(Minghui.org) In dieser Spezialsammlung veröffentlichen wir in regelmäßigen Abständen Auszüge aus besonders wertvollen Erfahrungsberichten. Die Texte stellen die Essenz von Kultivierungserfahrungen zu verschiedensten Themen dar.
Eine ältere Praktizierende in unserer Gruppe verlas sich oft, wenn wir das Fa gemeinsam lernten. Allerdings akzeptierte sie unsere Kritik nicht. Als sie später wieder falsch las, dachte ich: „Ich sage lieber nichts mehr.“ In der letzten Zeit, wenn ich das Fa lernte, konnte ich die Schriftzeichen nicht klar erkennen und las oft falsch. Ich schaute nach innen und fragte mich: „Wie habe ich mich kultiviert? Wo liegt bei mir das Problem? Wenn die Praktizierende das Fa falsch liest, soll ich sie doch darauf hinweisen. Aber warum freut sie sich nicht darüber? Was soll ich tun?“
Während ich so dachte, las sie wieder falsch. Ein anderer Praktizierender wies sie darauf hin. Als sie wieder dran war, las sie einen ganzen Absatz fehlerfrei. Ich freute mich für sie und sagte ihr: „Du hast dich kein einziges Mal verlesen.“ Dann erzählte ich ihr, wie ich vorher über sie gedacht und nun meine Haltung geändert hätte. Daraufhin schaute sie auch nach innen und sagte dann: „Früher suchte ich nicht bei mir selbst. Ich las das Fa nicht mit ganzem Herzen und dachte dabei noch an andere Dinge. Wenn du mich nicht darauf hingewiesen hättest, wüsste ich nicht einmal, dass ich falsch gelesen habe. Ich hoffe, dass du mir auch in Zukunft Hinweise geben wirst.“
Der Meister sagt:
„Wenn du glaubst, dass die anderen nicht richtig gehandelt haben und dich in deinem Herzen unausgeglichen fühlst, sollst du schon darüber nachdenken: ‚Warum fühle ich mich im Herzen unausgeglichen? Hat er wirklich ein Problem oder habe ich selbst innerlich ein Problem?‘ Du sollst richtig darüber nachdenken. Wenn du festgestellt hast, dass du selbst wirklich kein Problem hast, und das wirklich sein Problem ist, kannst du mit gutem Willen ihm das sagen, dann wird es keinen Konflikt geben, es ist mit Sicherheit so.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA, Los Angeles, 21-22.02.1999)
Durch die Veränderung dieser Praktizierenden erkannte ich, dass ich mit meinen Ansichten falsch gelegen hatte. Mir mangelte es an Gutherzigkeit. Außerdem konnte ich ihre Schwierigkeit nicht nachvollziehen, ich hatte nur auf ihre Fehler geschaut. Dass ich nur mich erhöhen wollte, war egoistisch. Noch schlimmer war, dass ich immer ein „guter“ Mensch sein, aber für das Fa keine Verantwortung tragen wollte. Nachdem ich dies erkannt hatte, konnte ich die Schriftzeichen wieder klar erkennen.
Wir wollten um 3:50 Uhr die Übungen praktizieren, jedoch konnte mein Vater plötzlich nicht mehr aufstehen. Er versuchte es einige Male, aber vergeblich. Ich erinnerte mich, dass er den Tag zuvor spät ins Bett gegangen war. Er wurde vom Bösen verfolgt, weil er seine Anhaftungen und seine Gefühle nicht losließ. Ich hatte aber keine Angst. Während ich versuchte, ihn hochzuziehen, ermutigte ich ihn: „Nichts ist passiert. Wir haben den Meister.“ Er nickte, konnte aber nicht aufstehen. Ich gab nicht auf. Still und von ganzem Herzen bat ich den Meister um Hilfe, während ich ihm weiterhin Mut zusprach. Endlich stand er auf, konnte aber seinen Stuhlgang nicht kontrollieren. Es sah wie ein schwerer Schlaganfall aus. Ich blieb aber im Herzen ruhig und ließ mich nicht bewegen. Ich wusste, dass es diesmal wirklich um seine Anhaftungen ging, aber mir war auch klar: Der Meister kümmerte sich letztendlich um uns, deshalb würde ihm nichts passieren.
Zuerst zog ich ihn langsam hoch, dann praktizierten wir die fünf Übungen. Nach der Meditation konnte er wieder nicht mehr aufstehen. Und wieder bat ich den Meister um Hilfe, während ich gleichzeitig meinen Vater ermunterte: „Dir ist nichts passiert. Bitte den Meister um Hilfe und steh auf. Du kannst es sicherlich.“ Er nickte zustimmend und entspannte sich. Mit etwas Mühe konnte er dann endlich aufstehen. Aber sobald er schlafen gehen wollte, konnte er wieder nicht mehr aufstehen. Offensichtlich stimmte etwas nicht. Ich sagte entschlossen: „Du sollst nicht mehr schlafen gehen. Wir hören uns gemeinsam die Fa-Erklärung des Meisters an.“ Er war einverstanden. Auf dem Sofa sitzend hörte er sich eine Lektion nach der anderen an. Langsam wurde die Situation besser. An diesem Tag wurde seine Hose viermal nass, aber ich ließ mein Herz nicht davon bewegen.
Der Meister erklärt uns:
„Wenn aufrichtiger Gedanke der Jünger ausreichtDer Meister hat die Kraft, zum Himmel zurück zu führen“(Li Hongzhi, Gnade von Meister und Jünger, 01.02.2004, in: Hong Yin II)
Geduldig lasen wir zwei Lektionen im Zhuan Falun gemeinsam. Danach hörte ich mir die Fa-Erklärung des Meisters weiter an. Außer beim Essen hörte ich den ganzen Tag das Fa. Nach dem Abendessen wurde seine Situation besser. In dem Moment war er wie ein neuer Lernender und sagte begeistert: „Falun-Dafa ist wirklich außergewöhnlich! Auf einmal geht es mir gut. Gewöhnliche Menschen würden mit Sicherheit gelähmt bleiben, wenn sie in meiner Situation gewesen wären!“
Der Meister erklärt es so:
„Wir sagen, Gutes oder Schlechtes entspringt einem einzigen Gedanken“(Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 248)
Hätten mein Vater und ich uns von dieser Schwierigkeit bewegen lassen, wäre die Folge sehr schlimm gewesen. Vielleicht wäre er wirklich gelähmt gewesen. Ich dankte dem Meister für den barmherzigen Schutz. Mein Vater überwand diesen Todespass innerhalb nur eines Tages.
Auch aus der Sicht der gewöhnlichen Menschen ist es ein Verbrechen, wenn die Strafgefangenen sich an der Verfolgung beteiligen und Falun-Dafa-Praktizierenden misshandeln. Hätte ich es gleich anfangs verneint, wäre diese Art Verfolgung gar nicht passiert. Ich hätte zum Beispiel folgenden Gedanken bewahren können: Niemand kann mich bewegen.“ Oder ich hätte aufrichtig und ernst zu ihnen sagen können: „Wer wagt schon, die Verantwortung dafür zu tragen?“ Aber ich stellte mich erst gegen die Verfolgung, nachdem ich sie unbewusst bereits akzeptiert hatte. Im Grunde genommen hatte ich die Verfolgung nicht verneint.
Die Strafgefangenen, die die Praktizierenden schikanierten, hatten zuvor von ihnen profitiert. Eigentlich wussten sie, dass Falun Dafa gut ist. Aber als es um ihre eigenen Interessen ging, hatten sie dies vergessen und misshandelten die Praktizierenden sogar sehr schlimm. Waren sie nicht eigentlich erbärmlich? Was wäre die größte Barmherzigkeit eines Falun-Dafa-Praktizierenden, wenn die Menschen sich selbst nicht kontrollieren können? Wir sollten ihnen nicht erlauben, uns zu verfolgen. Dass wir ihnen überhaupt keine Chance dafür geben, bedeutet auch, sie zu erretten.