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Das Leid der älteren Falun-Dafa–Praktizierenden – ihre Geschichten bleiben in chinesischen Medien unerzählt

29. August 2018 |   Von Jin Ge

(Minghui.org) Vor kurzem brachten chinesische Medien eine herzzerreißende Geschichte, die die Aufmerksamkeit der Nation auf sich zog. Eine 85-jährige Frau war 15 Mal nach Peking gegangen, um einen Zivilstreit beizulegen. Sie bekam keine Hilfe, sondern wurde zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil sie „Streit gesucht und Ärger provoziert“ habe, so die Anklage. Schlimmer noch, eine Haftentlassung zur medizinischen Behandlung wurde abgelehnt, obwohl zwei ihrer Knochen gebrochen waren und sie sich nicht mehr selbst versorgen konnte. Die Geschichte führte zu einem öffentlichen Aufschrei gegen Chinas Rechtssystem und Strafverfolgung.

Doch was ist mit den älteren Falun-Dafa-Praktizierenden? Die chinesischen Medien haben nicht den Mut, darüber zu berichten, wie viele ältere Praktizierende bei der Strafverfolgung gefoltert werden.

Was diese älteren Praktizierenden erlebt haben, ist noch viel schrecklicher als das Erlebnis der oben erwähnten Frau. Aufgrund der Zensur in China haben jedoch nur sehr wenige Menschen ihre Geschichten gehört. Hier sind einige Beispiele.

Zheng Decai, 80, aus der Stadt Zhuanghe in der Provinz Liaoning, wurde letztes Jahr zu anderthalb Jahren verurteilt. Er ist im Gefängnis von Nanguanling inhaftiert. Nach vielen Anfragen durfte seine Familie ihn im Juni 2018 besuchen. Er saß im Rollstuhl und leidet an Bluthochdruck und Herzrasen.

Der 80-jährige Li Xihu aus der Provinz Shanxi wurde in eine Gefängniszelle gesperrt. Der Polizist Yang Chunsheng befahl den Insassen, Li zu verprügeln.

Die 80-jährige Liu Meizhen aus Xinxiang, Provinz Henan wurde im Oktober 2016 zu Hause verhaftet. Obwohl das örtliche Untersuchungsgefängnis ihre Aufnahme verweigerte, weil sie an Bluthochdruck litt, ließ die Polizei sie nicht gehen. Da diese Haftanstalt sie nicht aufnahm, wurde sie zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Im Gefängnis stieg ihr Blutdruck auf über 200 mmHg, dennoch durfte ihre Familie sie nicht besuchen.

Der 83-jährige Cong Fulan und der 76-jährige Zhao Guirong aus der Stadt Benxi, Provinz Liaoning, wurden im Juni 2018 verhaftet. Der Leiter der Polizeiwache in Caitun, Zhao Ning, durchsuchte mit einer Gruppe von Beamten ihre Wohnungen. Das örtliche Untersuchungsgefängnis weigerte sich, sie wegen ihres hohen Alters aufzunehmen.

Als der 81-jährige Wang Xuebin aus Boyang, Provinz Anhui, im Juli 2017 verhaftet wurde, lag er seit einem Monat krank im Bett. Der Leiter der Stadtpolizei, Zhang Jiazhong, ließ ihn dennoch verhaften.

Zhang Donghua aus Huludao, Provinz Liaoning, erstattete im Mai 2015 Anzeige gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas. Der Grund war, dass Jiang die Verfolgung von Falun Dafa befohlen hatte, die auch sie persönlich betraf. Im Juli 2015 brach die örtliche Polizei in ihr Haus ein, durchsuchte es und nahm Zhang und ihre 80-jährige Mutter mit, die ebenfalls Falun Dafa praktiziert.

Zhangs Mutter stürzte bei einer Untersuchung im Krankenhaus und verletzte sich das Bein. Als das örtliche Untersuchungsgefängnis sich weigerte, Zhangs Mutter wegen ihres Alters aufzunehmen, teilten die Polizisten dem Gefängnis mit, dass sie erst 65 Jahre alt sei.

Der 80-jährige Zhou Yi wurde ebenfalls wegen der Anzeige gegen Jiang Zemin verfolgt. Zhou ist Professor im Ruhestand an einer Militärschule in Nanjing, Provinz Jiangsu und hatte einen Stabsoffiziersrang, der dem eines Oberst entspricht. Nachdem seine Anzeige im Juni 2015 auf Minghui.org veröffentlicht worden war, wurde er von der lokalen Polizei beobachtet und verfolgt. Im August 2016 verhaftete man ihn in der Wohnung eines anderen Praktizierenden. Etwa zwanzig örtliche Strafvollzugsbeamte brachen in das Haus dieses Praktizierenden ein. Im März 2017 wurde Zhou vor Gericht gestellt.

Viele ältere Falun-Gong-Praktizierende, die zu Beginn der Verfolgung verurteilt wurden, sind heute über 80 Jahre alt.

Yu Changxin, einer der ersten Piloten der Luftwaffe im kommunistischen China, wurde im Jahr 2000 wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu 17 Jahren verurteilt. Er war damals schon über 70. Als Professor an einer Luftwaffenakademie hatte er den Rang eines stellvertretenden Korpskommandanten. 1999 wurde er von einem Militärgericht in Peking verurteilt.

Yu Changxins Frau, Jiang Changfeng, wurde 2001 zu zehn Jahren Haft verurteilt. Sie wurde im Gefängnis gefoltert, was zu einer Vielzahl an Gesundheitsproblemen führte, einschließlich einer Wirbelsäulenverletzung. Nach der Haftstrafe schickte man sie in ein Arbeitslager. Im November 2011 – sie war damals über 80 – sperrte man sie dort in Isolationshaft.

Xiong Huifeng war Direktor und Wissenschaftler eines vom Luftfahrtministerium geförderten Forschungsinstituts. Im August 2014 wurde der 76-jährige Xiong verhaftet, weil er sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben. Man verurteilte ihn zu siebeneinhalb Jahren.

Seine Frau Liu Yuanjie war leitende Ingenieurin im selben Institut. Sie wurde vom Ministerium mehrfach für ihre Beiträge zur Raketenforschung ausgezeichnet. Während der Verfolgung schikanierte die örtliche Polizei sie oft. Als ihr Mann verhaftet wurde, erlitt sie einen Schock, was sich auf ihre Gesundheit auswirkte. Sie starb im März 2015.