(Minghui.org) Als ich bei der Koordination der Global RTC Plattform [1] mithalf, wurde mir zum ersten Mal mein Ego bewusst. Während einer Diskussion begann ich, ohne viel darüber nachzudenken, jeden Satz mit „Ich“.
Ich war mit mir selbst zufrieden, doch plötzlich fragte ein Praktizierender aus Thailand: „Warum so viele „Ichs“?“ Es war mir nie in den Sinn gekommen, dass ich so sehr an meinem „Ich“ festhielt.
Durch das Lernen des Fa begann ich zu sehen, wie sich diese Anhaftung manifestiert hatte. Ich hatte so viele Anschauungen und Anhaftungen wie Stolz, Streben nach Reputation, Überlegenheit gegenüber anderen, Eifersucht und Konkurrenzdenken. Ich erkannte, dass all dies von der einen Anhaftung herrührte – dem Ego.
Ich war schon immer sehr stolz, auch als ich noch sehr jung war. Ich erinnere mich, dass ich weinte, weil mein Mathelehrer mich vor der ganzen Klasse auf meinen Fehler hinwies. Nachdem mein Vater mich geohrfeigt hatte, nannte ich ihn über zehn Jahre nicht mehr „Papa“.
Einmal kamen meine Mutter und meine ältere Schwester in meine Schule, um mir geröstete Süßkartoffeln zu bringen. Ein Mitschüler meinte: „Oh, es sind Süßkartoffeln. Ich dachte, es wären Äpfel.“ Ich war so beschämt, dass ich meiner Mutter sagte, sie solle nie wieder in die Schule kommen.
Da ich im kommunistischen China aufgewachsen bin, wurden mir nie traditionelle Werte vermittelt, zum Beispiel Rücksichtnahme auf andere. Meine Ego wurde durch die atheistische Erziehung der Kommunistischen Partei noch verstärkt. Hätte ich nicht begonnen, Falun Dafa zu praktizieren, dann hätten mich diese Anschauungen und Anhaftungen noch mehr kontrolliert und dazu geführt, dass ich mehr Karma angesammelt hätte.
Shen Yun Performing Arts kommt jedes Jahr in unsere Region. Das bietet den einheimischen Praktizierenden die Möglichkeit zur Zusammenarbeit. Ich nehme seit 2014 an der Promotion von Shen Yun teil und habe aus erster Hand erfahren, wie sich meine Fähigkeiten vergrößern, wenn ich mein Ego loslasse.
Ich war von meinen Fahrfähigkeiten nicht überzeugt, da mein Orientierungssinn nicht gut ist. Um jedoch bei der Shen Yun Promotion zu helfen, musste ich ziemlich viel fahren. Das half mir, meine Angst vor dem Fahren abzubauen. Meine Fahrkünste und mein Orientierungssinn verbesserten sich von Jahr zu Jahr. Ich konnte auch viel von meinem Stolz, meiner Arroganz, meinem Neid, meinem Hass und vielen anderen schrecklichen Gedanken loswerden, die mir und anderen schadeten.
In diesem Jahr bat mich ein Koordinator, Glückwunschschreiben und Begrüßungsschreiben von Lokalpolitikern zu übersetzen. Ich schaffte es, in einer Nacht neun Briefe zu übersetzen. Die Geschwindigkeit und Qualität, mit der ich arbeitete, überstieg bei Weitem meine sonstige Leistungsfähigkeit.
Ich saß vor dem Computer und arbeitete ohne Unterbrechung sieben Stunden lang. Mein Verstand war klar, und das Schreiben fiel mir leicht. Bevor ich die Briefe verschickte, las ich meine Übersetzungen mehrmals durch und überarbeitete sie, bis ich mit jedem Wort zufrieden war.
Der einzige Gedanke, den ich hatte, war, gute Arbeit zu leisten und es schnell zu bewerkstelligen. Ich habe gar nicht versucht, damit anzugeben. Der Meister muss mein reines Herz gesehen und mich somit gestärkt haben.
[1] Die RTC-Plattform (RTC = Rapid Truth Clarification) ist eine Plattform im Internet, zur Erklärung der wahren Umstände an die Chinesen per Telefon.