(Minghui.org) Menschenrechtsanwalt David Matas warnte auf dem 24. Weltkongress für Medizinrecht und Bioethik vor einer Zusammenarbeit mit chinesischen Krankenhäusern und Universitäten bei Transplantationen. Es bestehe die Gefahr der indirekten Beteiligung an einem riesigen Verbrechen. Opfer dieses Verbrechens sind vor allem Falun-Dafa-Praktizierende und andere Gefangene aus Gewissensgründen. Der Kongress fand vom 2. bis 6. September 2018 im Dan Hotel in Tel Aviv statt.
Matas erlangte hohes Ansehen, als er sich bei der Aufklärung von Naziverbrechen einsetzte, sich für die Abschaffung der Apartheid in Südafrika engagierte und gegen die Diktatur in Südamerika kämpfte.
Auf dem diesjährigen Weltkongress für Medizinrecht und Bioethik präsentierte Matas eine Informationstafel zum Thema „Staatlich geförderter Organraub in China“. Die Darstellung traf bei Konferenzteilnehmer auf großes Interesse. Manche Besucher fragten: „Passiert das heute immer noch?“ Andere erfragten die konkrete Beweislage.
Plakatwand über die vom chinesischen Regime geförderte unethische Praxis der Zwangsentnahme von Organen. David Matas stellt es auf dem 24. Weltkongress für Medizinrecht und Bioethik an der Universität Tel Aviv vor.
Wie Matas erklärte, würden seine Schlussfolgerungen auf der großen Anzahl von Transplantaten beruhen. Die Beweise seien aus Berichten von medizinischen Zentren in China gesammelt und zusammengestellt worden.
„Es gibt keine andere plausible Erklärung für die Herkunft der Organe, die in großer Anzahl bei Transplantationen in China verwendet werden. Diese Zahlen liegen weit über den Zahlen, die die chinesische Regierung für die möglichen Quellen von Organen angibt, wie zum Tode Verurteilte oder freiwillige Spender“, so Matas.
Als Beweis dafür, dass der Organraub fortgesetzt wird, benannte Matas die weiterhin große Diskrepanz der Zahlen. Nach wie vor könne die chinesische Regierung nicht den großen Unterschied zwischen der geringen Anzahl potenzieller Quellen und der weit größeren Anzahl tatsächlich stattfindender Transplantationen schlüssig erklären. Stattdessen ändere sie alle paar Jahre ihre Version der Organquellen und leugne die Behauptungen über Organentnahmen an lebenden und gesunden Menschen. Zudem gebe es „auch noch heute in China keine Kontrollmechanismen, die garantieren können, dass es zu keinem Missbrauch kommen kann“, stellte er fest.
Eine Besucherin der Konferenz sicherte ihre Unterstützung zu. Die Juristin und Diplomatin eines asiatischen Landes will ihrer Regierung von der zwangsweisen Organentnahme und der Verfolgung von Falun Dafa in China berichten.
Ein Versicherungsexperte aus einem asiatischen Land erzählte, er reise häufig nach China und würde sich mit Transplantationschirurgen treffen. Als medizinischer Versicherungsvertreter sammele er Beweise für Versicherungsfälle. Zuerst konnte er nicht glauben, dass in China tatsächlich Organraub stattfindet. Nachdem er sich ausführlich in einem Gespräch mit Matas weiter darüber informiert hatte, schien er jedoch seine Ansicht geändert zu haben. Nach dem Gespräch wirkte er erschüttert.
Zwei Frauen lesen das Plakat von David Matas über den Organraub.
Vortrag an der Universität des Negev
Während seines Besuches in Israel machte David Matas an mehreren Stationen Halt. So traf er sich auch mit Israels Leiter des Gesundheitsministeriums und einer Reihe von Vertretern des Gesundheitssystems sowie mit Vertretern von Menschenrechts- und Rechtsorganisationen.
Der Menschenrechtsanwalt berichtete über seine Untersuchungen mit David Kilgour und Ethan Gutmann zum Thema Organraub in China und dessen Auswirkungen auf andere Länder.
Wie sich herausstellte, waren Studenten der Ben-Gurion-University des Negev bereits mit dem Thema vertraut und wollten ihr Wissen vertiefen. Sie hatten vor, diese Informationen an hohe Beamte in den Bereichen Krankenpflege und Transplantation im Gesundheitsministerium weiterzugeben.
In diesem Rahmen wurde auch der 22-minütige Film „Medical Genocide“ als Diskussionseinstieg gezeigt, den sich über 30 internationale Medizinstudenten, darunter Kanadier, Australier und US-Amerikaner ansahen.
Medizinstudenten sehen den Film „Medical Genocide“ und erfahren von David Matas vom Organraub in China.
Seit über einem Jahrzehnt setzen sich David Matas und der ehemalige kanadische Außenminister David Kilgour für die Untersuchung zum Thema Organraub in China ein und haben ihre Ergebnisse veröffentlicht. Sie erklären, dass der Organraub in China stattgefunden habe und noch immer stattfinde. Zusammen mit dem Enthüllungsjournalisten Ethan Gutmann haben sie eine erweiterte Neuauflage des ursprünglichen Untersuchungsberichts erstellt.
Hier ihre grundlegenden Forderungen:
1. Der Transplantationstourismus nach China sollte verhindert werden – in Israel wurde deswegen 2008 das Transplantationsgesetz (Organ Transplant Act) verabschiedet. Dem ging die Veröffentlichung erschreckender Beweise voraus, wonach Menschen Organe in China erhalten hatten, deren Herkunft fragwürdig war.
2. Krankenhäuser und Universitäten sollten sich nicht an diesen Verbrechen beteiligen, indem sie mit Ärzten aus China bei Transplantationen zusammenarbeiten. Dem Verbrechen dürfe keine Legitimität verliehen werden. Ärzte, die zwangsweise Organentnahmen vornehmen, sollten aus der medizinischen Gemeinschaft verbannt werden. Mediziner sollten nicht an Transplantationskonferenzen in China teilnehmen. Auch dürfte es Transplantationschirurgen aus China nicht erlaubt sein, ihre Forschungsergebnisse auf Konferenzen im Ausland vorzutragen. Außerdem sollte kein Land der Welt Transplantationschirurgen aus China ausbilden.
David Matas gibt seit Jahren weltweit seine Botschaft über den Organraub in China unermüdlich an die internationale medizinische Gemeinschaft und an Akademiker im medizinischen Bereich weiter.