltägliche Menschen, einen Besuch im Mingfang-Palast, wo der Meister Fa-Vorträge gehalten hatte, sowie die Geschichten von erfahrenen Praktizierenden über die Übungsstunden des Meisters im Triumph-Park.
Um die Zeit der taiwanischen Praktizierenden zu sparen, kochten die Praktizierenden aus Changchun bei sich daheim Mittag- und Abendessen und brachten es ihnen mit. Wir erlebten viel gemeinsam und redeten und redeten jeden Tag miteinander. Sie waren beeindruckt von dem Kultivierungsgeist der Praktizierenden aus Changchun, wie sie das Fa rezitieren konnten und wie sie Falun Dafa in der Öffentlichkeit bekannt machten.
1997: Die Praktizierenden aus Taiwan besuchen den Mingfang Palast und die Jilin Universität.
Am 3. Januar 1998 brachten wir sie von ihren Hotels zum Flughafen. Unterwegs sahen sie viele Menschen die Dafa-Übungen machen und große „Falun Dafa“-Transparente an den Bäumen und entlang der Straße.
Praktizierende aus Changchun verabschieden die taiwanischen Praktizierenden am Flughafen.
Im Jahr 1999 verbot die Kommunistische Partei Chinas Falun Dafa. Danach konnten wir Falun Dafa in Festlandchina nicht mehr offen praktizieren.
Als meine Schule Anfang 2000 einen Lehrer-Austausch mit Taiwan machte, war ich begeistert und hoffte, dort einen taiwanischen Praktizierenden aus dem Bildungsbereich zu treffen, mit dem ich schon einmal zusammengearbeitet hatte. Dazu kam es allerdings nicht, weil man mir als Falun-Dafa-Praktizierender die Ausreise verweigerte.
Als meine Kollegen von der Reise zurückkamen, zeigten sie mir Bilder von taiwanischen Praktizierenden bei den Falun-Dafa-Übungen. „Schau! Das sind alles deine Praktizierenden, so viele. Dort ist es ganz anders als hier, sie leben dort in Freiheit.“
Vor ein paar Jahren traf ich auf dem Lebensmittelmarkt eine Nachbarin. Sie packte meinen Arm und sagte aufgeregt: „Ich war in Taiwan. An jeder Sehenswürdigkeit gab es dort Falun-Dafa-Praktizierende. Große Plakatwände und große Bilder zeigen, wie Praktizierende in China gefoltert werden oder man ihnen sogar ihre Organe entnimmt. Es ist schrecklich. Es ist genau so, wie du gesagt hast.“
Kurz nachdem die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei veröffentlicht worden waren, erhielt ich einen Anruf von einer Praktizierenden aus Taiwan, Hong Mei. Sie wollte die Menschen in Festlandchina über den bösartigen Charakter der Kommunistischen Partei informieren.
Ich erklärte ihr, dass ich schon darüber Bescheid wisse, da ich Falun-Dafa-Praktizierende sei. Ich gab ihr ein paar Telefonnummern meiner Freunde – unter ihnen die eines Freundes meines Mannes, der von der KP während des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens verfolgt worden war und sich an der Partei rächen wollte. Allerdings wollte er die KP nicht verlassen, obwohl ich oft mit ihm darüber gesprochen hatte.
Am nächsten Tag ging ich in sein Büro. Als ich die Tür öffnete, begrüßte er mich mit einem Lächeln und sagte: „Hong Mei aus Taiwan hat mich gestern angerufen. Wir haben über 30 Minuten miteinander geredet. Jetzt habe ich die Partei verlassen.“ Ich bewundere Hong Meis Weisheit, dass sie ihn in einer halben Stunde überzeugen konnte.
In diesem Jahr konnte ich Taiwan besuchen und mir die Shen-Yun-Aufführung live ansehen. Als der Tour-Bus auf der Autobahn war, sah ich viele große Schilder mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“. An jedem landschaftlich reizvollen Ort erblickte ich Plakate, die Praktizierende aufgestellt hatten. Es war sehr bewegend.
Die Plakatwände der taiwanischen Praktizierenden informieren über die Verfolgung von Falun Dafa durch die KP.
Die taiwanischen Praktizierenden erklären den Touristen aus Festlandchina hingebungsvoll, was Falun Dafa wirklich ist und wie es in China verfolgt wird. Da der Sonne-Mond-Teich weit von der Stadt entfernt liegt, haben Praktizierende ein Haus in der Nähe gemietet, so dass sie dort immer präsent sein können.
Vor dem Nationalpalastmuseum sah ich Praktizierende im Regen sitzen. Vor der Shilin Official Residence (Residenz des ehemaligen Präsidenten der Republik China Chiang Kai-shek) hielten sie im Regen ein Transparent und riefen immer wieder: „Falun Dafa ist gut!“
Der Sonne-Mond-Teich ist sehr schön, mit blauem Wasser und einem blauen Himmel darüber. Er ist von lila- und rosafarbenen Kirschblüten umgeben.
Der Meister schrieb im Jahr 1997 das Gedicht „Den Sonne-Mond-Teich besuchen“:
„Ein Teich klares Wasser, Rauch, bunte Wolken, einige Lichtstrahlen gespiegelt, In chaotischer Welt, schwer, allein und schön sein.“ (Li Hongzhi, Den Sonne-Mond-Teich besuchen, 17.11.1997, in: Hong Yin I)
Ich habe gehört, dass der Meister damals entlang der taiwanischen Küste reiste, um die Umgebung zu reinigen. Ich erinnere mich, dass der Meister, als er in Changchun anfing, das Dafa zu unterrichten, ebenfalls ein paar Kreise um die Stadt zog, um die Umgebung zu reinigen.
Im Nationalpalastmuseum bestaunten wir jeden einzelnen der Kunstschätze. Als der Meister das Museum besuchte, nahm er keinen Fremdenführer mit. Stattdessen erklärte er den Praktizierenden persönlich die Geschichte dieser Schätze: wie sie hergestellt wurden und wie man sie schätzte.
Wir besuchten die Wufeng Agricultural and Industrial High School in Taichung, wo der Meister während seines Besuchs das Fa erklärt hatte. Der Campus war ruhig, die Dattelpalmen ragten in der Mitte des Platzes in den Himmel. Ich empfand das Gleiche wie 1997, als die taiwanischen Praktizierenden den Mingfang-Palast besucht hatten – Heiligkeit.
Als wir in der Sun Yat-sen Memorial Hall ankamen, um uns dort den Auftritt von Shen Yun anzusehen, sahen wir taiwanische Praktizierende, die alles schmückten. Ein Praktizierender trug ein paar große Blumenkörbe, um sie am Eingang aufzustellen.
Es war fast so wie damals, als wir am 26. Juli 1998 den Konferenzsaal im Shangri-La in Changchun geschmückt hatten, wo der Meister den Betreuern von Changchun einen Vortrag hielt. Die Praktizierenden trugen damals einen großen Blumenkorb nach dem anderen heraus und warteten darauf, dass der Meister kam. Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten und erzählte der Praktizierenden, mit der ich gemeinsam unterwegs war, davon. Daraufhin musste sie ebenfalls weinen. Auch die taiwanischen Praktizierenden waren zu Tränen gerührt.
Jeder Korb enthielt Grüße von einem Spitzenbeamten in Taiwan, darunter Tsai Ing-wen (Präsident der Republik China), Lai Ching-te (ehemaliger Premierminister) und Jaushieh Wu (Außenminister). Ich war erschüttert. Wir kommen aus derselben Kultur, doch wie unterschiedlich behandeln die beiden Seiten der Meerenge Dafa. Ich glaube, das wird das Leben der Menschen in der Zukunft beeinflussen.
Es war eine großartige Gelegenheit, Shen Yun zu sehen. Als sich der Vorhang mit dem großen Klang eines Gongs öffnete, zeigte sich das Universum und mein Herz wurde geöffnet. Ich musste immer wieder weinen, ich konnte nur klatschen und klatschen.
Zwei Herren um die Vierzig saßen neben mir. Sie waren auch aus Festlandchina. Zuerst klatschten sie aus Höflichkeit. Allmählich wurden sie mitgerissen und veränderten sich. Einer sagte: „Das Orchester kann hart üben, um gut zu sein. Die Tänzer können hart üben, um gut zu sein, aber das Herausragende ist der Designer und Regisseur.“ Als die Aufführung zu Ende war, hielten sie ihre Hände hoch und klatschten herzlich.
Ich wollte die Praktizierenden treffen, die in der Vergangenheit nach Changchun gekommen waren. Ein Praktizierender erzählte mir, dass sie Projekte für Dafa leiteten und vielleicht nicht an den Touristenorten waren.
Dieser Praktizierende fuhr mich nach der Shen-Yun-Vorstellung zu Frau He, der ersten Dafa-Praktizierenden Taiwans. Als wir Frau Hes Haus betraten, war ich gerührt. An den Wänden hingen das Bild des Meisters, das neue Lunyu und ein Bild mit Grüßen von Praktizierenden an den Meister. Ich habe diese Art von Wand seit 20 Jahren vermisst. In Changchun war es vor der Verfolgung durch die KP ein recht häufiger Anblick.
Frau He, 70 Jahre, mit einem strahlenden Gesicht, erzählte uns, wie sie wieder gesund geworden war, nachdem sie nach Jinan in der Provinz Shandong gekommen war, um an der Vorlesung des Meisters teilzunehmen. Sie berichtete von den Wundern, die ihr und ihrem Mann widerfuhren, als sie zu den Seminaren des Meisters in Guangzhou gingen.
Sie hatte Dafa nach Taiwan gebracht. Im Jahr 1995 eröffnete sie den ersten Übungsplatz im Yangmingshan-Nationalpark. Der Meister hielt im November 1997 zwei Vorträge in Taiwan. Nach der Fa-Erklärung ging der Meister zu Frau He nach Hause, um sich dort mit ihr und anderen Praktizierenden zu treffen. Er sprach bis drei Uhr morgens mit ihnen.