(Minghui.org) Mindestens fünf Falun-Dafa-Praktizierende waren im Januar 2017 in der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang verhaftet worden. Der Grund: Polizisten hatten Transparente an Bäumen hängen sehen, die die Aufschriften „Falun Dafa ist gut“ trugen. Ein Praktizierender war im Oktober 2017 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden, während drei weitere erst letzten Monat verurteilt wurden.
Dutzende von Polizisten wurden ausgesandt, um Verhaftungen durchzuführen und die Praktizierenden zu schikanieren und einzusperren. Sie schlugen die Praktizierenden, bedrohten ihre Familienmitglieder und durchsuchten ihre Häuser. Darüber hinaus nutzte die Polizei Videoüberwachung, das Abhören von Telefonen, Standortbestimmung und Fahrzeugüberwachung, um die Praktizierenden aufzuspüren.
Die Praktizierenden sind Han Zhongyi, Hou Xiaolan, Chen Lihua, Gu Guoqin (bereits über 70) und Che Wenshui.
Falun-Dafa-Praktizierende in China haben nur wenige Kanäle, um Gerechtigkeit für andere Praktizierende zu erwirken, die wegen ihres Glaubens inhaftiert sind. Deshalb hängen sie öfters an öffentlichen Orten Transparente auf, mit denen sie auf die Verfolgung aufmerksam machen.
Als Pekinger Beamte den Wanda-Platz im Bezirk Pingfang von Harbin besuchten, sahen sie ein Transparent mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ an einem Baum hängen. Wütend befahlen sie den lokalen Beamten, sofort zu ermitteln.
Die Polizei der Provinz Heilongjiang erhielt den Befehl und beauftragte die Polizei zusammen mit der Staatssicherheit des Bezirks Pingfang, diejenigen aufzuspüren und zu verhaften, die die Transparente aufgehängt hatten.
Das Transparent, das im Januar 2017 in Harbin gesehen wurde, mit der Aufschrift: „Falun Dafa ist gut“ und „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“
Auf dem Videomaterial einer Überwachungskamera entdeckten die Staatssicherheit Pingfang und die Polizeiwache Xinzhen ein Fahrzeug, das ein paar Mal entlang der Straße anhielt. Das Fahrzeug gehörte dem Praktizierenden Han aus dem Dorf Dong'an im Bezirk Shuangcheng. Über 20 Beamte umstellten daraufhin am 26. Januar 2017 um 7 Uhr morgens sein Haus. Sie durchsuchten alle Räume, obwohl Han nicht zu Hause war. Sie nahmen seine Frau und seinen Sohn zum Verhör mit und ließen sie erst um 17 Uhr frei. Außerdem beschlagnahmten sie das Fahrzeug der Familie.
Han wurde am 5. Februar im Haus seines Sohnes verhaftet und ins Untersuchungsgefängnis Nangangang gesperrt. Acht Monate später verurteilte man ihn zu zwei Jahren Haft. Gegenwärtig ist er im Gefängnis Hulan in Harbin inhaftiert.
Bei der Durchsuchung von Hans Handy identifizierte die Polizei die Telefonnummer von Hou Xiaolan, einer weiteren Praktizierenden aus demselben Dorf. Die Staatssicherheit hatte ihr Telefon abgehört und den Standort sichergestellt.
Über 30 Beamte verhafteten Hou am 28. März 2017 im Haus ihrer Tochter. Dort unterstützte sie ihre Tochter, die erst knapp drei Wochen zuvor ein Baby geboren hatte.
Die Polizei sperrten Hou ins zweite Untersuchungsgefängnis Harbin. Dort schlugen Beamte auf sie schlugen und zwangen sie zuzugeben, dass sie die Transparente aufgehängt hatte. Außerdem sollte sie die Namen anderer Praktizierender bekanntgeben. Auf Nachdruck von Familienmitgliedern wurde Hou auf Bewährung entlassen.
Im August 2017 ernannte man Zhou Lifeng zum neuen Direktor der Staatssicherheit Pingfang. Er intensivierte die Verfolgung der Praktizierenden. Weil sie den Praktizierenden Chen Lihua aus dem Dorf Dongan verdächtigten, daran beteiligt zu sein, wurde er am 30. August 2017 von zehn Beamten in der Wohnung seines Sohnes verhaftet.
Chen, ehemaliger Manager der Nebenstelle Dongan von Nestle in der Stadt Shuangcheng, war in der Gemeinde sehr geschätzt. Er folgte den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und war dafür bekannt, dass er anderen hilft und seine Macht nicht zum persönlichen Vorteil missbraucht.
Um Chen festzunehmen, verwanzte die Polizei das Telefon seines Sohnes, verfolgte seinen Standort und überwachte sein Auto. Nach der Verhaftung brachte ihn die Polizei noch am selben Abend in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Pingfang.
Gleichzeitig gingen sieben Polizisten in der Stadt Harbin zum Haus von Liu Jinghua, die zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause war. Später musste sie sich von zu Hause fernhalten, um einer Verhaftung zu entgehen. Die Beamten kamen weitere Male zu ihr nach Hause und suchten sie.
Die Verhaftungen wurden im folgenden Monat fortgesetzt. Am 5. September verhafteten Beamte die über 70-jährige Praktizierende Gu Guoqin in ihrem Haus und hielten sie im zweiten Untersuchungsgefängnis Harbin fest. Unterdessen nahm die Polizei die Praktizierende Hou wieder fest, die auf Bewährung entlassen worden war.
Darüber hinaus gingen am 2. Februar 2018 vier Beamte der Polizei von Xintown zum Haus von Che Wenshui und brachten sie noch am selben Tag ins zweite Untersuchungsgefängnis Harbin.
Als sich Familienmitglieder dieser Praktizierenden bei der Polizeiwache Xinzhen nach ihr erkundigten, sagten die Beamten, dass der Fall von der Polizei Heilongjiang, dem Büro 610 und dem Komitee für Politik und Recht der Provinz übernommen worden sei.
Mitte August standen Chen, Hou und Gu vor dem Bezirksgericht Daoli. Chen wurde zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt, Hou zu zwei Jahren und Gu zu einem Jahr.
Chen war bereits ins Gefängnis Hulan gebracht worden. Gu wurde nach einem Jahr Haft entlassen. Nicht bekannt ist, ob Hou noch auf Kaution frei ist oder wieder inhaftiert wurde.
Wang Tong, Leiter der Polizeibehörde des Bezirks Pingfang in Harbin.Adresse: 6 Baoguo Straße, Bezirk Pingfang, Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang 150066Telefonnummer: +86-451-86500110Zhou Lifeng, Leiter der Staatssicherheit im Bezirk PingfangTelefonnummer: +86-18746011377