(Minghui.org) Vor fast sechs Jahren hatte ich die Ehre, mit der Kultivierung im Falun Dafa beginnen zu dürfen. Gleich von Anfang an hatte ich viele Male die Gelegenheit, die Barmherzigkeit des Meisters zu spüren. Meine Kultivierung begann unter großen Schwierigkeiten und schweren Störungen. Ohne die Hilfe des Meisters hätte ich es nicht bis heute geschafft.
Mit Worten lässt sich meine Dankbarkeit, dass der Meister mich nicht aufgab, nicht beschreiben. Er half mir, mein Herz wirklich ändern zu wollen, damit ich weiterkommen und in dieser kostbaren Zeit meine Verantwortung für die Errettung von Lebewesen übernehmen konnte.
Als Praktizierender wusste ich, dass ich keine schlechten Gedanken über andere Praktizierende haben darf und auch keinen Groll – doch ich hatte sie. Und deshalb machte ich mir Vorwürfe, die mich in einen Teufelskreis brachten: Ich wusste, wenn mich andere Praktizierende schlecht behandelten, würde ich sie beurteilen, mich dann schuldig fühlen und ihnen übelnehmen, dass sie mich so weit gebracht hatten, schlechte Gedanken zu haben. Ich sonderte mich ab, wurde immer reservierter und versuchte mit denen, die mich „schlecht behandelten“, so wenig wie möglich zu tun zu haben. Im Grunde baute ich Zellen auf, mentale Zellen, um Konflikte von mir fernzuhalten. Irgendwie akzeptierte ich Misserfolg.
Doch dann passierte etwas.
Vor einigen Monaten bekam ich plötzlich heftige Schmerzen im linken Arm. Der Schmerz war so entsetzlich, dass es sich anfühlte, als wäre mein Arm in der Hölle. Sogar am Herzen gab es brennenden Schmerz, und meine Atmung spielte verrückt.
Ich versuchte, aufrichtige Gedanken auszusenden, um die Faktoren aufzulösen, die den Schmerz auslösten und mich quälten. Ich dachte, dass das, was da ablief, Verfolgung sein könnte. Aber als ich aufrichtige Gedanken zu meinem Arm aussendete, explodierte der Schmerz förmlich und wurde unerträglich. Es war, als gieße jemand glühendes Metall auf meinen Arm. Dann überlegte ich, dass der Schmerz vielleicht gar nicht durch Verfolgung ausgelöst worden war, sondern dass es einfach normale Karmabeseitigung sein könnte. Und vielleicht erlebte ich ja eine Art von sofortiger Vergeltung für mein unaufrichtiges Vorgehen, weil ich aufrichtige Gedanken aussendete, um mich von den Qualen zu befreien, anstatt sie mit Würde zu ertragen.
So beendete ich das Aussenden aufrichtiger Gedanken. Danach kam der Schmerz immer wieder, wie Wellen, eine nach der anderen – und damit auch schwarze Gedanken. Als erstes kam Angst bei mir auf. Ich befürchtete, sollte der Schmerz weiterhin so intensiv anhalten, dann würde ich an einen Punkt kommen, an dem ich ihn nicht mehr ertragen könnte und Schmerzmittel einnehmen müsste. Das hieße für mich, dass ich versagt hätte. Als später die Trübsal überwunden war, fragte ich mich, wie ich überhaupt nur daran denken konnte, Schmerzmittel zu nehmen. Ich hatte doch das, was mit mir geschah, nicht einmal für eine Sekunde als Krankheit, geschweige denn als Krankheitskarma, betrachtet, sondern entweder als Karma-Beseitigung oder als eine Form der Verfolgung.
In dieser Krise dachte ich, dass das Beste, was ich tun könne, sei, das Fa zu lernen. Und so schaute ich mir einen Videovortrag von Guangzhou an. Ich setzte mich hin und hatte gleich danach fast das körperliche Gefühl, dass sich böse Wesen hinter mir versammelten, die mich daran hindern wollten. Ich sah sie nicht, spürte aber, wie sie dort standen und mir drohten.
Mit dem klaren Gedanken, dass niemand das Recht habe, einen Praktizierenden zu stören, der das Fa lernen will, sendete ich aufrichtige Gedanken aus, woraufhin sie verschwanden. Und als ich es schaffte, mich auf das zu konzentrieren, was der Meister im Videovortrag sagte, begann dieser schreckliche Schmerz allmählich nachzulassen und erträglich zu werden. Das Gleiche passierte immer, wenn ich das Zhuan Falun las.
Als die unerträglichen Armschmerzen zurückkehrten, sandte ich wieder aufrichtige Gedanken. Außerdem bat ich um Unterstützung von anderen Praktizierenden. Dann kam ich zu der Erkenntnis, dass das, was mit meinem Arm passierte, eine Art Verfolgung von einem meiner Gläubiger war. Er nutzte meine Lücken in der Kultivierung aus und wollte, dass die vollen Schulden zurückbezahlt wurden. In der zweiten Nacht, gerade bevor mich der Schmerz aus einem qualvollen kurzen Schlaf aufweckte, hörte ich eine klare Stimme zu mir sagen: „Es ist nur noch wenig Zeit da und wir wollen sie nutzen, um dich zur Rückzahlung zu bringen.“
Ich versuchte bei den Wesen, die mich quälten, eine gütige Lösung zu erreichen, aber der Schmerz hielt weiter an und so sendete ich weiter aufrichtige Gedanken aus. Auch andere Praktizierende sendeten aus, um diese Störung aufzulösen. Die Wesen, die meinen Arm quälten, spürten oder wussten, wann jemand aufrichtige Gedanken aussendet, um sie zu beseitigen. Sie schlugen genau in diesem Augenblick zurück, indem sie den Schmerz intensivierten. Zum Beispiel explodierte in einem gewissen Augenblick der Schmerz in meiner Hand, als ein Praktizierender aufrichtige Gedanken für mich aussendete. Eine andere Praktizierende erzählte mir einige Tage später, dass ihr Arm nach dem Aussenden für mich geschmerzt habe und dass sie an einem gewissen Punkt eine giftige Schlange in meinem Arm gesehen habe – eine Schlange, die versuchte, auch sie zu attackieren.
Mit dem Wissen, dass grundlose Störungen nicht erlaubt sind, begann ich, nach innen zu schauen und nach meinen Lücken zu suchen. Ich erkannte, wie unzureichend ich mich kultiviert hatte. Anstatt Konflikte zu nutzen, um mich zu erhöhen, hatte ich sie einfach ertragen und dabei ein schmerzendes Herz entwickelt sowie Kritik und Groll.
„Nachsicht ist der Schlüssel für die Erhöhung der Xinxing. Wut, sich ungerecht behandelt fühlen und Nachsicht üben unter Tränen gehört zur Nachsicht eines gewöhnlichen Menschen, der an Bedenken festhält. Überhaupt keine Wut entstehen lassen und sich nicht ungerecht behandelt fühlen, das ist die Nachsicht eines Kultivierenden.“ (Li Hongzhi, Was bedeutet Nachsicht, 21.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte)
Vor diesem Hintergrund stellte sich mir die Frage: „Was wäre, wenn ich mich nicht mehr als Kultivierende betrachtet würde, wo ich mich so mangelhaft verhalten hatte?“ Dieser Gedanke war niederschmetternd. Doch er war, so denke ich, auch ein Wendepunkt, da ich zutiefst realisierte, dass Dafa kostbarer ist als mein Leben. Nichts würde für mich noch Bedeutung haben, wenn ich mich nicht mehr kultivieren könnte. Ich begriff, dass Kultivierung im Dafa alles ist, was ich tun will, und zwar in einer noch aufrichtigeren Weise.
So bat ich den Meister, mir die Chance zu geben weiterzumachen. Nicht eine Sekunde lang dachte ich darüber nach, was meine Gläubiger oder die alten Mächte mir antun würden. Ich hatte keinen Gedanken, mich selbst zu schützen, sondern dachte nur daran, dass ich einfach nicht ohne Dafa leben wollte. Mit diesem Gedanken lernte ich weiter das Fa und grub nach den Wurzeln meiner Anhaftungen, wie Praktizierende das in solchen Fällen tun sollen.
Es blieb jedoch noch Angst in mir, weil ich bald danach auf eine neue Prüfung stieß. Seit dem zweiten Besuch des Übungsplatzes spürte ich normalerweise immer eine starke, heiße Energie, wenn ich die Hände am Ende der Übungen vor dem Unterbauch voreinander hielt. Doch als ich während dieser Trübsal die Übungen praktizierte, spürte ich nichts, überhaupt keine Energie. Da dachte ich: „Ich habe kein Falun mehr!“
Anstatt aufzuhören oder zu weinen, machte ich weiter die Übungen. Ich dachte, dass ich mich wirklich kultivieren wollte. Und wenn ich das Falun tatsächlich verloren hätte, würde mir der Meister, wenn ich es künftig gut machte, ein neues geben oder mir helfen, eines zu entwickeln. Gleich nach diesem Gedanken war das Gefühl von starker Energie und Wärme beim Voreinander-Halten der Hände wieder da.
Ein anderer Fehler, den ich während dieser Trübsal machte, war, dass ich die ersten beiden Tage mit Schmerzen die Übungen nicht praktizierte. Zunächst war es, weil der Schmerz zu intensiv war und danach, weil ich dachte: „Dafa ist heilig. Es wäre nicht würdevoll für mich, die Übungen mit einer Hand am Körper zu machen und zu weinen, wenn die Schmerzen zuschlagen.“ Offensichtlich lag ich falsch. Als ich die zweite Übung machte, spürte ich tatsächlich eine schmerzhafte Klaue, die meinen Arm angriff. Doch von Tag zu Tag fühlte ich mich nach den Übungen immer besser. Am ersten Tag, an dem ich alle fünf Übungen machte, war der Effekt eindrucksvoll – mein Arm hatte viel von seiner Beweglichkeit wiederbekommen.
Während dieser Trübsal wurden sowohl mein Körper als auch mein Geist gepeinigt. Mitten im Leiden tat ich mein Bestes, um aufrichtige Gedanken zu bewahren, nach innen zu schauen und die wahren Umstände zu erklären, ungeachtet, wie schlecht ich mich fühlte. Und nach etwa zwei Wochen erholte sich mein Arm, und es ging ihm besser als je zuvor. Was aber am wichtigsten war, ich begriff, dass ich mein Herz „erneuern“ musste, ein Herz der Barmherzigkeit kultivieren musste, ein Herz voller Freude und nicht eines voller Bitternis und Sorgen.
Der Meister sagt im Zhuan Falun:
„Was wir verlieren, ist dem Wesen nach etwas Schlechtes. Was ist das? Das ist Karma, es hängt eng mit dem Herzen des Menschen zusammen und sie fördern und ergänzen sich gegenseitig. Zum Beispiel haben alltägliche Menschen verschiedene schlechte Gesinnungen, wegen persönlicher Vorteile tut einer verschiedene schlechte Dinge, dadurch bekommt er diese schwarze Substanz – Karma. Das hängt direkt mit unserem eigenen Herzen zusammen; um diese schlechte Sache zu beseitigen, muss dein Herz zuerst von Grund auf verändert werden.“ Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 220)
Als diese Trübsal vorüber war, hatte ich ein neues Verständnis dieser Worte, ein tatsächlich tiefes Verständnis, eine Erleuchtung. Ich begriff, dass der Schmerz in meinem Arm (Karma, Verfolgung oder was immer es war) erst beseitigt werden konnte, als ich mich entschied, mein Herz zu ändern und meine sturen menschlichen Vorstellungen, unfair behandelt zu werden usw. aufgab. Da spürte ich, wie mein Herz erneuert wurde.
Einige Tage nachdem diese große Trübsal vorüber war, beschloss ich, über meine Erfahrung einen Artikel zu schreiben mit dem Gedanken, dass es für andere Praktizierende hilfreich sein könnte. Doch ich musste meine Angst überwinden, kritisiert zu werden und mein Gesicht zu verlieren. Ich hatte nämlich Angst davor, was andere Praktizierende von mir denken würden, wenn sie entdeckten, dass ich mich so unzureichend kultiviert hatte.
Wenn man versucht, das Gesicht zu wahren, und dies vorsätzlich tut, ist es irgendwie so, als ob man sich an der Anhaftung festklammert, so mein Verständnis. Man kann sich nicht für etwas Äußerliches schämen, das man nicht ist. Wenn man sich aber entscheidet, Dinge zu verbergen, um ein gutes Bild von sich zu bewahren, weigert man sich tatsächlich, sich von seiner Anhaftung zu distanzieren, und man wird eins mit ihr.
Bezüglich der Angst vor Kritik sah ich ein, dass in meinem Fall Angst ein von Gedankenkarma und meinen Anhaftungen benutztes Instrument war, um nicht von mir oder Mitpraktizierenden beobachtet zu werden. Solange sie da ist, weiß sie, wenn ich mit anderen Praktizierenden spreche und sie meine Anhaftungen bemerken, werden sie mir das aufzeigen und ich muss etwas unternehmen, um diese Angst zu beseitigen. Deshalb schickten sie mir bei unterschiedlichen Gelegenheiten Ängste, um mich zu verschließen, damit sie unbemerkt bleiben konnten. Natürlich ist das ein Verständnis, das nur für gewisse Ebenen und Situationen zutrifft.
Um es zusammenzufassen, diese heftige Trübsal brachte mich so weit, dass ich mein Herz wirklich ändern, mich besser verhalten, Mühsal als Freude nehmen und mich erhöhen wollte. Ich löschte in diesen leidvollen Tagen eine Menge Groll und Vorstellungen. Ich weiß, dass das nicht ausreicht, ich weiß, dass das Gefäß, das ich bin, immer noch eine Menge Schmutz beinhaltet, der ausgesondert werden muss, damit ich nach oben schwimmen und in der Kultivierung vorankommen und hoffentlich Erfolg haben kann!
Auch wurde ich dazu gebracht, mich daran zu erinnern, wie heilig und ernsthaft Kultivierung wirklich ist und dass man sich selbst mit dem Gedanken betrügen kann: „Heute habe ich es schlecht gemacht, aber warte nur und schaue, wie großartig ich die Dinge morgen handhaben kann!“ So funktioniert das nicht. Kultivierung besteht aus einer Menge „Jetzt“ und geschieht mit jedem Gedanken, den man akzeptiert oder zurückweist und mit jeder Handlung. Die Gedanken von Kultivierenden sind wie ein Garten: Wenn man das Unkraut nicht ausreißt, sobald man es sieht, wird es stärker, die Wurzeln werden dicker und sie werden sich ausbreiten und in dich eindringen. Und nach einer Weile sind deine Gedanken kein wunderschöner Garten voller farbiger Blumen mehr, die vom Dafa kommen, sondern ein Stück Land, übersät mit giftigen und hässlichen Pflanzen. Und du wirst eines Tages nicht mehr als jemand mit dem Maßstab eines Kultivierenden aufwachen. Was könnte es wohl Traurigeres geben?
Ich kann den Schmerz nicht beschreiben, den ich bei dem Gedanken fühlte, der Meister betrachte mich nicht mehr als Kultivierende. Und ich wünsche mir auch nicht, diese Art von Schmerz noch einmal ertragen zu müssen. Und das nicht aus Angst oder um Verfolgung zu vermeiden, sondern wegen Dafa. Die Mühsal, auf die ich traf, erinnerte mich daran, dass Dafa die Ursache für mein Leben ist. Wenn ich es verlieren würde, wäre es ganz gleich, was die alten Mächte und die Gläubiger mir antäten. Ohne Dafa wäre doch alles bedeutungslos.
Ich möchte die Schilderung meiner Trübsal mit diesem Zitat aus dem Zhuan Falun abschließen.
„Was bedeutet, dass das Herz nicht aufrichtig ist? Das heißt, dass man sich immer wieder nicht als Praktizierenden betrachtet. Den Praktizierenden werden bei der Kultivierung Schwierigkeiten begegnen. Wenn die Schwierigkeiten kommen, werden sie sich vielleicht in den zwischenmenschlichen Reibereien zeigen, dadurch wird so etwas wie gegeneinander intrigieren und kämpfen und so weiter vorkommen, was eine unmittelbare Wirkung auf deine Xinxing hat. In diesem Bereich gibt es sie relativ häufig. Worauf werden wir noch stoßen? Unsere Körper werden sich plötzlich unwohl fühlen; wegen der Begleichung des Karmas kann sich das in allen verschiedenen Bereichen zeigen. Zu einer bestimmten Zeit wirst du noch dazu gebracht, nicht mehr zu wissen, ob es wahr oder unwahr, falsch oder nicht falsch ist; dir wird das Gefühl vermittelt, ob die Kultivierungsenergie existiert oder nicht, ob du dich kultivieren und wirklich nach oben kultivieren kannst oder nicht, ob es Buddhas gibt und ob sie wahr oder falsch sind. In Zukunft wirst du noch solchen Situationen begegnen, dir wird dieser falsche Eindruck erzeugt, sodass du meinst, sie würden nicht existieren und alles wäre falsch: Genau daraus ist zu ersehen, ob du standhaft bleiben kannst oder nicht. Wenn du sagst, dass du unbedingt standhaft bleiben musst, mit so einem Herzen kannst du dann wirklich standhaft bleiben und wirst natürlich gut handeln, weil sich deine Xinxing schon erhöht hat.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 366)
Wir müssen standhaft sein, wir müssen es gut machen, da die Zukunft so vieler Lebewesen und ihrer Universen davon abhängt, wie gut wir uns kultivieren. Wie der Meister sagte, wir Dafa-Jünger sind „die Hoffnung für die Menschheit, die einzige Hoffnung“.
„Dafa-Jünger sind die Hoffnung der Menschheit, und zwar die einzige Hoffnung. Unsere Mission ist die Errettung aller Lebewesen. Das ist eine enorme Verantwortung. Nur wenn ihr euch gut kultiviert, seid ihr in der Lage, die zwingend notwendige Aufgabe gut zu erfüllen.“ (Grußwort an die Europäische Fa-Konferenz in Paris, September 2017 in New York)